Weinert, Erich
(1890 - 1953)
Erich Bernhard Gustav Weinert wurde am 4. August 1890 im sozialdemokratische
geprägtem Milieu in Magdeburg geboren. Er besuchte die
Knabenbürgerschule in Magdeburg, und lernte danach Lokomobilbauer.
1908 bis 1910 besuchte er dort die Kunstgewerbe- und Handwerkerschule,
der er 1912 ein Studium an der Königlichen Kunstschule Berlin
anschloss. Nach kurzer Tätigkeit als akademischer Zeichenlehrer
wurde Weinert zum Militär eingezogen und nahm als Offizier am
Ersten Weltkrieg teil.
Mit anderen gründete Weinert die
Künstlergemeinschaft „Die Kugel“. Ab 1920
veröffentlichte er Gedichte, war in Leipzig als Schauspieler und
Vortragskünstler tätig (z.B. im Kabarett
„Retorte“), ab 1923 in Berlin im Künstlercafé
„Küka“. Weinert veröffentlichte Texte in vielen
kommunistischen und linksbürgerlichen Zeitschriften, war
Redaktionsmitglied der „Linkskurve“ und verfasste Szenen,
Lieder und Gedichte für die Agitpropgruppen (z. B. „Der Rote
Wedding“), wo er 1929 u.a. mit Hanns Eisler arbeitete. Ob beide
Mitglieder der Agitproptruppe „Der Rote Wedding“ waren,
oder nur mit ihnen bzw. für sie gearbeitet haben ist nicht
deutlich. Weinert war 1928 Mitbegründer des Bundes
proletarisch-revolutionärer Schriftsteller (BPRS) und
Vorstandsmitglied. Er trat 1929 in die KPD ein. Seine aggressive
Rhetorik führte 1931 in Preußen zu einem sieben Monate
dauerndem Redeverbot wegen „Gotteslästerung,
Aufreizung zum Klassenhaß, Aufforderung zum bewaffneten
Aufstand“.
Weinert war Mitarbeiter der „Roten Fahne“, ab
1930 arbeitete er u. a. mit Hanns Eisler und Ernst Busch. Ab 1937 war
Weiner als Soldate im Spanischen Bürgerkrieg aktiv. Er war
Mitarbeiter des Kommissars der XI. Internationalen Brigade.
Erich Weinert starb am 20. April 1953 in
Ost-Berlin.
Über Weinerts Exil und seine Rolle in Moskau
(u.a. stalinistische Säuberungen) verweisen wir auf Wikipedia
(allerdings ziemlich parteipolitische eingefärbt) bzw. Hermann
Weber und Reinhard Müller. Für uns ist noch seine Teilnahme
am spanischen Bürgerkrieg von Interesse (das andere natürlich
auch, aber wir vollen uns nicht verzetteln).
In der DDR gab es „Erich
Weinert-Ensembles“ (siehe „100 Jahre deutsches
Arbeiterlied“)
Lieder:.
Plattenaufnahmen
„Der Frühling braust, wir ziehn
fürbaß“, (Gesang der
Latscher) Worte und Vortrag zur Laute: Erich Weinert, Versandhaus
„Arbeiter-Kult“.
In: 100 Jahre Deutsches Arbeiterlied (Sampler),
1978, ETERNA S 10 015-016
„Der rote Feuerwehrmann“. Worte und Rezitaiton: Erich Weinert, Versandhaus
„Arbeiter-Kult“.
In: 100 Jahre Deutsches Arbeiterlied (Sampler),
1978, ETERNA S 10 015-016
Links! Links! … Die Trommeln werden
gerührt (Der rote Wedding), Worte:
Erich Weinert, Musik: Hanns Eisler, Agitprop-Truppe „Der rote
Wedding“, Berlin, Versandhaus „Arbeiter-Kult“, Mech.
Cop. 1929
In: 100 Jahre Deutsches Arbeiterlied (Sampler),
1978, ETERNA S 10 015-016
Gustab Kulke war zu Kaisers Zeiten (Gustav Kulkres seliges Ende) Worte Erich Weinert,
Musik: nach volkstümlichen Motiven bearbeitet von Hanns Eisler.
Gesang Erich Weiner, Klavier: Hanns Eisler. Versandhaus
„Arbeiter-Kult“, Mech. Cop. 1929
„Es geht durch die Welt ein
Geflüster“ (Der heimliche
Aufmarsch gegen die Sowjetunion) Worte Erich Weiner, Musik: Vladimir
Vogel, Erich Weinert mit Orchester, Versandhaus
„Arbeiter-Kult“, Mech. Cop. 1930.
In: 100 Jahre Deutsches Arbeiterlied (Sampler),
1978, ETERNA S 10 015-016
Vorwärts und nicht vergessen. Musik der
Arbeiterbewegung in dokumentaraufnahmen, 1976, ETERNA 8 10 052
(Sampler)
100 Jahre Deutsches Arbeiterlied (Sampler), 1978,
ETERNA S 10 015-016
Literatur
Wikipedia v. 9.5.2018 (ziemlich parteipolitische
eingefärbt).
Hermann Weber / Andreas Herbst, Deutsche
Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945, (Überarbeitete
und stark erweiterte Auflage), Berlin 2008, S. 1006
Reinhard Müller (Hrsg.): Die Säuberung Moskau 1936: Stenogramm einer geschlossenen
Parteiversammlung. Rowohlt, Reinbek 1991, ISBN 3-499-13012-2.
wird in Kürze vortgesetzt