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Sammlung sportlicher Liederbücher

Deutsches Fußball-Liederbuch - Die Lieder (8)

herausgegeben von Oskar Matthias, (1.-5. Tsd.) Leipzig 1912.
5. Und so laßt recht oft erklingen dieses Liedchen hier.
Haltet fest in treuer Liebe, zu dem Klubpanier,
haltet all, Sportfreundeleute, bis zum Tod das Wort:
:,: Treu der blau-weißgoldnen Flagge,
stolz weh’ sie immerfort! :,:

W. Vier, Gotha




Fahnenschwur. (S. 35)
(Mel.: Strömt herbei, ihr Völkerscharen.)

Sei gegrüßt, du Tag der Freude! Sei gegrüßt, du Tag der Lust!
Hochgefühl durchdringet heute jedes Fußballspielers Brust;
holder Frauen Hand verehrte uns die Fahn’ mit sinn’gem Spruch,
:,: Strebet, daß der Wahrheit werde –
ferne sei uns Lug und Trug. :,:

2. Lasset hoch der Einheit Zeichen in den Lüften flattern – wehn,
von ihm wollen wir nicht weichen, lieber mit ihm untergehn!
Brüder! wo das Banner wehet, kämpfet frisch mit starker Hand.
:,: Zu der Frauen Schutze stehet fest,
wie für das Vaterland. :,:

3. Ja, wir wollen’s hoch geloben, recht aus inn’rem Herzenssprung;
hör’ es Gott im Himmel droben, was gelobet unser Mund:
Für das Vaterland entflammen uns’re Herzen treu und rein.
:,: Und es schwören alle Mannen,
stets der Fahne treu zu sein! :,:



Farbenlied (S. 35)
(Mel: Ich schieß den Hirsch … oder
Zu Mantua in Banden.)

Sportfreund bin ich und will es sein, solang mein Auge sieht,
so lange noch ein Tropfen Blut durch meine Adern zieht.
Sportfreund bin ich, ich sag’ es stolz und schwör’s mit Herz und Hand,
drum zieht sich auch um meine Brust das …Band.

2. Wenn mich der Sorgen Last beschwert und Kummer mich beengt,
wenn böser Feinde Lug und Trug die Spielerlust verdrängt:
Schnell schwindet jede Sorge hin, die Trauer ist verbannt,
heft’ ich nur einmal meinen Blick auf’s …Band.

3. Es mögen and’re glücklich sein in Reichtum und Genuß,
es schwelge jeder wie er will in lauter Überfluß.
Ich tausche nicht um alle Welt mit diesem eitlen Tand,
denn mir geht über Gut und Geld mein …Band.

S. 36
4. Ein braver Spieler will ich sein und bleiben bis zu End’.
Ein Bursche, der nur edlen Sinn und kühne Taten kennt;
der nur für Ehr’ und Freiheit ficht und für sein Vaterland,
und der getreu bleibt bis zum Tod dem …Band.

5. Doch wenn ich einst gestorben bin und lieg’ im Totenschrein:
Als braver Spieler, der ich bin, weill ich begraben sein.
Legt mir auf’s Grab den Fußball hin, die Fahne in die Hand
und zieht mir um die kalte Brust mein …Band.




Flaggenlied (S. 36)

Stolz weht die Flagge … als uns’res Males Ziert.
Hoch Klub … wohlbekannt, ergeben sind wir dir.
Sie flattert an der … Strand, wenn frisch die Winde weh’n
und auch beim heißen Kampf im Feld, wer wollt’ ihr widerstehn?
Drum … schwöret heut auf’s neu’, gelobt’s mit Herz und Hand:
Wir wollen treu ergeben sein, dem …Band!

2. Sind um das Banner wir geschaft, gestählet wird Herz und Hand,
wenn jeder die Devise wahrt: Hoch … Band!
Drum sei ein jeder stets bereit zum Kampf für ihre Ehr’.
Die Flagge weh’ zu aller Zeit, sie sei uns hoch und hehr. (Refrain.)

3. Und wenn es ’mal zum Wettspiel geht, hinaus auf grünen Plan,
…, die sind stets Stell’ und kämüpfen Mann für Mann.
Und ist das Spiel gewonnen dann, wenn uns das Glück ist hold;
stolz leuchtet mutig uns voran, die Flagge … (Refrain.)

4. Der Richter pfeift, das Spiel beginnt, die Stürmer greifen an;
die Halfbacks mutig hinterdrein unterstützen ihren Mann.
Und auch die Backs tun ihre Pflicht; ein jeder weiß genau,
das es um … Ehre geht, für die Flagge …
Drum …schwöret heut’ aufs neu’, gelobt mit Herz und Hand:
Wir wollen treu ergeben sein, dem … Band!


Aus einer Späteren Auflage:

Der Sieg des Sports. (Nr. 28)
(Mel.: Im schwarzen Walfisch.)

1. Ein Negerknab in Kemerun,
wußt’ nicht von Sport und Spiel,
trank täglich sich in Palmwein duhn,
bis’ er vom Stengel fiel.

2. Er ehrt auch nicht den Missionar,
der treulich seiner Pflicht
ihm Tugend predigte fürwahr –
er schnitt

3. Dem Assessor aus Altona,
der in dem Land regiert,
dem stahl er seinen Panama
ganz dreist und ungeniert.

4. Da sprach der Pater: „Heureka!“
Bei diesem stillen Sniff
geht mir der Negerbengel! ja
am Ende wohl noch druff.

5. Der Pater nahm ’ne Kokosnuß,
die gnad’ zur Erde fiel,
und lehtrt den Negerknab’ sodann
damit das Fußbalspiel.

6. Mit „Hussa“ und mit „Hipp hurra“
warf er sich auf den Sport,
er gab den Panama zurück
und goß den Palmwein fort.

7. Er denkt nicht mehr an Palmenwein,
der Hut aus Panama,
er treibet jetzt im grünen Hain
den Fußball mit hurra!


Dieses Lied, das man sicher schon in die Kategorie „Rassismus“ einordnen kann, zeigt ein Beispiel der rassistischen Nutzung des Begriffs „Neger“.

Wir halten aber nichts von dem Unfug, es zu verschweigen oder mit der Cod-Bezeichnung „En-Wort“ zu belegen, sondern wir müssen diesen negativen Teil unserer Geschichte aufarbeiten und das können wir nur, wenn wir die Nutzung kennen.

Wir halten grundsätzlich fest, nicht das Wort „Neger“ ist rassistisch, sondern der Kontext in dem und wie es genutzt wird.
(siehe: Neger)



29. Vereinslied
Mel.: Eigene Marschweise.)

1. Die … *) Farben, die haben’s uns angetan. Frischauf drum, Kameraden, zum Spiele in die Bahn!
Dort rennt und springt um’s ganze feld; denn euch gehöret jetzt die Welt;
drum singt: Hipp hipp hurra! !

2. Bewegung heißt das Losungswort, ich sag’s euch noch einmal,
und pfleget drum nur diesen Sport vor vielen andren all;
denn von man sich Bewegung schafft, dort hat ein jeder Mut und Kraft,
drum singt: Hipp hipp hurra!

3. Ihr Alten und ihr Jugnen, stellt euch zum spielen ein,
beim Fuß- und Schleuderballe, danach beim edlen Wein.
Stafettenlauf und vieles noch, drum Freunde bringt den Sport ein Hoch
und singt: Hipp hipp hurra!

4. Doch nicht im Übemaße betreiben wir den Sport,
so wie es sich gehöret, nach echter deutscher Art.
Mit Freud’ und Lust und starker Brust, dem Feind stell’n wir uns dar:
und  legen so das Herrlichst’ auf Vaterlands Altar.

*) Vereinsfarben.




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