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Lieder-Buch der
Deutschen Motorradfahrer-Vereinigung (DMV),
München 1906
Die Lieder (3)
< DMV-Ldb. Lieder 2
5. Dieses edlen Weines Kraft
Sei den Schönen dargebracht,
Die uns Rosen weben.
Und was Anlass dazu war,
Die Maschine wunderbar,
Lasst das Schnauferl leben!

Julius Gersdorff, Weimar.



Nr. 24. Motorrad- und Wagenfahrer! (Auto Heil!).
Mel.: Wenn ein Herz du hast gefunden.  
Text: Dr. Karl Wischner, Oppeln.

Nr. 25. Wir fliegen durch die Welt, juchhe (Automobillied)
Mel.: Der Papst lebt herrlich in der Welt.  
Text: W. Lüttich, Halberstadt

Nr. 26. Freunde, lasst den Autorport uns loben. (In Saus und Braus)
Mel.: Brüder zu den festlichen Gelagen
Text: Dr. E. Bayberger, Passau.

Nr. 27. Wer ein echter Mann will heissen (Töff! Töff!)
Mel.: Wer will unter die Soldaten.
Text: M. Wiesendanger, Hamburg


Nr. 28
Frisch auf.
Mel.: Frisch auf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd 

Frisch auf, Kameraden, aufs Motorrad!
Zur fröhlichen Fahrt in die Weite,
Im Fluge zu eilen durch Dorf und Stadt
Ist Motorcyclisten-Freude.
Wir steigen aufs Rad und eilen fort,
Wir sind nicht gebunden an Zeit und Ort.

2. Hinaus in die Ferne treibt’s uns mit Macht,
Nach Wochen mit Mühen und Plagen,
Wenn froh die Natur uns entgegenlacht,
Die Herzen freudiger schlagen.
Das Rad, getrieben durch Motorkraft,
Es ist’s, das Gesundheit und Frohsinn schafft.

3. Wir Motocyclisten sind allzumal
Bei den Schönen beliebte Gäste,
Wir wissen’s zu nützen in jedem Fall;
auf Tour wie beim frohen Feste;
Wo immer wir eilten voll Humor
Manch holdselig Mädel sein Herz verlor.

4. Wer da fährt mit Post oder Eisenbahn
Hat so manchem Zwang sich zu beugen,
Was kehren sich Motoristen daran,
Sie brauchen nur aufzusteigen;
Wer das Motorrad sicher lenken kann
Der Motocyclist reist als freier Mann.

5. D’rum frisch, Kameraden, aufs Motorrad!
Zum Trotz allem neidischen Hetzen,
Wer nie so ein Schnauferl bestiegen hat,
Weiss uns’ren Sport nicht zu schätzen;
Laut schalle der Ruf von Ort zu Ort
Hurra hoch! der herrliche Motorsport.

Richard Braunbeck, München (ca. 1868-1945?)


Nr. 29. Hoch lasset uns preisen im frohen Gesang (Des Autlers Feld - die weite Welt!)
Mel.: Frei ist der Bursch.  
Text: Engelberg Strohe, Stolberg (Rheinl.).

Nr. 30. Leicht beschwingt, als hätt’ er Flügel (Leicht beschwingt).
Mel.: Auf der schwäbischen Eisenbahn.
Text: Ferdinang Noak, Schöneberg bei Berlin.



Nr. 31.
Lob des Motorradfahrens
Mel.: Crambambuli, das ist der Titel.

1. Die braven Leute sollen leben,
Die sitzen – ohn’ zu schwitzen – auf dem Motorrad,
Die leichthin durch die Lüfte schweben,
Nicht strampeld – und nicht trampelnd – sondern sanft und glatt.
Und läg’ das Ziel auch noch so weit,
Für sie ist’s eine Kleinigkeit;
Sie stell’n die Herrn der Erde vor
Auf dem Motor!

2. Sie fahren durch die deutschen Gauen
Gemütlich – und stets friedlich – wohl von Land zu Land;
Und treffen schöne Mädchen sie und Frauen,
So küssen sie und wissen zu benehmen sich galant;
Doch haben sie geküsst genug,
so eilen sie davon im Flug
Auf Weg und Steg, durch Tür und Tor
Mit dem Motor!

3. Doch nicht bei Frauen nur allein - - So machen sie’s mit Lachen – auch gar bei der Polizei;
Fragt ein Gendarm sie nach dem Scheine,
So fliegen – voll Vergnügen – sie an ihm vorbei.
Und tönt dann hinterher sein Fluch,
Gibt’ Antwort mit – Benzingeruch!
Das ist ja just der Haupthumor
Bei dem Motor!

Eduard Jürgensen, Berlin-Friedenau.



III. Humoristische und Kneiplieder

Nr. 32. Wer zu bequem is, heutzutag, (s’ Motor’che).
Mel.: Der kreuzfidele Kupferschmied.  
Text: Adam Ober, Darmstadt



Nr. 33.
Wenn ich einmal der Herrgott wär’!

Da die Rechte nicht geklärt sind, können wir das Lied nur kurz vorstellen. Es übernimmt anfänglich die ersten drei Zeilen des gleichnamigen Vorbilds (Wenn ich einmal der Herrgott wär’!) aber die erste Tat des Texters (Arthur Göricke aus Bielefeld) wäre natürlich, ein schlankes und leichte Motorrad zu erschaffen.  Dann würde er „mit dem Puttputt“, das ja „so schnell von dannen“ streichen würde die „ganze Welt kaput“ fahren. (Das würden wohl alle heutigen „Klimaschützer“ unterstreichen.

In der zweiten Strophe spricht der Auitor die „Benzinstationen“ an. Sie würden all eingehen, da er nicht aus Wasser Wein, sondern Benzin machen würde.

Die dritte Strophe ist den Steuern bzw. demjenigen vorbehalten, der „uns besteuert jetzt“. Dessen Nase würde er am „Motorrad als Auspufftopf“ hängen. „Dann würd’ ihm vieles klar“.

Des weiteren würde er  die Nummern alle abschaffen. Dann hätte man „doch Ruh“ und die „Schutzleut kriegten“ die „Nummern noch dazu“.

In der fünften Strophe wird noch der Redakteur angesprochen, „der uns stets grollt“ [wir wissen nicht, wer damit gemeint war! - wer kann helfen?]
auf jeden Fall würde es dem schlecht ergehen. „Ich bänd ihn wohl an’s Hinterrad und schleift’ ihn unversöhnt, wohl durch den ganzen deutschen Staat“.  



Nr. 34
Der kreufidele Motorfahrer!
Mel.: Der kreuzfidele Kupferschmied.

Auf das Lied vom „kreuzfidelen Kupferschmied“ (Wenn ich an meinem Amboss steh“ schrieb Ludwig Hamburger aus Frankfurt eine Text auf sein Motorrad.

Wenn er auf dem Motorrad sitzen würde, und „durch die Welt“ Autlet und „wie ein begossner Pudel“ schwitzen würde, aber mit dem „Beutel voller Geld“, so wäre er „auf der Erden wohl der kreufidelste Mann“. Und vor lauter Übermut drückte er auf die Huppe und würde tuten, waqs er kann. Es folgt ein Refrain: „ Tralala, la, la, la, lala etc.“

In der zweiten Strophe fährt Hamburger bei lachender Sonne und erfährt einige Pannen, so „kracht“ der „Luftschlauch“ seiner Maschine, doch er erledig das Problem schnell, indem er den Schlauch flickt. Dabei singt er die Melodie des Refrains.

In der dritten Strophe überfährt er einen Hund und dessen Herrchen schlägt auf ihn „im Takt: Tralala, la, la, la, lala etc.“

In der nächten Strophe fähjrt er in die Stadt, wo er von Groß und Klein bestaunt wird. Eine alte Frau fällt „in den Koth“ und er vor Schreck fällt „drüber weg und sing trotz aller Not:  Tralala, la, la, la, lala etc.“

In der fünften Strophe wird er philosophisch. Nachdem er „von Ort zu Ort“ und „durch Dick und Dünn“ gefahren war, ist kreuzfidel sein Sinn und wenn ihn Freund Hein ins Grab ruft, steigt er „per Motor“ empor und singr „trotz aller Not:
 Tralala, la, la, la, lala etc.“


Nr. 35
Das Lied vom Flieger.
Mel.: Keinen Tropfen im Becher mehr.  

1. Kein Benzin im Kasten mehr
Und das Oelmass gleichfalls leer,
Halb verfroren die Beine;
Ach, ich werde fast desperat!
Sage, weisst du mir keinen Rath?
 :,: Lindenwirtin, du feine? :,:

2. Und die Wirtin lacht und spricht:
„Nein, Benzin, das führ’ ich nicht,
Oel ist auch nicht zu haben;
Aber trete nur zu mir ein,
Denn mein schlesischer Kornbranntwein
 :,: Wir dich kräftig erlaben!“ :,:
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