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Wilhelm Hasenclever

Wilhelm Hasenclever wurde am 19. April 1837 in Arnsberg (Provinz Westfalen). Die Mutter Helene geb. von Dahl war eine Bauerntochter aus dem Kreis Altena. Der Vater Johann Christoph stammte aus Halver im selben Kreis, war ursprünglich Hammerschmied und gründete in Arnsberg eine Lohgerberei.




Biographie aus
Deutsche Arbeiter-Dichtung Bd. 1, Stuttgart 1893
siehe hier >
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Konrad Beißwanger schreibt 1901 über Hasenclever:

„Wilhem Hawenclever, geboren am 19. April 1834 zu Arnsberg in Westfalen, besuchte mehrere Klassen des Gymnasiums und erlernte sodann die Lohgerberei. Als Handwerksbursche bereiste er ganz Deutschland, sowie Oberitalien und lernte so das Leben der Arbeiter mit all seinen Mühen und Entbehrungen praktisch kennen. Durch Lassalle’s Auftreten begeistert, schloß er sich dem Allgemeinen deutschen Arbeiterverein an und wurde Mitarbeiter am offiziellen Organ, dem ‚Sozialdemokrat’. Als 1875 die beiden großen sozialistischen Gruppen („Lassalleaner“ und „Eisenacher“) sich verschmolzen hatten, wurde Hasenclever Vorstandsmitglied der neuen Partei und trat in die Redaktion des ‚Hamburg-Altonaer Volksblatt’, später mit Liebknecht in die Redaktion des Leipziger ‚Vorwärts’ ein. Unter dem Sozialistengesetz wurde er aus Leipzig ausgewiesen. Seit 1869 wurde er wiederholt in den deutschen Reichstag gewählt. 1897 mußt er wegen Geistesgestörtheit in einer Anstalt bei Berlin untergebracht werden, woselbst er am 3. Juli 1889 starb. Als Parlamentarier und Volksredner, wie auch als Proletarierdichter gehörte Hasenclever mit zu den hervorragendsten Persönlichkeiten, die aus den Reihen der deutschen Arbeiter hervorgegangen sind.“



Lieder aus/nach Beißwanger:
Erhebung, S. 679.
Der Weltgeist, S. 680
Das goldene Kalb, S. 681.
Das Volk ist mündig worden, S. 682,
Im Walde, S. 683
Lasalle's Todestag, (Der beste Mann – der Arbeit treuster Hort), S. 683
Ostern, S. 684
Du armer Mann der du so heiß geliebt (Der Haß), S. 685
Lerche und Rebhuhn, S. 685
Die deutsche Marseillaisse (In vielen tausend freien Herzen), S. 686
Zum Kampf, S. 687
Du bist nicht klug, du bist nicht dumm (Liberal), S. 688

Siehe hier: S. 679 - S. 680 - S. 681 - S. 682 - S. 683 - S. 684 - S. 685 - S. 686 - S. 687 - S. 688.

Widipedia setzt sich ausführliche mit Hasenclever auseinander – siehe dort.


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Wilhelm Hasenclever
(Aus: Deutsche Arbeiter-Dichtung Bd. 1, Stuttgart 1893)

Ward geboren am 19. April 1834 zu Arnsberg in estfalen. Er erhielt eine gute Schulbildung und besuchte u. a. mehrere Klassen des Gymnasiums zu Arnsberg; dann erlernte er die Lohgerberei und bereiste als Handwerksbursche ganz Deutschland und Ober-Italien. Er lernte das Leben der arbeiter, für deren Befreiung er Zeit seines Lebens gekämpft hat, mit all seinen Mühen und Entbehrungen praktisch kennen. Als junger Mann hatte er große Freude an der Turnerei und am Gesang; bald aber zog es ihn zu ernsteren Dingen. Während der Konfliktszeit 1862 wurde er, da man auf seine journalistische Befähigung bald aufmerksam gewordne war, Redakteur der demokratsicehn „Westfälischen Volkszeitung“ zu Hagen. Bald darauf schloß er, von Lassalle’s Auftreten begiestert, sich dem Allgemeinen deutschen Arbeiterverein an. 1868 war er Kassier dieses Verein, nachdem er Mitarbeiter am offiziellen Organ „Sozialdemokrat“ gewesen, und 1871 wurde er nach dem Sturze des Herrn von Schweitzer zum Präsidenten des Allgemeinen deutschen Arbeitervereins gewählt, als welcher er große Rührigkeit an den Tag legte und eine große Popularität in der politischen Welt erlangte. Als Schriftsteller war er um diese Zeit am „Neuen Sozialdemokrat“ und an den „Sozialpolitischen Blättern“ thätig. 1875, nachdem sich die beiden großen sozialistischen Gruppen der „Lasselleaner“ und „Eisenachter“ verschmolzen hatten, ward Hasencleber Vorstandsmitglied der neuen Partei; dann trat er in die Redaktion des „Hamburger-Altonaer Volksblatt“ ein und 1876 übernahm er mit Liebknecht zusammen die Redaktion des „Vorwärts,“ des sozialdemokratischen Zentralorgans in Leipzig. Unter dem Sozialistengesetz wurde er auf Grund des sogenannten kleinen Belagerungszustandes aus Leipzig 1881 ausgewiesen, lebte dann nacheinander in Wurzen, in Halle und Dessau und kam von da plötzlich gegen Ende 1887 nach Berlin, wo er sich als geistesgestört erwies. Er mußte in der Maison de santé in Schöneberg bei Berlin untergebracht werden, wo er am 3. Juli 1889 gestorben ist.

Hasenclever vertrat im deutschen Reichstag 1869 bis 1870 Duisburg, 1874 bis 1877 Altona; 1877 in Altona und Berlin VI gewählt, nahm er für Berlin VI an. Diese Wahl wurde für ungiltig erklärt, aber Hasenclever bei der Neuwahl wiedergeäwhlt. 1879 bis 1884 vertrat er Breslau (Ost), 1884 wurde er in Breslau und Berlin gewählt und nahm für Breslau an; 1887 wurde er mit über 30.000 Stimmen wieder in Berlin VI gewählt. Er besa0 ein nicht unbedeutendes parlamentarisches Talent und war ein schlagfertiger, mit gutem Mutterwitz begabter Redner. Auf vielen Kongressen der Sozialdemokratie hat er präsidirt, noch einige Zeit vor der Umnachtung seines Geistes dem Kongreß in St. Gallen.

Bei all dieser vielseitigen Thätigkeit fand er noch Zeit, sich der schönen Literatur zu widmen. Er schrieb eine Reiche von Novellen und Feulletons für Zeitungen und verfasste unter dem Titel „Erlebtes“ eine gern gelesene Schilderung einzelner Episoden seines Lebens; u. a. legte er in diesem Werke seine Erinnerungen an den Feldzug von 1870/71 nieder, den er als Landwehrmann und – Reichstagsabgeordneter mitgemacht hatte. Die hier den Lesern gebotenen Poesien sind eine Auswahl.

Sein Name wird in der Arbeiterwelt fortleben. Die Berliner Arbeiter ehrten ihn, indem sie ihn 15.000 Mann stark zu Grabe gleiteten. Bei dieser großen Leichenfeier war die Sozialdemokratie aus vielen Orten des Reiches vertreten, und zahllose Kranz- und Glumenspenden zeugten von der Verehrung, die Hasenclever aller Orten genoß. Er hatte die derbe und uerwüchsige Art der Westfalen, die Heine als „sentimentale Eichen“ bezeichnet; er war ein guter Kamerad und Gesellschafter, ein aufrichtiger Freund und ein ttapferer Kämpfer in dem großen sozialen Befreiungskriege. Er konnte ein unerbittlicher politischer Gegner, aber auch ein vorurtheilsloser Kritiker sein, und seine politischen Kämpfe haben seinen schöngeistigen Neigungen keinen Eintrag thun knnen.

Sein Bild hängt heut in tausenden von Hütten. Und seine freunde werden noch lange an seine gesellige und liebenwürdige Art denken.


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Inhaltsverzeichnis
Wir ziehen in den heil’gen Streit (Zum Kampf), S. 7
Frei sei mein deutsches Vaterland (Freiheitskämpfer), S. 9
Aus Nacht – durch Blut – zum hellen, gold’nen Tag! (Das deutsche Banner aufgerollt), S. 11
Als einst der deutschen Fürsten Trug (Jahn), S. 12
Die Lerche schwingt sich frisch empor (Lerche und Rebhuhn), S. 15
Vor unsren Blicken liegen ausgebreitet (Der Weltgeist), S. 17
Man sieht es wohl an meinem Wesen (Erhebung), S. 19
O du mein theures Vaterland (Hochzeitsfest), S. 21
Die Osterglocken läuten (Ostern), S. 22
Am frischen Frühlingsmorgen (Im Walde), S. 23
Roth ist die Liebe (Noth), S. 25
Der beste Mann – der Arbeit treuster Hort (Lassalle’s Todestag), S. 26
Du armer Mann, der du so heiß gliebt (Der Haß), S. 28
O Volk, nimm meine Richtung an (Die Volksbeglücker), S. 29
Kinder Israels – sie sprangen (Das goldene Kalb), S. 31
In vielen tausend freien Herzen (Die deutsche Marseillaise), S. 33.
Schwarz ist die Sünde (Schwarz-weiß-roth), S. 35
Was bedeutet der Trommel dumpfer Ton? (Robert Blum), S. 35
Du bist nicht klug, du bist nicht dumm, (Liberal), s. 37
Zum König drängt das Volk heran (Das Volk ist mündig worden!), S. 38
Hoch sozialistische Partei! (Parteilied / 1875), S. 40. -



Quellen:
Hasenclever. Frohme. Lepp. Deutsche Arbeiter-Dichtung Bd. 1. Eine Auswahl Lieder und Gedichte deutscher Proletarier, Stuttgart 1893, S. 3-6
Konrad Beißwanger, Freie Klänge, Nürnberg o.J. (ca. 1900),



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