Der Gute Kamerad
1. Ich hatt’ einen Kameraden,
Einen bessern find’st du nit.
Die Trommel schlug zum Streite,
Er ging an meiner Seite
Im gleichen Schritt und Tritt.
2. Eine Kugel kam geflogen:
Gilt’s mir oder gilt es dir?
Ihn hat es weggerissen,
Er liegt mir vor den Füßen,
Als wär’s ein Stück von mir.
3. Will mir die Hand noch reichen,
Derweil ich eben lad:
„Kann dir die Hand nicht geben,
Bleib du im ew’gen Leben
Mein guter Kamerad!“
Geschichte / Kommentar:
Dieses beliebte, ja nahezu berühmte Lied
Ludwig Uhlands (1809) mit Silchers Melodie gehört wohl zu den am
weitesten verbreiteten deutschen Volksliedern.
Das Lied hat im Laufe seines „Lebens“
ungeheuer viele Aspekte. Einige davon hat Werner Hinze bereits im
November 1988 für einen kurzen Vortrag zur Tagung des e. v. Musik
von unten bearbeitet (siehe Dokumente Bd. 1).
Quelle:
Franz Magnus Böhme, Volksthümliche
Lieder der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert, Leipzig 1895, Nr. 573,
S. 430.