7. Und nun noch eins, ihr lieben Kameraden,
Die Eintracht hoch, die unsre Stärke macht,
Die Eintracht hoch, die nimmer läßt
ermatten
Im heißen Kampf und finstrer Wetternacht!
Ob Sturm und Feuer wüten,
Wir werden nicht ermüden,
Wir setzen freudig selbst das Leben ein,
Um aus Gefahr den Nächsten zu befrein.
Chemnitzer Feuerwehrliederbuch
S. 20
Nr. 15.
Dem Feuerwehrmann gilt mein Sang
Der brav und fromm und bieder,
Sein Name hat so hehren Klang,
Ihn preisen meine Lieder.
2. Ein Kind, umringt von Feuersglut,
Schlief friedlich in der Wiege,
Es war so liebreich, war so gut,
Trug eines Engels Züge.
3. Wer rettet, ruft’s mit lautem Schrei
Hervor aus dem Gedränge,
Mein Kind! O steht der Mutter bei!
Doch gaffend bleibt die Menge.
4. Ein Feuerwehrmann stürzt hinein
Sich in des Feuers Wüten.
„Ich will,“ spricht er, „sein
Retter sein,
Der Herr woll’ mich behüten!“
5. Und kühn bricht er sich kämpfend
Bahn,
Dringt bis zum Kind hernieder,
Tritt hochbeglückt zur Mutter dann,
Giebt ihr das Kindlein wieder.
6. Dem Feuerwehrmann gilt mein Sang,
Der brav und fromm und bieder,
Sein Name hat so hehren Klang,
Ihn preisen meine Lieder.
Chemnitzer Feuerwehrliederbuch.
[letzte Zeile steht versehentlich: „In
preisen“…]
S. 21
Nr. 16.
„Dem Verdienste seine Krone!“
Himmlischer Vergelter lohne
Huldreich und in deiner Gnad’,
Was erhab’ne Geister schufen,
Was Sein Geist hervorgerufen:
Eine große deutsche That!
2. Wenn wir heute ruhig schlafen,
Danken wir es nur dem braven
Gründer unsrer Feuerwehr!
Gut und Leben zu erhalten,
Trotz des Elements Gewalten,
Schuf er sie zu Gottes Ehr’.
3. Segne, Herr, des Braven Streben!
Spend’ ihm gutes nur im Leben,
Lenk zum besten seine Bahn!
Ehren laßt ihn uns und lieben,
Denn im Weltbuch steht geschrieben:
Edel ist, was Metz gethan!
Fran Gilardone.
Nr. 17.
Der Donner rollt, der Blitzstrahl zuckt und
heulend tobt der Sturm,
Des Wächters Feuerhorn ertöne so
schaurig von dem Turm
Und weckt mit seinem dumpfen Ton die müden
Schläfer auf; -
Ein Feuerregen wirbelt schon hoch übers Dach
hinauf.
2. Rings weit und breit das Flammenmeer erhellt
die finstre Nacht,
Ein jäher Angstschrei gellt umher –
als jetzt der Giebel kracht –
„Ach Gott! mein Kind!“ – So ruft
ein Weib, – „seht dort, dort in der Glut!
In seinem Bettchen schläft’s und
– stirbt! wenn Gott nicht Wunder thut!“
S. 22
3. Die Menge schaudernd schweigt, und schaut, als
rasch ein Feuermann
Auf schwanker Leiter steiget kühn zur hellen
Glut hinan; -
Mit Gott wagt er’s! – Er dringt durch
sie! – Jetzt noch ein Augenblick! –
Ein Jubelruf! Er bringt ein Kind auf seinem Arm
zurück! –
4. Die Mutter weint vor Freuden laut: „Wie
dankt und lohn ich’s dir!?
Mein einzig Kind, mein süßes Kind hast
du errettet mir!“
Der Feuermann doch zu ihr spricht: „Um Lohn
taht ich dies nicht,
Es ist des Feuermanns Beruf, zu üben
Menschenpflicht!“
Friedrich Friedreich (Fürth.)
Nr. 18
Nr. 19. (S. 23)
Singweise des „Rheinweinliedes“ von M.
Claudius.
Der Pflichten heiligste im Bürgerbunde
Ist die, sich andern weihn.
Erhebend ist’s, in unheilschwerer Stunde
Mit Hilfe nah zu sein.
2. Begeistert laßt uns nach dem Zielen
ringen,
Vom Feuermut beseelt!
Hilfreich, wo’s gilt, dem Nächsten
beizuspringen,
Ist aj, was wir gewählt.
3. Ihr Steiger vor! Im Qualme wilder Flammen
Bleich euern Pflichten treu!
Stürzt Dach und Fach auch über euch
zusammen,
Ihr zeiget keine Scheu!
4. Schlauchführer vor! Wo Unheil und Verderben
Am schauerlichsten dräu’n,
Da müsst ihr um die Siegespalme werben,
Dort dringet kühn hinein!
5. Austräger vor! Nicht lässig, nein im Trabe!
Greift unerschrockenn an!
Ist erst in Sicherheit die bessre Habe,
Die Arbeit halb gethan!
6. Einreißer, reißt die Sparren kühn zusammen,
Wenn’s gilt, ein ganzes Haus;
Erstickt im Keim des Feuers wilde Flammen,
Reißt ja nicht eher aus!
7. Ihr Pumper, dran! ans Werk mit edler Hitze!
Zählt keinen sauern Schweiß,
Zeigt euch als rechte Männer bei der Spritze,
Werbt um den schönsten Preis.
S. 24
8. Der letzte kann im Drange der Gefahren
Als Mann der erste sein –:
Ihr wackern Buttenträger vor, in Scharen;
Wo’s not thut, kühn hinein!
9. Der Pflichten heiligste im Bürgerbunde
Ist die, sich andern weihn.
Erhebend ist’s, in unheilschwerer Stunde
Mit Hilfe nah zu sein.
Chr. Heinr. Gilardone (Speier.)
Nr. 21. (S. 25)
:,: Die Becher voll! stoßt frisch und laut,
ihr Freunde, sie zusammen,
Bringt ein donnernd Hoch unsrer Feuercompagnie! :,:
Kämpfen wir bei Feuersnot mit lichterlohen
Flammen,
Sinkt gewiß der Mut uns beim Feuertranke
nie.
2. :,: Herr Wächter, tut’ er heute nur
nicht fort uns vom Gelage,
Heute suchten selbst wir für den Kopf uns
einen Brand! :,:
Und wir säßen lieber doch, das ist wohl
keine Frage,
Lange noch beisammen hier, das Töpfchen in
der Hand.
3. :,: Und hätt’ auch einer gar zu
stark bdem Becher zugesprochen,
Schwankt er auch ein wenig auf dem
Sesselbänkchen hier - :,:
Nun bei uns sind Arm und Bein so schnell noch
nicht gebrochen;
Retten vor dem Falle woll’n den Kameraden
wir.
4. :,: Der Feuersbrunst, der lasset uns die
schönste Deutung geben:
Brennt im Herzen heiß hoch der Liebe
Flammenglut! :,:
Brüder, stoßt die Becher an: die
Liebste, die soll leben,
Die, das Feuer stillend, uns am Herzen liebend
ruht!