5. Dieses edlen Weines Kraft
Sei den Schönen dargebracht,
Die uns Rosen weben.
Und was Anlass dazu war,
Die Maschine wunderbar,
Lasst das Schnauferl leben!
Julius Gersdorff, Weimar.
Nr. 24. Motorrad- und Wagenfahrer! (Auto Heil!).
Mel.: Wenn ein Herz du hast gefunden.
Text: Dr. Karl Wischner, Oppeln.
Nr. 25. Wir fliegen durch die Welt, juchhe (Automobillied)
Text: W. Lüttich, Halberstadt
Nr. 26. Freunde, lasst den Autorport uns loben. (In Saus und Braus)
Text: Dr. E. Bayberger, Passau.
Nr. 27. Wer ein echter Mann will heissen (Töff! Töff!)
Text: M. Wiesendanger, Hamburg
Nr. 28
Frisch auf.
Frisch auf, Kameraden, aufs Motorrad!
Zur fröhlichen Fahrt in die Weite,
Im Fluge zu eilen durch Dorf und Stadt
Ist Motorcyclisten-Freude.
Wir steigen aufs Rad und eilen fort,
Wir sind nicht gebunden an Zeit und Ort.
2. Hinaus in die Ferne treibt’s uns mit
Macht,
Nach Wochen mit Mühen und Plagen,
Wenn froh die Natur uns entgegenlacht,
Die Herzen freudiger schlagen.
Das Rad, getrieben durch Motorkraft,
Es ist’s, das Gesundheit und Frohsinn
schafft.
3. Wir Motocyclisten sind allzumal
Bei den Schönen beliebte Gäste,
Wir wissen’s zu nützen in jedem Fall;
auf Tour wie beim frohen Feste;
Wo immer wir eilten voll Humor
Manch holdselig Mädel sein Herz verlor.
4. Wer da fährt mit Post oder Eisenbahn
Hat so manchem Zwang sich zu beugen,
Was kehren sich Motoristen daran,
Sie brauchen nur aufzusteigen;
Wer das Motorrad sicher lenken kann
Der Motocyclist reist als freier Mann.
5. D’rum frisch, Kameraden, aufs Motorrad!
Zum Trotz allem neidischen Hetzen,
Wer nie so ein Schnauferl bestiegen hat,
Weiss uns’ren Sport nicht zu schätzen;
Laut schalle der Ruf von Ort zu Ort
Hurra hoch! der herrliche Motorsport.
Richard Braunbeck, München (ca. 1868-1945?)
Nr. 29. Hoch lasset uns preisen im frohen Gesang (Des Autlers Feld - die weite Welt!)
Mel.: Frei ist der Bursch.
Text: Engelberg Strohe, Stolberg (Rheinl.).
Nr. 30. Leicht beschwingt, als hätt’ er
Flügel (Leicht beschwingt).
Text: Ferdinang Noak, Schöneberg bei Berlin.
Nr. 31.
Lob des Motorradfahrens
1. Die braven Leute sollen leben,
Die sitzen – ohn’ zu schwitzen –
auf dem Motorrad,
Die leichthin durch die Lüfte schweben,
Nicht strampeld – und nicht trampelnd
– sondern sanft und glatt.
Und läg’ das Ziel auch noch so weit,
Für sie ist’s eine Kleinigkeit;
Sie stell’n die Herrn der Erde vor
Auf dem Motor!
2. Sie fahren durch die deutschen Gauen
Gemütlich – und stets friedlich –
wohl von Land zu Land;
Und treffen schöne Mädchen sie und
Frauen,
So küssen sie und wissen zu benehmen sich
galant;
Doch haben sie geküsst genug,
so eilen sie davon im Flug
Auf Weg und Steg, durch Tür und Tor
Mit dem Motor!
3. Doch nicht bei Frauen nur allein - - So machen
sie’s mit Lachen – auch gar bei der Polizei;
Fragt ein Gendarm sie nach dem Scheine,
So fliegen – voll Vergnügen – sie
an ihm vorbei.
Und tönt dann hinterher sein Fluch,
Gibt’ Antwort mit – Benzingeruch!
Das ist ja just der Haupthumor
Bei dem Motor!
Eduard Jürgensen, Berlin-Friedenau.
III. Humoristische und Kneiplieder
Nr. 32. Wer zu bequem is, heutzutag, (s’ Motor’che).
Text: Adam Ober, Darmstadt
Nr. 33.
Wenn ich einmal der Herrgott wär’!
Da die Rechte nicht geklärt sind, können
wir das Lied nur kurz vorstellen. Es übernimmt anfänglich die
ersten drei Zeilen des gleichnamigen Vorbilds (Wenn ich einmal der Herrgott wär’!) aber die erste Tat des
Texters (Arthur Göricke aus Bielefeld) wäre natürlich,
ein schlankes und leichte Motorrad zu erschaffen. Dann würde
er „mit dem Puttputt“, das ja „so schnell von
dannen“ streichen würde die „ganze Welt kaput“
fahren. (Das würden wohl alle heutigen
„Klimaschützer“ unterstreichen.
In der zweiten Strophe spricht der Auitor die
„Benzinstationen“ an. Sie würden all eingehen, da er
nicht aus Wasser Wein, sondern Benzin machen würde.
Die dritte Strophe ist den Steuern bzw. demjenigen
vorbehalten, der „uns besteuert jetzt“. Dessen Nase
würde er am „Motorrad als Auspufftopf“ hängen.
„Dann würd’ ihm vieles klar“.
Des weiteren würde er die Nummern alle
abschaffen. Dann hätte man „doch Ruh“ und die
„Schutzleut kriegten“ die „Nummern noch dazu“.
In der fünften Strophe wird noch der
Redakteur angesprochen, „der uns stets grollt“ [wir wissen
nicht, wer damit gemeint war! - wer kann helfen?]
auf jeden Fall würde es dem schlecht ergehen.
„Ich bänd ihn wohl an’s Hinterrad und schleift’
ihn unversöhnt, wohl durch den ganzen deutschen Staat“.
Nr. 34
Der kreufidele Motorfahrer!
Mel.: Der kreuzfidele Kupferschmied.
Auf das Lied vom „kreuzfidelen
Kupferschmied“ (Wenn ich an meinem Amboss steh“ schrieb
Ludwig Hamburger aus Frankfurt eine Text auf sein Motorrad.
Wenn er auf dem Motorrad sitzen würde, und
„durch die Welt“ Autlet und „wie ein begossner
Pudel“ schwitzen würde, aber mit dem „Beutel voller
Geld“, so wäre er „auf der Erden wohl der kreufidelste
Mann“. Und vor lauter Übermut drückte er auf die Huppe
und würde tuten, waqs er kann. Es folgt ein Refrain: „
Tralala, la, la, la, lala etc.“
In der zweiten Strophe fährt Hamburger bei
lachender Sonne und erfährt einige Pannen, so „kracht“
der „Luftschlauch“ seiner Maschine, doch er erledig das
Problem schnell, indem er den Schlauch flickt. Dabei singt er die
Melodie des Refrains.
In der dritten Strophe überfährt er
einen Hund und dessen Herrchen schlägt auf ihn „im Takt:
Tralala, la, la, la, lala etc.“
In der nächten Strophe fähjrt er in die
Stadt, wo er von Groß und Klein bestaunt wird. Eine alte Frau
fällt „in den Koth“ und er vor Schreck fällt
„drüber weg und sing trotz aller Not: Tralala, la, la,
la, lala etc.“
In der fünften Strophe wird er philosophisch.
Nachdem er „von Ort zu Ort“ und „durch Dick und
Dünn“ gefahren war, ist kreuzfidel sein Sinn und wenn ihn
Freund Hein ins Grab ruft, steigt er „per Motor“ empor und
singr „trotz aller Not:
Tralala, la, la, la, lala etc.“
Nr. 35
Das Lied vom Flieger.
Mel.: Keinen Tropfen im Becher mehr.
1. Kein Benzin im Kasten mehr
Und das Oelmass gleichfalls leer,
Halb verfroren die Beine;
Ach, ich werde fast desperat!
Sage, weisst du mir keinen Rath?
:,: Lindenwirtin, du feine? :,:
2. Und die Wirtin lacht und spricht:
„Nein, Benzin, das führ’ ich
nicht,
Oel ist auch nicht zu haben;
Aber trete nur zu mir ein,
Denn mein schlesischer Kornbranntwein
:,: Wir dich kräftig erlaben!“ :,: