Lied von der Berliner Stadtbahn
1. So Mancher spricht gewichtig schwer, da nun das
Werk vollbracht,
manch’ großes Wort von Weltverkehr und
von der Technik Macht:
Ein Bau, wie man ihn selten sah, so urgewaltig
steht er da!
Vivall. etc.
2. Doch lächelt drob der Weise nur, der
geisteskraftbeschwingt
bis in die Tiefen der Natur und zu den Quellen
dringt,
und lächelnd spricht er: „Glaubt es
mir, vor Allem dient dies Werk dem Bier!
3. Fürwahr, wer diese Bögen schuf, der
wußte, was er that:
Das Bier hat einen Weltberuf, dem Biere schuf er
Rath!
Der Zug der Zeiten einzig drängt nach Orten,
wo man Bier verschänkt.
4. Uns kümmert nicht, was oben braust, sich
in die Ferne schwingt,
wir sitzen unten wohlbehauft, allwo das Bier
entspringt,
und segnen frohvergnügt die Stadt, die soviel
schöne Bögen hat.
5. Und lieblich aus der Zukunft Zeit steigt mir
ein Bild herauf,
wo Kneipe sich an Kneipe reiht – der Segen
hört nicht auf:
Von Ost nach Westen – überall –
ein ungeheures Bierlokal.
6. Es weht ein holder Beefsteaksduft dann um die
ganze Bahn,
und die geliebte Kneipenluft umsäuselt lind
den Plan,
und meilenweit fährt man demnach entland auf
einem Wirthshausdach.
7. Und ewig preiset man den Ruhm der Männer,
die’s gemacht,
die an des Bieres Heiligthum geschaffen Tag und
Nacht,
die mächtig uns dahingestellt das
größte Wirthshaus von der Welt!