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Das Lied vom Feldmarschall Blücher

1. Was blasen die Trompeten? Husaren, heraus!
Es reitet der Feldmarschall im fliegenden Saus.
Er reitet so freudig sein muthiges Pferd,
er schwinget so schneidig sein blitzendes Schwert.
Juchheirasasa! und die Preußen (Deutsche) sind da,
die Preußen sind lustig, sie rufen Hurrah!

2. O schauet, wie ihm leuchten die Augen so klar!
o schauet, wie ihm wallet sein schneeweißes Haar!
So frisch blüht ihm sein Alter, wie greisender Wein,
drum kann er Verwalter des Schlachtfeldes sein …

3. Der Mann ist er gewesen, als alles versank,
der Muthig auf gen Himmel den Degen noch schwang:
Da schwur er beim Eisen gar zornig und hart,
den Welschen zu weisen die preußische Art.

4. Den Schwur hat er gehalten: als Kriegsruf erklang,
ha! wie der weiße Jüngling in’n Sattel sich schwang!
Da ist ers gewesen, der Kehraus gemacht,
mit einsernem Besen das Land rein gemacht.

5. Bei Lützen auf der Aue er heilt solchen Strauß,
daß vielen tausend Welschen der Athem ging aus,
daß Tausende liefen dort hastigen Lauf:
Zehntausend entschliefen, die nie wachen auf.

6. Am Wasser der Kathbach, ers auch hat bewährt,
da hat er den Franzosen das Schwimmen gelehrt:
Fahrt wohl, ihr Franzosen, zur Ostsee hinab
und nehmet, Ohnehosen, den Walfisch zum Grab.

7. Bei Wartburg an der Elbe, wie fuhr er hindurch!
Da schirmte die Franzosen nicht Schanze noch Burg.
Da mußten sie springen wie Hasen übers Feld,
und hell ließ er klingen sein Hussah! der Held.

8. Bei Leipzig auf dem Plane, o herrliche Schlacht!
Da brach er den Franzosen das Glück und die Macht:
Da lagen sie sicher nach blutigem Fall,
da ward der Herr blücher ein Feldmarschall.

9. Drum blaset, ihr Trompeten! Husaren heraus!
Du reite, Herr Feldmarschall, wie Winde im Saus.
Dem Siegen entgegen, zum Rhein, übern Rhein!
Du tapferer Degen, in Frankreich hinein!

Andere Titel: 
Text: E. M. Arndt, 1813
Melodie:
Frisch auf, ihr Tyroler, wir müssen ins Feld;
Alexander, der große, große, große Held;
Noten:
Was blasen die Trompeten,
Alexander der Große
Vorlage:
Kategorie: Befreiungskriege,
Zeit: Befreiungskriege,
Geschichte / Kommentar:

Das Gedicht von E. M. Arndt aus dem Jahr 1813 war der Melodie des Spotliedes auf Napoleons Feldzug nach Rußland: „Alexander, der große, große, große Held“ bzw. dessen Vorläufers „Frisch auf, ihr Tyroler, wir müssen ins Feld". Böhme schreibt weiter:

„Die Melodie war nach Erk’s Angabe schon 1809 vorhanden zu dem Liede: ‘Frisch auf, ihr Tiroler, wir müssen ins Feld’. Im Jahre 1813 sang man nach ihr das Spotlied auf Napoleons Feldzug nach Rußland: ‘Alexander, der große, große, große Held’ (s. Liederhort II, S. 160). Zu Arndt’s Text ist sie beigedruckt zuerst in Follen’s ‘Freiye Stimmen’. Jena 1819. (Hoffmann behauptet schon im „Deutsche Burschenlieder“, Jena 1817, Nr. 3) Dann steht die Weise 1823 im ‘Stuttg. Liederbuch für teutsche Hochschulen’. – Nach ihr sangen die Soldaten 1813 auch: ‘Frisch auf, ihr Preußen, wir müssen ja ins Feld!’!



Auf die Melodie wurde geschrieben:
Da tönen die Signale! Nun, Feuerwehr, heraus! (Feuerwehrlied)



Quelle:
Franz Magnus Böhme, Volksthümliche Lieder der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert., Leipzig 1895, Nr. 60, S. 49f.


 
 
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