Mendelssohn-Bartholdy, Jakob Ludwig Felix
(1809-1847)
Der am 3.2. in Hamburg geborene Enkel des
jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn, dessen Sohn, der Bankier
Abraham (1776-1835) zum Protestantismus übertrat und den
Familiennamen um Bartholdy ergänzte wurde von K. F. Zelter und
Ignaz Moschele (böhmischer Pisniast und Komponist) musikalisch
ausgebildet. Erstmals trat er mit neun Jahren (mit seiner Schwester
Fanny) öffentlich auf, komponierte mit 17 Jahren die
Ouvertüre zu Shakespares „Sommernachtstraum“ . Seit
1835 war er Leiter des Leipziger Gewandhauses, 1841
Generalmusikdirektor von König Friedrich Wilhelm IV. von
Preußen. 1842 wirkte er bei der Gründung des Leipziger
Konservatoriums mit, dessen Leiter er seit 1843 ebenfalls Leiter wurde.
Der Tod seiner Schwester Fanny Hensel traf ihn dermaßen hart,
dass er Zusammen brach und einige Monate später, am 4. November
1847, in Leipzig starb. Als Komponist wurde er zu einem der
führenden Musiker der europäischen Romantik des frühen
19. Jhs. und übte mit seiner Melodik auf viele andere
Musikschaffende bis zu R. Strauss Einfluss aus. Trotz seiner
Meisterschaft in der melodischen Gestaltung und Instrumentierung wurde
M-B. von Nietzsche und Wagner wegen nichtmusikalischer Gründe
angegriffen. Während der Zeit der nationalsozialistischen
Terrorherrschaft durften seine Werke aus rassistischen Gründen
nicht gespielt werden.
Lieder: