5. Ja, ob im Norden, sie, ob sie im Süden
Zu ihrem heil’gen Dienste sind bereit,
Der eine Schatz, den sie gemeinsam hüten,
Verkündet sie als Brüder alle Zeit:
In drohendsten Gefahren
Sie sorgsam sich bewahren
Die Liebe für das freigewählte Ziel,
Des selbstbewussten Stolzes Hochgefühl.
A. f. Böhme (Lindenau.)
S. 37
Nr. 33.
Einreißer flink zur Hand! –
–
Was Nahrung bringt dem Brand,
:,: Reißt ohne Gnade ein!
Fest ins Zeug – nicht zum Schein! :,:
2. Was nur erreichen könnt’
Das wilde Element,
:,: Eifrig räumt’s aus dem Weg,
Zeibt euch dabei nie träg’! :,:
3. Mutig beim härtsten Strauß!
Reißt aber ja nie aus!
:,: Käm euch das je in Sinn,
Wär euer Ruhm dahin! :,:
4. Halblahm ist schon der Brand
Durch euern Widerstand.
:,: Ehre, wem Ehr’ gebührt!
Brav habt ihr euch gerührt! :,:
5. Hurra! Der Brand ist aus!
Siegreich zieht ihr nach Haus!
:,: Sorgt, daß kein andrer Brand
Schnöde euch übermannt! :,:
Franz Giliardone
S. 38
Nr. 34.
Entsteht ein Brand in tiefer Nacht
Und dehnt sich aus mit wilder Macht,
Dann halten hoch wir unsern Stand
Und sind im Nu stets bei der Hand;
Wir brauchen niemals lange Frist,
Zu retten, was zu retten ist.
2. Wenn Hunderte in Schrecken sind,
Gehen wir an unser Werk geschwind
Und tragen unermüdet aus,
Was nur an Schätzen birgt das Haus;
Streng üben stets wir unsre Pflicht
Und keinem es an Mut gebricht.
3. Wohl überlegt ist, was wir thun,
Da gilt kein Rasten, gilt kein Ruh’n.
Ist auch die Hitz’ oft grimmig heiß,
Daß von der Stirne rinnt der Schweiß:
Wir tragen stts in größter Ruh’
Dem sichern Ort die Habe zu.
4. Und ist bekämpft des Feuers Wut,
Durch uns gerettet Hab’ und Gut,
Dann hebt sich höher unsre Brust
Und jeder ist sich froh bewußt,
Daß, weil er seinen Nächsten liebt,
Er treu die schönste Pflicht geübt.
Franz Giliardone
Nr. 35. (S. 38/39)
Ergreife den Becher du muntere Schar,
Seid fröhlich, ihr Zecher, hier ist nicht
Gefahr.
Dem Frohsinn sei heute der Abend geweiht,
Auf, trinket, Kameraden, benutzet die Zeit:
Nicht immer ist’s uns so wie heute
vergönnt,
Oft sitzen wir trocken, zumal wenn es brennt.
2. Wenn heulend der Wächter die Straßen
durchzieht,
Wenn tönen die Hörner ihr
grässliches Lied,
Wenn rasseln die Trommeln, wen hoch auf dem Turm
Anschlagen die Glocken, – hört!!
hört! Feuersturm!
Da geht an die Arbeit die mutige Schar,
Zu helfen, zu retten mit eigner Gefahr.
3. Und die sich vor Qualm und vor Feuer nicht
scheun,
Die können auch lachen und Fröhliche
sein,
Die singen mit kräftiger, schwellender Brust
Ein Lied sich zur Freude, ein Lied sich zur Lust,
Die trinken den schäumenden Becher auch leer,
Und wenn er so groß wie der Rettungsschlauch
wär.
4. Heut, Freunde, heut fällt uns das Steigen
nicht schwer,
’s steigt jeder sein Töpfchen, und kann
er nicht mehr,
So fällt er nicht och von der Leiter herab,
Er sinkt nur vom Stuhle und findet sein Grab
Einstweilen zur sanftesten Ruh unterm Tisch,
Verschläft sich sein Räuschchen und
trinkt wieder frisch.
Chemnitzer Feuerwehrliederbuch
Nr. 36. (S. 39/40)
Singweise: Hinaus in die Ferne
Erwacht ihr Brüder, hört ihr das
Sturmsignal?
Schon leuchtet der Himmel mit blutig rotem Strahl;
Und klagend ertönt es durch die stille Nacht,
Auf! rettet, was zu retten vor Feruersmacht.
2. Schnell eilet im Fluge, habt nimmer Ruh’
noch Rast;
Die Spritzen zur Stelle und Wasser rasch
gefaßt,
Und schneller als ein Pfeil vom Bogen fährt,
Die Wasser in die lodernde Glut geleert!
3. Wir dürfen nicht ruhen, bis unser Werk
vollbracht,
Bis gänzlich gebrochen des Feuers wilde
Macht;
Bis auch kein Fünkchen mehr im Äther
schwebt
Und Hoffnung wieder freudig die Herzen belebt.
4. Dann zählet … unsren, und wenn kein
Bruder fehlt,
Dankt preisend den Höchsten, der uns im
Kampfe stählt!
Den Lohn fühlt jeder selbst in seiner Brust,
Drum üben die edelste Pflicht wir mit Lust.
G. Koch.
Str. 4:3 ist eine Lücke.
Nr. 37.
Singweise: Die Wacht am Rhein.
Es braust der Sturm um Mitternacht,
Der Wehrmann stehet auf der Wacht.
Da leuchtet’s hell am Himmel dort,
Das reißt den Braven rettend fort.
Geängstigt Herz magst ruhig sein,
Setzt doch der Wehrmann gern sein Leben ein!
…
(6 Strophe aus dem Chemnitzer
Feuerwehrliederbuch.)
S. 41
Nr. 39. (S. 41/42)
Singweise: Steh ich in
finstrer Mitternacht
1. Es brennt! es brennt! und wisst ihr wo?
„Im Herzen brennt mir’s lichterloh;
Ein Funken fiel dort tief hinein
Aus ihren schönen Äugelein!“
2. „Kein Wasser löscht die Blut in mir!
–
Nur abends, wenn ich geh zu ihr
Und küsse ihren Rosenmund,
Dann wird auch gleich mein Herz gesund!“
3. „Allmorgens brennt es wieder neu,
Allabend bin ich schnell dabei
Und lösch, und lösch, – so viel
ich kann;
Ich bein ein rechter Feuersmann!“
4. „Ja, seid behutsam auf der Wacht!
Nehmt euch vor Augen ja in acht!
Denn schon so mancher Herzensbrand
Durch ihre Zauberglut entstand!“
Friedrich Friederei.