Nr. 54: Heute scheid’ ich, heute wandr’ ich
Nr. 55: Hier bei
diesen Weingeländen
Gedicht von Jul. Rodenberg (ohne Melodieangabe)
Nr. 56. Hinaus in
die Ferne mit lautem Hörnerklang
S. 56
Nr. 57.
Singweise der Ballade: „Freifrau von
Droste-Vischering“.
Hoch, dreimal hoch die Feuerwehr, fi fa Feuerwehr!
Sie ist wohl wert der höchsten Ehr’, hi
ha höchsten Ehr’!
Will nur ein Nestchen brennen,
flugs sieht man sie schon rennen
Und mit dem Feuer kämpfen,
Um es mit Wucht zu dämpfen.
2. Sie ruft, wenn sie am Platze ist, pli, pla
Platze ist:
„Hinan, hinan mit Mut und Liest!“ mi,
ma Mut und List! –
Sie klimmt, es ist kein Zweifel,
Aufs Dach just wie der Teufel
Und fürchtet nicht Gefahren,
Gilt’s Hab und Gut zu wahren.
3. Und wie auch rast das Flammenmeer, fli fla
Flammenmeer,
Nie wankt und weicht die Feuerwehr, fi, fa
Feuerwehr;
Mag auch Vulkan selbst schüren,
Das Feuer muß krepieren!
Des Nachts, wie auch bei Tage
Ist sie bereit zum Schlage.
4. Kam’raden, trinkt die Gläser leer,
gli, gla Gläser leer:
Hoch dreimal hoch die Feuerwehr! fi, fa Feuerwehr!
Mög sie zu Aller Frommen
In steten Aufschwung kommen!
Sie wird dann Furcht nicht kennen,
Mag selbst der Erdball brennen!
Franz Gilardone.
S. 57
Nr. 58.
Hört ihr der Glocke dumpfen Klang
Und Trommelschall dem Ort entlang?
Zur Wehr, Kamraden auf zur Wehr,
Hell lodert dort ein Flammenmeer. –
Der Wehrmann küsst sein Weib und Kind
Und eilt zur Hilfe dann geschwind;
Ihm gilt nur eins: „Es ruft die
Pflicht!“
Drum scheut Gefahr und Tod er nicht.
2. Wenn er oft kühn ein Wagnis thut,
Geschieht es nicht aus Übermut
Aus Bruderliebe nur allein
Setzt er getrost sein Leben ein.
Er scheut nicht Hitze, scheut nicht glut,
Gilt es zu retten Hab’ und Gut,
Und denkt: Es gilt zu Gottes Ehr’
Und zu des Nächsten Schutz und Wehr.
3. Ihr Brüder reicht eurch treu die Hand,
Hoch lebe unser Wehrverband!
Wir alle stehn für einen ein!
Dies soll stets unser Wahlspruch sein. –
Gott schütze unsre wackre Schar
Und unsren Nächsten vor Gefahr.
Der Ruf ertäne laut und hehr:
Es lebe hoch die Feuerwehr!
Julius Gertitschke (Salzbrunn i. Schl.)
Nr. 59. (S. 57/58)
Hört ihr, wie dumpf die Glocke läutet?
Des Feuers Macht hat uns bedroht,
Und eh’ der Flammen Strahl durchschneidet
Des Hauses Mauern brandig rot:
Hinauf, hinan! mit Sturm und Wehr,
Gebt Helm und Gurt und Leitern her.
Hinauf, hinan! durch Glut und Graus,
Wir retten Menschen, Hof und Haus.
2. Und ob die Flammen aufwärts schlagen,
Und ob das Feuer uns versengt,
Wir haben ohne Frucht und Zagen
Die Feuerleitern eingehängt.
Hinauf, hinan! die Flamme leckt
Die Wände von der Glut bedeckt.
Hinauf, hinan! durch etc.
3. Und wo ein schlummernd Kind vergessen,
Vielleicht in seiner Wiege liegt,
Wor es der Feuerlärm indessen
In nur noch süßern Schlaf gewiegt:
Hinauf, hinan! durch Flamm’ und Glut,
Zur Rettung frisch mit Mannes Mut.
Hinauf, hinan! durch etc.
4. Und wenn die Flammen nieder prasseln,
Von unsres Kampfes Mut gedümpft,
Die Spritzen durch die Straßen rasseln,
Das Feuer mit dem Wasser kämpft.
Hinauf, hinan der Flamme Wur
Erliegt vor wackern Mannes Mut
Hinauf, hinan! durch etc.
5. Und was wir thun im Brand und Flammen,
Das thun wir nur aus Menschenpflicht,
Die Feuerwehr, sie tritt zusammen
Aus Ruhm- und Ehrbegierde nicht.
Hinauf, hinan! und wenn der Tod
Auf Dach und Mauern uns bedroht.
Hinauf, hinan! durch etc.
Chemnitzer Feuerwehrliederbuch.
S. 59
Nr. 60.
Singweise: Strömt herbei ihr
Völkerscharen.
Hörtet ihr das frohe Grüßen,
Das so manche heut getauscht,
Die einst zu Altejas Füßen
Ihrem Mutterwort gelauscht?
Süße, linde Jubeltöne,
Nicht mehr strenges Schulgeheiß,
Locken unsre Rheinlandssöhne
Mit Gewalt in unsern Kreis.
[insgesamt 6 Strophen von R. E. Ottmann]
S. 60
Nr. 61.
Hört, wie einst ein Bürgermeister,
Klugschnabelius, mein ich, heißt er,
Ein Gesetz gegeben hat,
Daraus könnt ihr leicht ermessen,
Daß er nimmer hat vergessen,
Was gereicht zum Wohl der Stadt.
2. Als in mitternächt’ger Stunde
Er empfing die böse Kunde,
Daß ein Haus in Flammen sei,
Ließ er schnell die Spritze kommen,
Doch zugelich hat er vernommen,
Daß der Kessel wär’ entzwei.
3. Darauf läßt er publizieren:
Thut noch mal ein Brand passieren,
Wenn man liegt im tiefen Schlaf,
Wird, wie wolches sich gebühret,
Tags zuvor die
Spritz’ probieret,
Sonsten trifft euch schwere Straf’!
Nr. 64: Ich kenn
ein’n hellen Edelstein
[keine Singweise angegeben, Text von: J. Otto jun.
S. 62
Nr. 66. (S. 63/64):
Ihr Mannen von der Feuerwehr!
Frisch nehmet eure Eimer her!
:,: Wo brennt’s, wo brennt’s? o
sag’ uns an!
Wir gehen rasch und fröhlich d’ran! :,:
2. Vernehmt es, in der Gurgel brennt’s,
Wer’s je erfahren, o der kennt’s,
:,: Es ist ein Feuer meiner Treu,
Der keckste Mann erschrickt dabei. :,:
3. Und seltsam brennt es ohne Rauch
Und füllst du Wasser in den Schlauch,
:,: So wird nur stärker seine Wut,
Das Wasser thut da gar nicht gut. :,:
4. Drum, Mannen von der Feuerwehr,
Frisch nehmet eure Eimer her
:,: Und Bier und Wein d’rin schafft zur
Hand,
Die Löschen jeden Gurgelbrand. :,:
Franz Ritter von Kobell (München, 1869).
Chemnitzer Feuerwehrliederbuch.