Deutsch-Französischer
Krieg (1870/71)
Der Deutsch-Französische
Krieg vom 19. Juli 1870 bis 10. Mai 1871 war
außer einigen früheren Problemen ein
Resultat der Frage der spanischen Thronkandidatur
eines Hohenzollernprinzen. Auf der einen Seite
stand Frankreich unter Napoleon III., der am 19.
Juli 1870 Preußen den Krieg erklärte.
Preußen, das im Norddeutschen Bund
organisiert war, wurde von den Verbündeten
Staa-ten Bayern, Württemberg. Bayern,
Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt
unterstützt.
Das übrige Europa, das
Frankreichs Angriff als unbegründet ansah,
verhielt sich neutral. So dau-erte es nicht lange,
bis die französische Armee besiegt und
Napoléon III. gefangen war. Aber, die
"Dritte Republik", die sich daraufhin in
Frankreich bildete, führte den Krieg fort,
hielt aber nur bis zum Februar 1871 stand. Nach dem
Fall von Paris, kam es zum Vorfrieden von
Versailles. Offiziell wurde der Krieg am 10. Mai
1871 beendet. Der Frieden von Frankfurt sah hohe
Reparationen und die Abtretung Elsass-Lothringens
durch Frankreich vor, ein Verlust, der dort einen
dauerhaften, gegen Deutschland gerichteten
Revanchismus hervorrief.
Folge für den
Norddeutschen Bund war die Gründung des
Deutschen Reiches, so dass der Krieg nach dem
Deutsch-Dänischen und dem Deutschen Krieg von
1864 und 1866 als dritter und letzter der Deutschen
Einigungskriege gilt. Mit Wirkung vom 1. Januar
1871 nahm der preußische König Wilhelm
I. den Titel "Deutscher Kaiser" an.
Der Krieg bracht eine Reihe
von Soldatenliedern hervor, die teilweise im Ersten
Weltkrieg (einige auch später) wieder gesungen
wurden. Außerdem versuchten nationalistische
Kreise durch einen jährlich wiederkehrenden
Jubeltag am 2. September, ihren Sieg über
Frankreich (egal ob Kaiser-reich oder Monarchie) zu
begehen (siehe Johann Most,
„Eine gestörte Sedanfeier").
Lieder:
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