Nr. 67. (S. 64)
1. Im Dorfe Lanz bei Lenzen, dort auf der
Priegnitz Plau,
Da war ein Mann geboren, hieß Friedrich
Ludwig Jahn.
Dem gab Gott in zerrißner Zeit
Ein Herz so groß, so stark, so weit
:,: Fürs heil’ge Vaterland. :,:
2. Ein Buch ist uns geblieben, wie Glut hat es
gebrannt,
Das hat er jung geschrieben und Volkstum es
genannt.
Das Kündet unsres Volkes Ruhm,
Zugliech der Menschheit Heiligtum:
:,: Ein Denkmal deutscher Treu. :,:
3. Als nach den blut’gen Tagen, die man bei
Jena schlug,
Man fast nur Trauerklagen um Schill und Hofer
trug,
Ist Jahn gewandert rastlos treu,
Zu werben auf die Stunde neu,
:,: Da Gott Erlösung rief. :,:
4. Drauf in der Hasenhaide hat er ’ne Saat
gesät,
Die nur zum Linnenkleide, zu Seiden auf nicht geht
Doch die zum Sieges-Eichenkranz
Und zu der Freiheit blut’gem Tanz
,: Um Friesenhügel blüht. :,:
S. 65
5 Und, daß der Freiheit Werber sein Wort
auch mache wahr,
Er stellte dem Verderber Lützows verwegne
Schar.
Und selbst trat er in Reih und Glied,
Und wie Magnet das Eisen zieht,
:,: Auch Körner flog herbei. :,:
6. Doch, als das Schwert zur Scheide dort an der
Seine glitt,
Kehrt er zur Hasenhaide, zur Jugend seinen
Schritt,
Dieweil in Turngenossenschaft
Nachtwächst der ew’gen Jugend Kraft
:,: Dem heil’gen Vaterland. :,:
7. Nun sind es fünfzig Jahre: das Senfkorn
wuchs zum Baum.
An unsres Dank’s Altare verwirklich sich ein
Traum. –
Ja heil’ges deutsches Vaterland,
Wir schwören dir mit Herz und Hand:
:,: Wir wollen einig sein! :,:
H. F. Maßmann.
Nr. 68.
Singweise: Wo Mut und Kraft
Im frohen Kreise treugesinnter Brüder,
Die all’ beseelt ein gleicher, edler Drang,
Da lassen wir uns gern und freudig wieder,
Und heller tönt der Becherklang und Sang.
Schau ich umher im Kreise,
Pocht mir das Herz, das heiße;
Begeistrung schwellt es mächtig, hoch und
hehr,
Denkt es an dich, du wackre Feuerwehr!
[insgesamt 5 Strophen von Ed. Nowack (Karlsruhe).
Nr. 69 (S. 66):
Im Krug zum grünen Kranze
Nr. 70 (S. 67) Im schwarzen Walfisch zu Ascalon
Singweise: War einst ein jung jung Zimmergesell
Text: V. v. Scheffel
Nr. 71: In einem
kühlen Grunde (J. v. Eichendorff)
Nr. 72. (S. 68/69)
Singweise: Ich weiß nicht, was soll es
bedeuten
In unterirdischer Kammer
Konspiriert ein verderbliches Heer;
Der Sterblichen Klage und Jammer
Ist ihnen ein Schmaus fürs Gehör.
In mitternächtigem Kreise
Bekehren sie tückisch und roh,
In grollender Geister Weise
Und murmeln: Wo schaden wir? Wo?
2. Und einer schwingt hoch in der Rechten
Den glutroten Feuerbrand.
„Auf! auf!“ ruft er, „mit mir zu
fechten, Seid rüstig und flink bei der Hand!
In tiefstem Schlafe befangen,
ruht, schlaff von Genüssen, die Stadt;
Ein Feuer soll ihr jetzt prangen,
D’ran mag sie sich schauen satt!“
3. Und während sie ihm applaudieren,
Braust der Tückische fort wie der Sturm,
Sein verderbliches Spiel zu vollführen
–
Bald wimmern die Glocken vom Turm.
Es tönen die Hörner gar kläglich
Durch die lautlose Stille der Nacht;
Ein Feuermeer, schrecklich, unsäglich,
Enthüllt seine schaurige Pracht.
4. Schon rennen die Leute in Scharen
Und starren betäubt in die Glut:
Allein mit dem Dräu’n der Gefahren
Erstarkt auch der männliche Mut.
Ob Tausende ruhig fortschlafen,
Betäubt von Genüssen schwer:
Schon stehen im Feuer die braven,
kampflustigen Männer der Wehr.
5. O seht, wie erbittert sie kämpfen
Mit den tückischen Geistern der Nacht,
Die gewaltigen Gluten zu dämpfen –
Immer grimmiger woget die Schlacht.
Sie trotzen jedweden Gefahren,
Sie schauen ins Auge dem Tod –
Und als Sieger begrüßt ihre Scharen
– – Aufflammendes
Morgenrot.
Franz Gilardone.
Nr. 74. (S. 70)
Kein Tröpflein mehr im Becher,
Kein Geld im Säckel mehr,
Da wird mir armer Zecher
Das Herze gar zu schwer.
Das Wandern macht mir Pein,
Weiß nicht, wo aus, noch ein
Ins Kloster möchte’ ich gehen,
Da liegt ein kühler Wein.
:,: Vallleri, vallera, vallerallala. :,:
[insgesamt 5 Strophen von Emanuel Geibel]
Nr. 75: Kennt ihr
das Land so wunderschön (Leonhard Wächter, 4 Str.)
Nr. 76. (S. 72-74)
Singweise: Wer will unter die Soldaten
Compagnie! vor allen Dingen
:,: Mache deine Kehle blank! :,:
Dann zum frohen Gläserklingen
Schall’ melodischer Gesang;
Und in schönster Harmonie
Schrei die ganze Compagnie;
Hopp! Hopp! Hopp! etc.
2. Manche schwärmten zwar vom Balle,
:,: Angethan mit Helm und Schatz, – :,:
Doch bedenkt, es ist für alle
Hier der allerbeste Platz.
Brüder, trinkt ein Tröpfchen mehr,
Dann tanzt alles um euch her.
Hopp! Hopp! etc.
3. Wer zu unserm Corps will treten,
:,: Muß ein Hemd am Leibe han, :,:
Daß er, wenn sie tuten thäten,
Drauf den Gürtel schnallen kann.
Geht’s auch ohne Hosen fort,
Bleibt doch’s Herz am rechten Ort.
Hopp! Hopp! etc.
4. Der muß auch den Helm, den blanken,
:,: Auf dem Ohre haben stehn, :,:
Daß die mutigen Gedanken
Nicht heraus zum Kopfe gehen.
Und damit ihr besser plumpt,
Sind die Helme selbst gepunkt.
Hopp! Hopp! etc.
5. Ferner thut es nicht genieren,
:,: Ist drei Ellen lang sein Bein, :,:
Dann kann er im Galoppieren
Stets zuerst am Platze sein.
Er entläuft doch nicht dem Lohn,
Trägt den ersten Preis davon.
Hopp! Hopp! etc.
6. „Immer mehr!“ so schrein beim
Spritzen
:,: Eifrig alle sonder Graus, :,:
All’ in Schlamm und Wasserpfützen
Sehn wie Miß Pastrana aus.
Doch man sieht’s dann nicht genau,
In der Nacht ist ales grau!
Hopp! Hopp! etc.