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Arbeiterliedarchiv
Lancken
Landsturmlied

1. Kannst ruhig sein, lieb’ Vaterland,
Zu deinem Schutze, wie bekannt,
Wird jetzt ein Landsturm hergestellt,
Weil’s bei uns an Soldaten fehlt.  

2. Ihr Männer, grau von Haar und Bart,
Die Ihr dereinst Soldaten war’t,
glaubt nicht, daß Ihr vom Dienste frei,
Zum Landsturm müßt Ihr all’ herbei.

3. Ihr guten deutschen Bürgersleut’
Gleichviel, wie jung, wie alt Ihr seid,
Gleichviel, ob Jude, Heide, Christ,
Zum Landsturm Ihr Euch stellen müßt.

4. Ihr seid dann keine Frankrireur’,
Seid reguläres Militär,
Und Preußens Subordination,
Die werdet Ihr dann fühlen schon.
 
5. Mit Hinterladern gut bewehrt,
Die Strammheit ist Euch bald gelehrt,
Großväter mit den Enkeln dann
Marschiren stolz im Stechschritt an.
 
6. Ein Jeder trägt die Uniform
Und unsre Macht wird nun enorm,
Das ganze große deutsche Reich,
Einer Kaserne wird es gleich.
 
7. Will nun der Erbfeind einmal droh’n,
Der Landsturm jagt ihn gleich davon,
Doch wenn der Landsturm aus Verseh’n
Nur nicht auch Andre noch heißt geh’n!
K-I.

Aus: Johann Most, Most’s Proletarier-Lieder-Buch In fünfter Auflage. zusammengestellt und herausgegeben von Gustav Geilhof, Chemnitz 1875
Druck der Genossenschafts-Buchdruckerei G. Rübner u. Co., Nr. 55
Andere Titel: 
Text: Max Kegel,
Melodie: Der Papst lebt herrlich etc.,
Noten:
Vorlage:
Kategorie: Vom Kaiserreich zum 1. WK, 

Zeit: 19. Jh., 




siehe Johann Most,
Geschichte / Kommentar: 

Das Lied von Max Kegel dürfte sich auf das norddeutsche Bundesgesetz vom 9. November 1867 über die Verpflichtung zum Kriegsdienst und das Reichsgesetz über den Landsturm vom 12. Februar 1875 beziehen, indem die Verpflichtung zum Landsturmdienst auf die Zeit vom 17. bis zum 42. Lebensjahr begrenzt wurde.

Als Quelle haben wir lediglich die beiden Auflagen von Johann Mosts Liederbuch von 1873 und 1875 gefunden. (siehe auch:

Vorbild für die Melodie des Liedes war ein Trinklied das der Theologe und Lehrer Christian Ludwig Noack (1767-1821) auf eine ältere Melodie geschrieben hatte (Der Papst lebt herrlich).




Quellen: 

Johann Most (erste Auflage vor 1873), Nr. 55
Most's Proletarier Ldb. 5, (Gustav Geilhof), 1875, Nr. 42.

Werner Hinze, Johann Most und sein Liederbuch. Warum der Philosoph der Bombe Lieder schrieb und ein Liederbuch herausgab, Zeitdokumente 1-3 des e.V. "Musik von unten", Hamburg 2005.



 
 
 
 
 
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