KPD Machfolgeorganisationen
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Kampfbund gegen den Faschismus
Eine ebenfalls kurze Existenz
führte der Kampfbund
gegen den Faschismus, dessen geplante
Institutionalisierung auf der Titelseite der HVZ
neben einem Bericht über die Gründung der
Kampfinternationale der
Seeleute am 3. Oktober
1930 auf der Titelseite der HVZ werbewirksam in
Szene gesetzt wurde. Im Juli 1929 fand in Flensburg
ein Internationales
Treffen statt, an dem
auch der Altonaer Norddeutsche
Arbeiterschutzbund
(NASB) beteiligt war. Der RFB, der teilweise den
Charakter einer konspirativen bis terroristischen
Kadertruppe hatte, hatte sich zwischenzeitlich auf
seine aktiven Mitglieder reduziert, die am 19.
April 1932 in Kiel immerhin noch mit 120 angegeben
wurden, wohingegen der Kampfbund
gegen den Faschismus
„infolge Untätigkeit seiner Mitglieder
völlig eingegangen“ war (LAS
301-4549/25, I.A. 907/32, Pol.B Dietrich über
Durchsuchungen in Kiel.) Seit Juni 1931 zeigte
einerseits das Auftreten einer Jungen Garde, daß dem Kampfbund eine
Jugendorganisation zugeordnet wurde, und
andererseits, daß er unter der HVZ-Rubrik Massenorganisationen geführt, eine Untergliederung
in Bezirke erfahren hatte. (HVZ v. 27.6.1931 und
passim.) Bild: HVZ v. 25.11.1930;
Fortsetzung der RFB-Agitation
durch die KPD und ihre Umfeldorganisationen
Eine Aufstellung der Feste und
unterschiedlichen Agitationen nach den Daten der
HVZ für die Jahre 1929 bis 1932 zeigt,
daß außer den RFB-spezifischen wie
Gau-, Untergau- oder Reichstreffen die zentralen
Veranstaltungen des Jahreskalenders
weitergeführt wurden. Neben der KPD als
Hauptorganisatorin waren die üblichen
Gruppierungen beteiligt oder selbst Ausrichter, die
im Umfeld der Partei agierten: KJVD, JSB, RH, IAH
(Internationale Arbeiterhilfe), IRH (Internationale
Rote Hilfe), RGO (Revolutionäre
Gewerkschaftsopposition), IBdK, Freidenker sowie
Sportorganisationen. Dazu kamen die
Nachfolgeorganisationen des RFB, insbesondere NASB
und Kampfbund gegen den
Faschismus oder
die diversen Musikkapellen. Besonders die
Letztgenannten machten eine Fortführung der
RFB-Agitation - wenn auch eingeschränkt -
möglich. Das Bild der Innenveranstaltungen
wurde dagegen erheblich erweitert.
Lieder
Zu den Liedern kamen solche,
die den unterschiedlichen (para-)militärischen
Formationen galten. Dabei müssen wir
unterscheiden zwischen deutschen und russischen.
1. deutsche
Paramilitärische Organisationen
Genossen, welch ein Schreck
(Traktorlied) - „Kinderbewegung“
Kam ein kleiner Pionier
– Pionier
2. russische
(Para-)militärische Organisationen
Durchs Gebirge (Partisan)
Literatur
W. Hinze,
Schalmeienklänge im Fackelschein, Hamburg 2002
Werner Hinze, Bluttage,
Hamburg 2013
Albert Schreiner, Zum Roten
Soldatenbund. In: Beiträge zur Geschichte der
(deutschen) Arbeiterbewegung (BZG) 1960, S.
809-819.
Kaufmann, Bernd u. a.: Der
Nachrichtendienst der KPD 1919-1937, Berlin 1993.
Roland Grau Zur Rolle und
Bedeutung des Roten Soldatenbundes. In: Zeitschrift
für Militärgeschichte, 1968, Heft 6, S.
719;
Winkler, 1998, S. 31ff. u.
38f.;
Für die Lieder von KPD
und RFB standen uns folgende Liederbücher zu
Verfügung:
Die politischen
Liederbücher von KPD, KJVD und RFB
1. „Kampflieder“
gemischt mit Liedern allgemeinen Inhalts
Proletarier singe. Kampf- und
Volkslieder, HH Juli 1919 (3 Versch. Tit, S.
Mit Gesang wird
gekämpft'!, 1922,
Mit Gesang wird
gekämpft'!, 1924, 21. bis 30. Tausend, Verlag
"Junge Garde" Berlin O 17,
Mit Gesang wird
gekämpft'!, 1928,
Arbeiter-Lieder (ca. 1929),
Eine Sammlung proletarischer Kampflieder, Wander-,
Volks- und heiterer Lieder. - Wien: Grünberg,
94 S. [Lammel, Biblio. Nr. 4040, S. 67 [wie Nr. 359
] S.
2. Liederbücher
ausschließlich mit „Kampfliedern“
Kampflieder. FSJ, Verlag Junge
Garde (1) 1919
Kampflieder. FSJ, Verlag Junge
Garde (21.-40. Tsd.) 1920
Kampfgesang. Proletarische
Freiheitslieder, Berlin (KAPD), 1920, [weiter]
Kampfgesang. Proletarische
Freiheitslieder, Berlin (KAPD), 1921.
Kampflieder, KPD und KJ, VIVA,
1923,
Kampflieder, VIVA, 1923,
Rot Front. Neues
Kampf-Liederbuch, Berlin 1925, [weiter]
Zum roten Sturm voran.
Kampfliederbuch, Berlin 1926,
Rot Front. Das neue Liederbuch
mit Noten, 1927 (Verlag Junge Garde, Berlin)
Front Kämpfer Liederbuch,
21.-40. Tausend, Berlin 1928/29,
Mit Lenin. 50 Kampflieder,
21.-40. Tausend (ca. 1928/29),
Arbeiter-Kampfliederbuch.
(Paul Schmidt), Berlin Ca. 1930,
Arbeiter-Lieder (ca. 1930),
KJVD, Verlag Junge Garde: Hermann Remmele, Berlin,
Arbeiterlieder. Unter roten
Fahnen. Kampflieder, ca. 1930 (Lammel Nr. 428),
Hermann Böse, Das
Volkslied. Für Heim und Wanderung, 3.
Verbesserte Aufl. 75.-84. Tausend, Berlin 1927.
Inge Lammel, Lieder der
Partei, Berlin 1961,
Berger/Lammel, Lieder des RFB
(Das Lied im Kampf geboren, Heft 8), Leipzig 1961,
Inge Lammel und Ilse
Schütt, Hundert proletarische Balladen
1842-1945, München 1975
Inge Lammel, Lieder zum Ersten
Mai. Das Lied - Im Kampf geboren Heft 3, Leipzig
1959.
Inge Lammel, Lieder der
Agitprop-Truppen vor 1945. Das Lied im Kampf
geboren Heft 2, Leipzig 1959,
Inge Lammel, Lieder der
Arbeiter-Jugend. Das Lied im Kampf geboren Heft 5,
Leipzi 1960
Inge Lammel, Das Arbeiterlied,
Frankfurt am Main 1980,
Lammel/Andert, Und weil der
Mensch ein mensch ist, Dortmund 1986,
Reinhard Dithmar,
Arbeiterlieder 1844 bis 1945, Berlin 1993.
Wolfgang Steinitz, Deutsche
Volkslieder demokratischen Charakters aus sechs
Jahrhunderten, Bd. 1, Berlin 1954 und Bd. 2, Berlin
1962