Radfahrer-Bundeslied
(S. 1-3)
1. Wenn’s Losungswort „Frisch
auf“ erschallt,
frisch auf in aller Welt,
dann zeigen wir durch unser Werk,
was uns zusammenhält.
Wir wollen frei und einig sein,
Freiheit für Jedermann,
wo man für Recht und Wahrheit kämpft,
sind allzeit wir voran!
Wir halten treu vereint zusammen, frisch auf
voran!
Frisch auf voran! des Volkes Freiheit zu erlangen,
frisch auf voran, frisch auf voran; frisch auf!
2. Von Ort zu Ort, durch Wald und Feld,
Wir ziehen froh dahin;
Ein stetes Vorwärts drängt in uns,
Nichts ändert unsern Sinn;
Ob Regen oder Sonnenschein,
Ob drohende Gefahr
:,: Für Volkes Freiheit kämpfet stets,
Die freie Radlerschar. :,:
Wir halten treu vereint zusammen etc.
3. Mit Herz und Hand, mit Mut und Kraft,
Sind immer wir bestellt,
Zu kämpfen gegen jene Macht,
Die uns in Banden hält.
Mit geist’gen Waffen siegen wir,
Mit Aufklärung, wohlan!
:,: Drum tretet ein in uns’re Reih’n
Ihr Radler, Mann für Mann. :,:
Wir halten treu vereint zusammen etc.
4. In Nord und Süd, in Ost und West,
Im weiten deutschen Land,
Frisch auf, ihr freien Radler all,
Reicht Euch die Bruderhand.
Und kämpfet mit vereinter Kraft
Für Wissen und für Brot;
:,: Für Wahrheit und für gleiches Recht,
Getreu bis in den Tod. :,:
Wir halten treu vereint zusammen etc.
L. Vogel, Braunschweig
Radfahrer-Marsch v.
Neibig (S. 4-5)
1. „Frisch auf, frisch auf“! ist die
Parole
der freien Radler immer fort,
mit echtem Muth, mit wahrem Feuer
geht ea dahin von Ort zu Ort.
Und sie verkünden auf dem Fluge,
sei es durch Wort und Schrift und That,
was kannst du thun, was muß du lassen
als wahrer Socialdemokrat.
Begrüßet drum die „freien
Radler,“
wo ihr „Frisch auf“ auch nur
erschall’,
ihr Wirken gilt allein der Lehre
des großen Ferdinand Lassall’
2. Ruft man zur Wahl die Arbeitsmänner
Zu losen um den rechten Mann,
Stell’n in den Dienst die „freien
Radler“
Sich hier und dorten Mann für Mann.
Die Zettel sind gar bald verteilet,
Der Zögernde wird aufgeklärt,
Das Resultat man aller Orten
Durch sie mit Windeseil’ erfährt.
Refrain.
3. Gibt es auch ‘mal Karambolage
Auf diese oder jene Art,
So hindert das die „freien Radler“
Doch nicht an ihrer Weiterfahrt.
„Frisch auf, frisch auf!“ hört
man erschallen,
Ihr Wahlruf sie elektrisiert,
Wenn sie die Einigkeit sich wahren,
Ihr Streben auch zum Ziele führt.
Refrain.
Radfahrer-Marseillaise. (S. 6-7)
Mel.: Wohlan wer Recht etc.
1. Ein neuer Bund ist uns erstanden,
Wir stehen treu zu seiner Fahn’,
Er pflanzt sich fort in deutschen Landen,
:,: Bricht dem gesteckten Ziele Bahn, :,:
Den Sieg dem Feinde abzuzwingen;
Nehmt auf den Kampf, ihr kommt zum Ziel,
Mit Herz und Tat, wir rangen viel,
Die Zukunft bringt uns das Gelingen,
Macht Euch vom Drucke frei,
Jetzt Eure Losung sei.
:,: Drum schüttelt ab von Euch das Joch,,
Die Freiheit lebe hoch! :,:
2. Es sei fortan in Recht und Pflichten,
Wohl gleichgestellt ein jedermann,
Die Macht der Feinde wird zu nichten,
:,: Steh’n wir nur Schulter Mann an Mann. :,:
Wenn wir auch schwer zu kämpfen haben,
Nicht allzufern winkt uns der Sieg,
Die Knechtschaft fällt, es wird die
Lüg’
Mit sich die Sklaverei begraben.
Ihr Radler all’ herbei!
Macht Euch vom Drucke frei!
:,: Es kommt der Tag an dem man sagt,
Sie kämpften unverzagt! :,:
3. Um jenes Ziel nun zu erreichen,
Setzt Eure ganzen Kräfte ein,
Nicht dürfen feig zurück wir weichen,
:,: Nr. vorwärts soll die Losung sein. :,:
Nur wenn mit freiem Wort ein jeder
Bekämpft der Brüder Unverstand,
Alsdann erst wird in jedem Land
Das wahre Menschenglück erblühen,
In Einigkeit und Kraft
Du freie Radlerschaft!
:,: Frisch auf, steht fest, bis Euch der Feind
Das Schlachtfeld überläßt! :,:
Radfahrer-Marseillaise. (S. 7-8)
1. Aufs Rad! Aufs Rad - Genossen alle!
Frisch auf! Zum letzten heißen Streit,
Zertrümmern helft, was schon im Falle,
:,: Es gilt dem neuen Geist der Zeit; :,:
Und fordert es der Opfer viele,
So gilt es doch den höchsten Preis
Drum opfert freudig Euren Schweiß;
Denn ohne Schweiß - kein Kampf - zum Ziele
Frisch auf! Frisch auf das Rad!
Rastlos von Ort zu Ort
:,: Tragt’s neue Evangelium,
Der Bruderliebe Hort! :,:
2. Die Arbeitsmänner auf dem Lande,
Auch sie bedrückt die harte Last -,
Sie stehen an demselben Rande -
:,: Auch ihnen stiehlt man Ruh’ und Rast; :,:
Hier gilt’s den trägen Geist zu regen,
Genossen, hier - sei unser Feld -,
Hier - sei das Rad in Dienst gestellt,
Hier schwingt des Zeitgeistes - Degen!
Frisch auf! Frisch auf das Rad!
Rastlos von Ort zu Ort
:,: Tragt’s neue Evangelium,
Der Bruderliebe Hort! :,:
3. Und erst am Wahltag, welche Freude,
Welch’ reges Feld der Tätigkeit,
Zur Urne bringt die Bauersleute,
:,: Auf! Weckt sie aus der Schläfrigkeit! :,:
Das Rad der Zeit -, auf dem wir fahren
Spricht allem Stillstand bittren Hohn;
Verwendet zur Agitation -
Wird’s manche Schlacht - noch helfen
schlagen!
Frisch auf! Frisch auf das Rad!
Rastlos von Ort zu Ort
:,: Tragt’s neue Evangelium,
Der Bruderliebe Hort! :,:
