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Arbeiterliedarchiv
Lancken
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im e.V.
Musik von unten
Freundschafts-, Erinnerungs-
und Hoffnungsklänge

1. Vaterlands Söhne, traute Genossen!
O, wie mein sehnendes Herz sich erschlossen,
Seit wir geflochten den treuen Verein;
O, sey gegrüßet, mein Eichenhain! –
Liebst du den Hermann? liebst du den Retter?
Liebst du die Schützen von Schweiz und Tyrol,
Hofer und Tell? und das feurige Wetter,
Luther, den Pfaffenelias, du wohl?
Und ihn, der noch im Kranz der Dörner
Scheidend hold in die Harfe sang? –
Auf dann stieg er im Jubel der Hörner;
Aber den Eichen erzählte vom Körner  
Nordlands brausender Orgelklang,
Sturmgesang,
Stolz lockender Klang.

2. Kennst du die einsam glühende Rose?
Ach, vor der Freiheit Frühlingsgekose
Brach dich der Volksschmach herbstlicher Wind,
Treue Louise, Thusnelda’s Kind!
Doch eh’ des Grabsangs Thöne verhallen,
Sprengen  die Gister der Ahnen das Grab.
Ha, wie die Hermannsdrommeten erschallen,
Schwinget das Volk den gebierenden Stab! –
O holde, gold’ne Wonnertage
Funkensprüh’nder Begeisterung!
Wild in dem Pulverdampf schwankte die Wage,
Jubel erscholl, da verstummte die Klage,
Sternan loderte Freiheitsbrand!
Ach, er schwand,
O Vaterland!

3. Vaterlands Söhne! Todesgenossen!
Wieder im Grab sind die Ahnen verschlossen;
Setzt auf dem Mast ihr die Palme der Tugend?
Rüstige Turner, hinan, hinan! –
Ja, bis der Höllendamm zerborsten,
Reißen wir All’ in vereinigter Macht!
Fest, wie die Eichen in Teutoburgs Forsten,
Drein die gedoppelten Adeler horsten,
Klagen ertönen, Jubel verstummt!
Sonn’ ist in schwarze Trauer gemummt, -
Aber in uns noch brauset die Jugend,
Braust, wie der Rhein durch den grünen Plan;
Drängt euch zusammen; Sturm erwacht!
Steig’ aus der Nacht,
O Hermannsschlacht!
Andere Titel: 
Text: Adolf Ludwig Follen (1794-1855),
Melodie: unbekannt,
Noten:
[19-Silcher-Erk-129-113],
[19-Silcher-Erk-129-114],
Vorlage:
Kategorie: Vaterland,
Zeit: 19. Jh., 1843,
Geschichte / Kommentar: 

Lied von Adolf Ludwig Follen (1794-1855) aus dem Liederbuch der Tübinger Hochschule aus dem Jahr 1843. Silcher/Erk 1919 drunken eine Melodie, allerdings ohne weitere Angaben ab.



Quelle: Liederbuch der Tübinger Hochschule, 1843, Nr. 136, S. 196
Friedrich Silcher u. Friedrich Erk, Allgemeines Deutsches Commersbuch, Lahr 1919, Nr. 129, S. 113f.
Th. Täglichsbeck, Deutsche Liederhalle, 3. Bd. Stuttgart, 1848, S. 600


 
 
 
 
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