Festlied. (S. 10 – 11)
1. Frisch auf, Ihr Genossen auf’s Rad,
auf’s Rad.
Von ferne das Morgenrot winket!
Frisch auf, zu fröhlicher, freier Fahrt,
Das sichere Stahlroß blinket!
Wir radeln lustig von Ort zu Ort
Und reißen den Zagen zu Taten mit fort.
2. Wir sausen munter von Berg zu Tal
Im goldenen Sonnenglanze!
Wir bringen die Volksbedrücker zu Fall
Und stürmen Schanze auf Schanze!
Auf windesschnellem stählernen Roß
Durchbrechen wir der Feinde Troß.
3. Der Bauer reicht uns die Hand getrue,
Die Armen uns jubelnd empfangen;
Sie alle sehnen die Stunde herbei,
Die Freiheit durch uns zu erlangen.
Wir sprengen den Reaktionären zum Graus
Der Freiheit die Türe, von Haus zu Haus.
4. Vorwärts! Ihr Genossen, aufs Rad, aufs
Rad!
Zum fröhlichen Kampfe gezogen,
Ermuntert die Wähler zu männlicher Tat,
Die lange genug man betrogen;
Wer tapfer streitet für Menschenrecht,
Des Ruhm erklingt von Geschlecht zu Geschlecht.
5. Wie tönen der Stahlrosse Glöcklein so
hell,
Den Freunden ein sicheres Zeichen!
Wie fliegen die Reiter zum Ziele so schnell
Dort brauset nach ahnendem Schweigen
Ein tausendstimmiger Jubel los:
Hoch lebe der Reiter auf stählernem
Roß!
Ihr freien Radler aufgewacht. (S. 8 – 9)
1. Ihr freien Radler aufgewacht;
Der Morgen grüßt, die Sonne lacht,
Das Lied der Lerche hell erklingt
Und Tau auf weiter Flur erblinkt.
2. Erinnert euch an eure Pflicht,
Gedenket aller Sorgen nicht,
Die uns bereiten Tag und Nacht
Der Unterdrücker Niedertracht.
3. Drum fix und hurtig auf das Rad,
Wir tragen heute neue Saat –
Dem armen Volk ins weite Land,
Zur Aufklärung in seinem Stand.
4. Flugblätter bringen wir geschwind,
Stets freudig jedem Menschenkind
Für Freiheit, Gleichheit kämpfen wir,
Agitation ist unsre Zier.
5. Und haben wir das Werk vollbracht,
Dann stimmet Alle ein mit Macht:
„Hoch leb’ die freie
Radlerschar!“
Mög’ sie gedeihen immerdar.
Festlied. (S. 10 – 11)
Mel.: Am grünen Strand der Spree
od.: Der kreuzfidele Kupferschmied.
1. Stimmt Freunde froh dies Liedchen an,
Zu unserm Wiegenfest,
Und leert zum Wohle des Vereins
Die Gläser bis zum Rest!
Es blühe, wachse und gedeih’
Durch Solidarität;
:,: Und helfet, daß der Unverstand
Recht bald zum Teufel geht! :,:
2. Die freien Radler sind bekannt
Als flinkes, flottes Chor,
Beim Morgengrau’n durchs weite Land,
Hin, - durch der Städte Tor! -
Durch Wald und Feld, wie Sturmesweh’n
So fliegen sie daher
:,: Als ob für sie „Das Rad der
Zeit“
Ein Bummelzug nur wär! :,:
3. Das „Radeln“ ist der schönste
Sport
Von allen auf der Welt!
Das führet uns von Ort zu Ort,
Das heißt, wenn man nicht fällt! -
Das Fahren stärkt der Muskel Kraft
Und fördert, wie ihr seht,
:,: Nicht nur die Freundschaft - sondern schafft
Auch „Solidarität!“ :,:
4. Doch weil noch manches im Verein
Im Werden und Entsteh’n,
So möge unser Damenflor
Auf uns mit Nachsicht seh’n!
Sorgt, daß wir allzeit
„sattelfest“,
Ob draußen, ob im Haus -
:,: Und jagt die Faulen bei ‘ner Tour
Recht früh zum Tempel ‘raus! :,:
5. Seit uns’re Damenwelt Geschmack
Am „Stahlradfahren“ fand,
Ward zum Vergnügen erst die Plag:
Man hat erst dann erkannt:
„Daß ein Fahrt viel mehr Pläsier
Uns schafft, fährt man „Zu
Zwei’n“,
:,: ‘s passiert auch, daß man radelt
in -
Den Ehestand hinein! :,:
6. Laßt uns vermeiden im Verein
Gehässigkeit und Streit.
„Ein Pereat der Nörgelei,“
„Ein Hoch der Sachlichkeit!“
Bei jedem Scherz ein ernstes Wort,
So mög’ es immer sein!
:,: Drum heißt’s bei uns, teilst du
was aus,
So steck’ auch etwas ein. :,:
7. Drum Freunde helft mit „Wort und
Tat“
Zu fördern den Verein,
Dann wird auch unser Radlersport
Ein Schritt zum Ziele sein! -
Drum rufen wir aus voller Brust:
„Wollt frei Ihr sein vom Joch, „ -
:,: So haltet alle zum Verein, -
Er lebe dreimal hoch!!! :,:
Auf der Tour. (S. 11 - 12
1. Freie Radler auf der Tour,
Jumheide, Jumdeida!
Sind stets immer lustig nur,
Jumheide, heida!
Sind wir an dem Ziele dann
Geht erst recht der Frohsinn an.
Jumheidi, heidi, heida!
Jumheide, Jumheida!
Jumheidi, heidi, heida!
Jumheidi, heida!
2. Sind dabei auf uns’rer Jagd,
Jumheidi, Jumheida!
Immer rüstig unverzagt
Jumheidi, heida!
Eilt das Rad so schnell dahin,
Ist so frei und leicht der Sinn.
Jumheidi, heidi, heida!
Jumheide, Jumheida!
Jumheidi, heidi, heida!
Jumheidi, heida!
3. Alle Menschen insgemein
Jumheidi, Jumheida!
Müßten Radlersleute sein,
Umheidi, heida!
Himmeldonnerwetter ja
Wozu sind die Räder da!
Jumheidi, heidi, heida!
Jumheide, Jumheida!
Jumheidi, heidi, heida!
Jumheidi, heida!
4. „Frisch auf“ Genossen stoßet
an,
Jumheidi, Jumheida!
Hoch dem, der gut radeln kann,
Jumheidi, heida!
„Hoch der freie Radlerbund“
Tön’ es laut aus jedem Mund
Jumheidi, heidi, heida!
Jumheide, Jumheida!
Jumheidi, heidi, heida!
Jumheidi, heida!
K. B.
Auf der Fahrt. (S. 12 – 13)
Mel.: Auf, ihr Brüder laßt uns wallen.
1. Auf, ihr Brüder, lasst uns fahren,
Durch die weite, weite Welt!
Fahren heißt jetzt Zeit ersparen,
Sparet Zeit, denn Zeit ist Geld! :,:
Unser Stahlroß fest im Zügel,
Geht es fort im Sturmeslauf,
:,: Jeder schwingt sich in den Bügel,
Mit dem Losungswort Frisch auf! :,:
2. Auf, frisch auf, Radfahrer-Brüder,
Auf, frisch auf, mit freiem Sinn!
:,: Durch die Auen auf und nieder,
Geht es wie im Flug dahin; :,:
Stets der eigenen Kraft vertrauend,
Hebt so froh die Mannesbrust,
:,: Nie zurück, stets vorwärts schauend
Selige Radfahrerlust! :,:
3. Mögen and’re Menschen tappen
Mühsam ihren Lebensweg,
:,: Und in Staub auf Schusters Rappen
Stolpern über Stein und steg; :,:
Hei, wir jagen schnell von hinnen,
Sind’s der Meilen noch so viel,
:,: Wenn sich and’re erst besinnen,
Sind wir schon am fernen Ziel! :,: