Nr. 8
Bei Tag und Nacht halten wir Wacht;
Ruft uns der Wächter vom Turme,
Tönet die Glocke zum Sturme,
ört es die Wacht, ängstlich bedacht.
2. Schnell ziehn wir fort zum Feuerort,
Seht, wie die Sparren schon glühen,
Funken am Horizont sprühen.
Rasch hin zum Ort! Gott sei uns Hort!
3. Steiger voran, eilet hinan,
Dringt durch den Rauch zu den Flammen,
Haltet nur mutig zusammen,
Schaffet euch Bahn, greift tüchtig an!
4. Mehrt sich die Glut, steigt uns der Mut;
Gilt es, ein Leben zu wahren,
Wagen wir gern in Gefahren
Leben und Blut, trotzend der Glut.
5. Schwer ist die Pflicht, zagen wir nicht!
Laßt mit dem Feuer uns ringen,
bis wir es endlich bezwingen.
Wanket nur nicht, thut eure Pflicht!
6. Unsere Wehr kennt Pflicht und Ehr’,
Laßt uns ein Hoch nun ihr bringen,
Möge ihr Streben gelingen!
Darauf trinkt leer: Hoch unsre Wehr!
J. Petsch (Frankfurt a. M.).
Singweise: Vom hoh’n Olymp herab
Nr. 12 Daß man vier Elemente fand, (S. 16/17)
1. Daß man vier Elemente fand,
Habt ihr beim A-B-C
Bereits durch treuer Lehrer Hand
Gelernt mit Ach und Weh;
Der Elemente tiefern Sinn
Zu freiern ist mein Wunsch,
Schaut nur auf unsern Schiller hin,
2. Die Erde laß ich außer acht
Mit ihrem hohlen Tand;
Im Liederklang zur Sternenpracht
Hinauf den Flug gewandt!
Die Prosa, die nur Ird’sches kennt,
Die pflege ihren Zopf,
Und drechsle aus dem Element
Sich einen Suppentopf.
3. Das Feuer, das ist unsre Lust,
Ist unsre wilde Braut,
Sie schnell und jugendwarm die Brust,
Ob auch das Haar ergraut.
Versengt uns schöner Augen Glut,
Da springt das Herz Hopp! Hopp!
Im Pulse trommelt rasch das Blut
Den Feuerwehrgalopp.
4. Das Wasser löscht das Feuer aus,
( - Mit Bucher’n im Verein -) *
Man macht auch Eau de Lob daraus,
Veredelt Bier ung Wein.
Der beste Mann n Glut gestählt,
Brennt duch, so fest er steht,
Wenn in der Spritze Wasser fehlt
Und ’s Pumpen nicht mehr geht.
5. Die freie, edle, reine Luft,
Die haltet hochgeehrt,
Mit Sonnenschein und Waldesduft
Wird ja das Herz genährt.
Nur sorget, daß sich ferne hält
Der Luft verlornes Kind,
Der Herrscher in der weiten Welt:
Der Wind, der Wind, der Wind!
6. Und wo ein solcher Windpatron
Euch in die Wege trat,
Faßt kurze Resolution
Und legt ihn in den Skat.
Vermindert das nicht seinen Haß,
So setzt den wind’gen Schuft
Samt allem stickstoffsaurem Gas
Gemächlich an die Luft!
7. Und wie der Baum im Gartenland,
Der Hecht im kühlen Teich,
Das Feuer an des Kraters Rand,
Der aar im lust’gen Reich:
So sind wir, wenn bei frischem Sang
Dir Fröhlichkeit entbrennt,
Im Freundeskreis, beim Becherklang
In unserm Element!
*) Buchersche Löschdosen.
S. 18
Nr. 13.
Da tönen die Signale! Nun, Feuerwehr, heraus!
Schon leuchten hell die Flammen im brennenden
Haus.
Es blinket der Himmel in rötlichem Schein
Und hüllet die Seele in Grausen wohl ein.
Die Feuerwehr ist da, Juchheirassassa,
Die Feuerwehr ist mutig, drum rufen wir: Hurra!
2. Hoch steigen Wasserwogen empor aus langem
Schlauch,
Und mächtig zu den Wolken dringt dichter,
schwarzer Rauch.
Die Balken laut krachen, die Lüfte
erglühn,
Nicht wanket und schwanket der Feuerwehr
Bemühn.
Die Feuerwehr ist da, Juchheirassassa,
Die Feuerwehr ist mutig, drum rufen wir: Hurra!
3. In bangem, schwerem Kampfe hat sie ihr Werk
vollbracht,
Bezwungen und bezähmet des Feuers wilde
Macht.
Von Freude und Jubel ist voll jede Brust
Und preiset die Braven mit inniger Lust.
Die Feuerwehr ist da, Juchheirassassa,
Die Feuerwehr ist mutig, drum rufen wir: Hurra!
Chemnitzer Feuerwehrliederbuch.
Nr. 14.
Da wir vereint in froher Feuerstunde
zu traulichem Gespräch beim Gerstensaft,
So töne laut aus der Kamraden Runde
Das stolze Wort von mächt’ger Stimmen
Kraft:
Ob Sturm und Feuer wüten,
Wir werden nicht ermüden,
Wir setzen freudig selbst das Leben ein,
Um aus Gefahr den Nächsten zu befrein.
2. Sobald das Horn euch ruft mit hellem Schalle
Und von dem Turme tönt die Glocke bang,
Dann eilt, sei’s Tag, sei’s Nacht, zur
Brandstatt alle,
Dem Schwure treu beim heut’gen Festgesang:
Ob Sturm und Feuer wüten,
Wir werden nicht ermüden,
Wir setzen freudig selbst das Leben ein,
Um aus Gefahr den Nächsten zu befrein.
3. Zu Bänd’gen jetzt gilt es die
wüt’gen Flammen,
Drum seht schnell zu, woher ihr Wasser schafft,
Die Schläuche legt und fügt sie gut
zusammen
Ihr wackern Kämpen von der
Schlauchmannschaft.
Ruft: mag das Feuer wüten,
Wir werden nicht ermüden,
Wir setzen freudig selbst das Leben ein,
Um aus Gefahr den Nächsten zu befrein.
4. Seht, flackernd steigt die mächt’ge
Feuersäule
Vom Winde angefacht zum Himmel auf,
Da zischt der Wasserstrahl mit Windeseile
Von Manneskraft getrieben hoch hinauf.
Ob Sturm und Feuer wüten,
Wir werden nicht ermüden,
Wir setzen freudig selbst das Leben ein,
Um aus Gefahr den Nächsten zu befrein.
5. Hört ihr den Hilferuf jetzt von dort oben,
Ein Menschenleben gilt’s, drum frisch hian
Ihr Steiger, klettert, hier giebt’s zu
erproben,
Daß ihr getreu dem Schwur, den ihr gethan:
Ob Sturm und Feuer wüten,
Wir werden nicht ermüden,
Wir setzen freudig selbst das Leben ein,
Um aus Gefahr den Nächsten zu befrein.
6. Bewältigt ist das Element, das wilde,
Das Horn ertönt, zurück vom harten
Strauß!
Hebt nun das Glas, das Gerstensaft gefüllte,
Von schöner Hand kredenzt und rufet aus:
Ob Sturm und Feuer wüten,
Wir werden nicht ermüden,
Wir setzen freudig selbst das Leben ein,
Um aus Gefahr den Nächsten zu befrein.