Lied der Roten Matrosen
1. Wir fahren hinaus auf die brausende See,
kein Pfaffe, kein Gott gibt uns Segen.
Wir sind die Vorhut der Roten Armee.
Wer wagt es, wer stellt sich entgegen?
Wir stehen auf dem Posten bei Tag und bei Nacht,
mag stürmen das Meer und tosen.
Wir schüren die Feuer, wir halten die Wacht,
:,: wie sind die Roten Matrosen, :,:
2. Wir schützen dich, Rußland, du
Arbeiterstaat,
entflammt unter rotem Sterne,
Wir tragen das heil’ge Vermächtnis der
Tat
durch brechendes Eis in die Ferne.
Wir stehen auf dem Posten bei Tag und bei Nacht,
mag stürmen das Meer und tosen.
Wir schüren die Feuer, wir halten die Wacht,
:,: wie sind die Roten Matrosen, :,:
3. Uns schickt ihr uns weiße Geschwader
daher,
das Pulver, das ist nicht verdorben.
Auf all unsern Schiffen, auf jeglichem Meer
sind Rote Matrosen geworben.
Wir stehen auf dem Posten bei Tag und bei Nacht,
mag stürmen das Meer und tosen.
Wir schüren die Feuer, wir halten die Wacht,
:,: wie sind die Roten Matrosen, :,:
4. Und wenn wir durch schämende Wogen ziehn,
als Hüter der Arbeiterrechte,
dann ist uns, als stünde am Steuer Lenin
und zeigt uns den Kurs im Gefechte.
Wir stehen auf dem Posten bei Tag und bei Nacht,
mag stürmen das Meer und tosen.
Wir schüren die Feuer, wir halten die Wacht,
:,: wie sind die Roten Matrosen, :,:
Geschichte / Kommentar:
Für „das Lied der Roten Matrosen“
haben wir keine zeitgenössische Quelle gefunden, sondern lediglich
zwei Nachbearbeitungen von Inge Lammel. Im Heft „Lieder des
RFB“ gibt sie als Autoren lediglich den Vornamen
„Helmut“ an und als Komponist Hanns Eisler. Desgleiche im
Buch mit Peter Andert. Text und Melodie seien erstmalig 1928 „in
der Zeitschrift des Jung-Spartakus-Bundes ‘Die Trommel’
erschienen und die Zeitschrift des RFB, „Die Rote Front“
habe es für die Rote Marine im Februar 1929 veröffentlicht.
Die Rote Marine war die besonders aggressive (manchen sagen auch
„besondere revolutionäre“) Abteilung des Roten
Frontkämpferbundes (RFB).
Quellen:
Spätere Zusammenfassungen:
Berger/Lammel, Lieder des RFB (Das Lied im Kampf
geboren, Heft 8), Leipzig 1961, S. 71f.
Lammel/Andert, Und weil der Mensch ein mensch ist,
Dortmund 1986, Nr. 103, S. 136