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Touren-Liederbuch für Radfahrer - die Lieder (3)

Sammlung der beliebtesten deutschen Radfahrerlieder
hrsg. vom Radfahrer-Landesverband Württemberg, o. J. [ca. 1897]  
Reutlingen, Enßlin & Laiblins Verlag

< Radfahrer-Lieder 2
Die Korsofahrt.
Eigene Melodie

Schau’n mer, wie’s an Korso fahr’n,
Diese Narr’n,
Auf eanen Karr’n,
Früher war dös lauter Schmarr’n,
Weil’s zu wenig war’n.
Jetzt lauf ma gleich in d’Barerstraß’,
Dös is a Rieseng’spaß.
Wenn oana auf der Gaß
Aufsteigen möchte und möchte im Sattel sein
Und san zu kurz die Bein,
Der kommt net nein.

2. Oana hupft am gleichen Platz
Als wia’r a Protz*
Der arme Schotz.
Jatzta fliegt er gor am Fotz**
Mein liaba Freund, - den hot’s.
Wenn’s so an Schnerrer *** obikeit, †
Dös is mei’ größte Freud’,
Und a für andre Leut
Und mancher ruaft ganz laut eam:
‚Patzer’†† zua,

* Protz = Frosch
** Mund, Maul.
*** Schlechter fahren
† = abwirft,
†† = Stümper.

3- Und jeder Schusterbua –
Derbleckt* ihn gnua.
Ohne Not,
Durch’n Kot.
’s is koa Kunst, wenn man a Rod
So wia dö Leut hot.
Wia stolz schaugt so ein Reitersmann
Von ob’n an jeden an,
Der es nicht auch so kann,
Und denkt im stillen von dem Publikum:
„Dös an mir alle z’demm. –
„Rund umadum.“
D’Leut, die warten dicht gedrängt,
Angstrengt,
Ob’s koan schlengi**,
Ob er sich mit Dreck vermengt,
Eh’ er’s selber denkt.
Und Buab#n erst, wie die schrei’n und plärr’n,
Ma ko’s a Stund weit hör’n
Und eane doch net wehr’n:
„Ja sixt das denn nöt, nur zwoa Radl san’s,
A großes und a klans
Und weiter kans.“
Dorten fahrt a dicker Herr,


* verhöhnt,
** (hier) wirft.



S. 20
Der ko nöt mehr,
Er ist zu schwer:
„Mei liaba Freund, du, do schaug her,
Schwitzen tuat der sehr.“
Und a Dürrer sitzt am Radel,
Hot koane Wadel.
Do lacha d’Madel.
Und seine Arm und Bein san viel zu dünn,
Er is grad wia’r a Spinn,
So schaug nur hin.
Oana kimmt, der ’s Fahr’n nöt ko,
Der arme Mo,
„Du, den schaug o,
’s ganze Radel wackelt scho,
Er hängt bloß halb mer dro’!“
„Paß auf, du Lalli!“*
So schrei’n glei alli,
Er aba sitzt am Rad halt nimmer stramm,
Sagt nur mehr: „In gott’s Nam’.“
Drauf haut’s ’n z’samm.
Weiter schwirrt der ganze Troß
Von Eisenroß,
Klein und groß.
Nur den letzten seh’ ich bloß;

* Dummer Mensch


S. 21
Aus is die ganze Soß.
Aus is der ganze Rummi,
Is ums Eck umi
Am Rad von Gummi,
Wer Geld hat, lauft iatzt glei zur Rennbahn naus,
Wer keins hat, geht nach Haus. –
Mei Lied ist aus!

Text: Mich. Huber, Veloziped-Verein München.
Melodie im Almanach für Velozipedistn 1886
Herausg. von F. M. Rittinger, München


Quelle. Touren-Liederbuch für Radfahrer. Landesverband Württemberg, o. J. [ca. 1897], S. 18ff.


Lachende Lenzlust.
Mel.: Wohlauf, die Luft geht frisch und rein.

Die Sonne lacht vom Himmelszelt,
Es lacht der goldne Morgen,
Es lacht die Au, das grüne Feld –
Hinweg mit Gram und Sorgen!
Mich schlägt der Lenz in duft’gen Bann,
Jetzt hurtig ohne Zagen
Aufs Rad, das gleißt und blinkt mich an,
Als wollt’ ‚Grüß Gott’ es sagen.

2. Und lachend flieg’ ich meinen Pfad
Gleichwie auf Sturmes Flügeln,
Und heisa, hussa saust das Rad
Vorbei an Tal und Hügeln;
Und treff’ ich wo ein Bäuerlein,
So lacht’s mich an mit Grüßen,
Es lachen laut im nahen Hain
Die Vögelein, die süßen.

3. Will mich von Lenzes Herrlichkeit
Heut täuschen lassen gerne,
Als sei versungen Harm und Leid
In nebeliger Ferne.
Durch Blütenschnee und Waldespracht
Eil’ trunk’nen Sinns ich weiter,
Daß jauchzend ’s Herz im Leibe lacht
Mir sel’gem Stahlroßreiter.
Valleri, vallera,
Mir sel’gem Stahlroßreiter.

4. Doch horch! Dort unten rauscht ein Bach
Mit grünbemoostem Stege,
Dabei ein Haus mit rotem Dach
Und Rosen blüh’n am Wege,
Aus dichten büschen lugt es vor,
Am Giebel sieht man winken
Ein Schild, drauf steht ‚zum schwarzen Mohr’
S. 23
Da gibtz es was zu trinken.
Valleri, vallera,
Da gibt es was zu trinken.

5. Herbei, du flinke Schenkerin,
Heil’ mir des Durst’s Gebresten,
Und stelle auf den Tisch mir hin
Ein Blas vom Alerbesten!
Und lächelnd beut die Maid mir dar
Den Labetrunkt gar schnelle,
Der lacht mich an so kühl und klar,
So goldig und so helle,
Vallerei, fallera,
So goldig und so helle.

6. Ein rascher Trunk, ein Kuß sodann
Von Mägdleins Rosenlippen –
Ein flücht’ger Stahlroßreitersmann
Darf nur vom Schönen nippen!
Doch nun aufs Rad, die volle Brust
Schwellt wonniges Behagen
O Maientag, o Radlerslust,
So durch die Welt zu jagen,
Valleri, vallera,
So durch die Welt zu jagen.

Text Clemens Ruf. Radfahrer-Verein Kottbus

Quelle. Touren-Liederbuch für Radfahrer. Landesverband Württemberg, o. J. [ca. 1897], S. 21ff.



Der Radsport soll leben
Me..: Strömt herbei, ihr Völkerscharen

1. Auf! aufs Rad, ihr Sportsgenossen,
Seid bereit, die Fahrt beginnt!
Frisch, frei, frölich unverdrossen
Um die Wette mit dem Wind.
Nach der Woche Last und Hitze,
Voller Müh und Arbeit nur,
:,: Welche Lust, auf hohem Sitze
Zu durcheilen die Natur. :,:

2. Laßt zu Hause eure Sorgen,
Eure Grill’n und Grübelei’n;
Sparet sie euch auf bis morgen,
Heute woll’n wir lustig sein!
Fröhlich ziehn auf ebnen Wegen
Fast unhörbar wir dahin,
:;: Weder Sonnenschein noch Regen
Raubet uns den frohen Sinn. :,:

3. Lasset hinter uns im Fluge
Manchen Wand’rer, manches Haus,
Freundlich schauen nach dem Zuge
Schöne Augen grüßen aus.
Wie die Gräser taubefeuchtet,
Glitzern stehn im Sonnenschein!
:,: Wie der frühe Morgen leuchtet!
Wer wollt da nicht fröhlich sein! :,:

4. Hell ertönet durch die Lüfte
Unsrer Lieder froher Klang,
Mild umwehen würz’ge düfte
Kühlung fächelnd Stirn und Wang.
Heiter lächelt uns der Morgen,
Freier atmet unsre Brust,
:,: Fort sind alle Grill’n und Sorgen,
Höher schlägt das Herz vor Lust. :,:

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