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Kampf-Lieder (1923)

Das Buch liegt in zwei verschiedenen Auflagen vor, wovon anscheinend auch Inge Lammel nichts wusste. Jedenfalls ist es nicht in ihrer „Bibliographie der deutschen Arbeiterliederbücher 1833-1945, Leipzig 1977, S. 60 Nr. 348 aufgeführt. (1)

a. Kampf-Lieder (1923, 1. Auflage?/ Mit Titelblatt)
Vereinigung Internationaler Verlags-Anstalten GmbH, Berlin SW 61, Planufer 17. Herausgegeben von der Kommunistischen Partei Deutschlands und der Kommunistischen Jugend Deutschlands; Druck: Friedrichstadt-Druckerei gmbH, Berlin SW 48 [64 Seiten (aber davon 3 Seiten Werbung), 30 Lieder]

b. Kampf-Lieder (1923, 2. Aufl. / ohne Titelblatt)
Vereinigung Internationaler Verlags-Anstalten GmbH, Berlin SW 61, Planufer 17
Druck von Max Noster, Berlin SW 68 [64 Seiten, 32 Lieder]

(1) Dort steht lediglich: Kampf-Lieder. (Hrsg.: Zentrale der KPD, Abt. Bildung). – Berlin: Vereinigung Internationaler Verlags-Anstalten 1923. 64 S. [Mit Noten]. 348
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VORBEMERKUNG (nur in der Ausgabe ohne Titelblatt / VIVA)

Die Sammlung der proletarischen Kampflieder, die wiederum verbessert und vergrößert vorliegt, sollte zu einer Kollektivarbeit aller jener Genossen werden, die - überzeugt von der revolutionierenden und demonstrativen Macht des Massengesanges - Hinweise auf uns noch entgangene wirkungsvolle revolutionäre Weisen und Texte zu geben vermögen. Sicherlich werden in den verschiedensten Gegenden Deutschlands und vor allem noch in anderen Ländern der proletarischen Bewegung Kampflieder gesungen, die verdienten, Gemeingut der III. Internationale zu werden.

Einsendungen mit möglichst genauer Aufzeichnung der Melodie und des Textes, bei fremdsprachigen Liedern wenigstens auch mit wortgetreuer Uebersetzung, werden erbeten an die Zentrale der KPD., Abt. Bildung (Berlin, Rosenthaler Straße 38).
Berlin, 10. Oktober 1923.
Kampf-Lieder (1923a)

Kampflieder (23a) wurde mit seinen 30 Liedern vermutlich zu Beginn des Jahres 23 gedruckt und verlegt

Inhalt

Liedanfang  Titel (Kommentar)
Vorbemerkung  (siehe oben)
Wacht auf verdammte dieser Erde (Die Internationale)
Wohlan wer Recht und Wahrheit achtet (Die Marseillaise)
Nun stürzt die Welt in sich zusammen (Die kommunistische Marseillaise Bjedny/Barthel)
So fordre, fordre Kommunist (Die Carmagnole)
Wer schafft das Gold zutage (Die Arbeitsmänner)
Frisch auf, mein Volk, mit Trommelschlag
Vor’m Feind stand in Reih’ (Der Freiheit eine Gasse)
Feindliche Stürme durchziehe (Warschawjanka)
Brüder, zur Sonne, zur Freiheit (Hymnus)
Brüder, ergreift die Gewehre (Russischer Rotgardistenmarsch)
Des Volkes Blut verströmt in Bächen (Die Rote)
Unsterbliche Opfer, ihr sanket dahin  (Trauermarsch der Russischen Revolution)
Wir sind die Schmiede (Die Schmiede)
Manches Lied hört’ ich einst in der Arbeiter Kreis (Dubinuschka Russisches Arbeitslied)
Auf und nieder geht die Sonne (Gefängnislied)
Brüder, wir stehen geschlossen (Kampflied des jüdischen Proletariats)
Von der blutbefleckten Erde (Italienisches Bolschewistenlied)
Brüder seht die rote Fahne (Freiheit oder Tod)
Schon dämmert in der Ferne (Dänischer Sozialistenmarsch)
Takt! Takt! Auf Takt habt (Norwegischer Arbeitermarsch)
Prolete ist Ruhm, Kameraden (Aus dem Schwedischen)
Die ihr arbeitet, vorwärts (Jugendmarsch)  
Im Osten glüht der junge Tag (Der Freiheit Morgenrot)
Dem Morgenrot entgegen (Lied der Jugend)  
Dreiunddreißig Jahre (Das Heckerlied)
Kommunisten auf der Reis’
Wir sind des Geyers (Aus dem Bauernkriege 1525)
Weh, weh, weh und weh (Maschinenstürmerlied)
Hier im Ort ist ein Gericht (Das Weberlied; Das Blutgericht)  
Das ist das Lied vom täglichen Brot






Kampf-Lieder (1923b)

Kampflieder (23b) wurde mit seinen 32 Liedern im Oktober des Jahres 23 gedruckt und verlegt

Inhalt

Das Liederbuch dürfte in der zweiten Hälfte des Jahres 1923 gedruck worden sein. Der Inhalt ist im Wesentlichen identisch, es sind lediglich die folgenden beiden Lieder eingefügt:

Sieh durch die Straßen (Hundertschaften=Lied)
Nun reckt empor des  (Die Internationale v. Diederich)


Zu: Sieh durch die Straßen (Hundertschaften=Lied)

Beachtenswert für „Sieh durch die Straßen“ ist, dass es in der vermutlich 1. Auflage nicht enthalten ist und zusammen mit der „Internationale“ in der Übertragung von Diederich („Nun reckt empor“) in der 2. Auflage eingefügt wurde. Das Buch ist datiert auf Oktober 1923, also der Monat, in dem in Hamburg wieder einmal der Aufstand geprobt und in den Sand gesetzt wurde. Es dürfte also einen Zusammenhang zwischen der Liedergänzung der beiden aggressiv-kriegerischen Lieder und der aktuellen Situation, sprich der Bürgerkriegsstrategie der KPD gegeben haben (siehe dazu: Werner Hinze, Bluttage und ders. Schalmeienklänge im Fackelschein), worauf auch die Betitelung „Hundertschaften-Lied“ hindeutet. Ab 1924 trägt das Lied in den kommunistischen Liederbüchern den Titel „Die Rote Garde“ und im Jahr des erneuten Versuchs, die Bürgerkriegsstrategie mit Leben zu erfüllen, taucht – vor dem RFB-Verbot - wieder der Name „Hundertschaften-Lied“ auf. Nach dem Verbot des RFB im Zusammenhang mit dem sogenannten „Blutmai“ wird das Lied entweder gar nicht oder ohne Titel in die kommunistischen Liederbücher übernommen.


Anzeigen / Werbung
Titelseite innen
Seite 62/63
Seite 64/65


Weitere Liederbücher aus dem KPD-Umfeld:
< Kampflieder FJS, (1919-1920)
< Mit Gesang wird gekämpft (1922, 24 und 28)
< Kampflieder, VIVA (1923)
< Mit Lenin, (1928/1930)
< Paul Schmidt Verlag, (1928/1930)