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Arbeiterliedarchiv
Lancken
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im e.V.
Musik von unten
Kampflied

1. Wir standen im „Vorwärts“, zum Tode entschlossen
und haben die letzten Patronen verschossen.
Sie warfen Granaten und Minen hinein,
wir mußten erliegen! Wir standen allein!

2. Wir haben die Besten zu Grabe getragen. –
Zerfetzt und zerschossen und blutig geschlagen,
von Mördern umstellt und ins Zuchthaus gesteckt.
Uns hat nicht das Wüten der Weißen geschreckt.

3. Die letzten der Kämpfer heran, ihr Genossen,
die Fäuste geballt und die Reihen geschlossen!
Marschieren – marschieren zum neuen Gefecht.
Wir stehen als Stoßtrupp für Arbeiterrecht.

4. In Rußland, da siegten die Arbeiterheere,
sie stellten zusammen die heißen Gewehre.
„Genossen, heraus zum Kongreß´, zu Lenin,
von London, Paris, Budapest und Berlin!“

5. Beratung, Beschluß, hört den Ruf zu den Waffen!
Wir habens gewagt und wir werden es schaffen.
Herbei ihr Soldaten der Revolution.
Zum Sturm! Die Parole heißt: Sowjetunion!


Andere Titel: 
Text: Das Rote Sprachrohr-Berlin,
Melodie: Das Rote Sprachrohr-Berlin,
Noten:
Vorlage:
Kategorie: Weimarer Republik, Agitprop, Frontkämpferlied, ,
Zeit: 1919, 1930,
Geschichte / Kommentar: 

Dieses „Kampflied“ der Agitproptruppe „Das Rote Sprachrohr-Berlin“ dokumentiert die Situation in Deutschland um 1930. Als Resultat der Bürgerkriegsstrategie der KPD, wird auf alte Ereignisse, wie den Kämpfen vom Januar 1919 um das Vorwärtsgebäude in Berlin. Ziel des damaligen „Januaraufstandes“ war es, die Rücknahme der Entlassung des Berliner Polizeipräsidenten Emil Eichhorns (1863-1925) von der USPD, durch die Preußische Regierung, da er zu eindeutig für die Spartakisten agierte.

Das Lied hat alles, was innerhalb viele Menschen in der KPD und ihrer Umfeldorganisationen in der Zeit um 1930 fühlten, glaubten und wollten. Mit dem Rückgriff auf die frühen Aufstandsversuche der KPD wird die häufig genutzte Opferrolle intensiv ausgeschmückt und die Chancenlosigkeit umfangreich geschildert. Nun aber sei man erneut Bereit nach dem Vorbild der russischen Roten Armee, die Fäuste zu ballen, die Reihen zu schließen und zu den Waffen zu greifen. Das Ziel sei die Sowjetunion.



Quelle:
Arbeiterlieder. Unter roten Fahnen. Kampflieder, ca. 1930, S. 14 (Lammel Nr. 428)

 
 
 
 
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