Wer ist frei
1. Der ist allein ein freier Mann
Und seiner sei gedacht,
Der sie sich selbst verdienen kann
Die Freiheit in der Schlacht.
Der mit der eignen Klinge
Sie holt herbei,
:,: Der Mann ist’s, den ich singe;
Der Mann ist frei! :,:
2. Die Freiheit wohnt am Don und Belt
Und trinkt aus unserm Rhein,
Die Freiheit schläft im Wüstenzelt
Und glänzt im Sternenschein.
Doch muß man um sie werben,
Wo’s immer sei,
:,: Doch muß man für sie sterben.
So sind wir frei. :,:
3. Noch hat der Deutsche eine Hand
Und eine starke Wehr,
Giebt keinen Schritt vom Vaterland
Selbst für die Freiheit her;
Und die mit uns erheben
Solch Feldgeschrei,
:,: Die sollen alle leben!
Dann sind sie frei! :,:
4. Viel tausend Funken eine Gluth,
Viel Herzen und ein Schlag,
So harren wir gar wohlgemuth
Bis an den jüngsten Tag.
Die Einheit muß verschlingen
Die böse Zwei,
:,: Dann soll es donnernd klingen:
Deutschland ist frei! :,:
Geschichte / Kommentar:
Georg Herweghs Texte befindet sich im 19.
Jahrhundert in vielen Liederbüchern, an der Spitze natürlich
das Arbeiter-Bundeslied „Bet' und arbeit'! ruft die Welt“.
Die Frage, „Wer ist frei“ stellen allerdings unseren
Quellen zufolge besonders die Liederbücher der Handwerker-Vereine
in den 1840er/50er Jahren, um die Jahrhundertwende herum sind es auch
noch die Liederbücher der Turner. Die Melodie-Angaben sind
unterschiedlich Neben „Zu Mantua in Banden“ heißt es
auch „Mel. von P. Beck“, wobei wir über P. Beck leider
keine Informationen haben. Das Liederbuch des Berliner
Handwerker-Vereins von 1859 verzichtete auf das Lied aus Gründen, die
wir dort ausführen.
Andere Lieder von Georg Herwegh:
's ist wieder März geworden,
Die bange Nacht ist nun herum
Quellen:
Liederbuch für Handwerker-Vereine, Zweite
vermehrte Auflage, Hrgg. v.d. Berliner Handwerker Verein,
Johannisstraße 4, Druck und Verlag von Eduard Krause, Berlin
1848, Nr. 107, S. 137f.