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Jomi, Jomi,
sing mir a Liedele
1. Jomi, Jomi,
sing mir a Liedele
wos dos Mei-de-le
will.
Dos Mej-de-le will
a poor Schi-che-lach ho-ben,
darf men gejhn dem
Schu-ster-so-gen.
Nejn, Mameschi,
nejn
du kennst mir nit
varstejn,
du wejßt
nit, wos ich mejn.
2. Jomi, Jomi,
sing mir a Liedele
wos dos Mei-de-le
will.
„Dos Mejdele
will a Kostjumele hoben,
darf men gejhn der
Schnaiderin sogen.“
Nejn, Mameschi,
nejn
du kennst mir nit
varstejn,
du wejßt
nit, wos ich mejn.
3. Jomi, Jomi,
sing mir a Liedele
wos dos Mei-de-le
will.
Dos Mejdele will a
Hitele hoben,
darf men gejhn der
Putzerin sogen.“
Nejn, Mameschi,
nejn
du kennst mir nit
varstejn,
du wejßt
nit, wos ich mejn.
4. Jomi, Jomi,
sing mir a Liedele
wos dos Mei-de-le
will.
„Dos Mejdele
will a poor Ejhringach hoben,
darf men gejhn dem
Goldschmied sogen. »
Nejn, Mameschi,
nejn
du kennst mir nit
varstejn,
du wejßt
nit, wos ich mejn.
5. Jomi, Jomi,
sing mir a Liedele
wos dos Mei-de-le
will.
„Dos Mejdele
will a Chossendel hoben,
darf men gejhn dem
Schadchen sogen.“
Nejn, Mameschi,
nejn
du kennst mir nit
varstejn,
du wejßt
nit, wos ich mejn.
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Jomi, Jomi,
sing mir ein
Liedchen
1. Jomi, Jomi,
sing mir ein Liedchen,
was das
Mägdelein will.
„Das
Mägdelein will ein Paar Schuhe
haben,
muß man es
dem Schuster sagen.“
„Nein,
Mütterchen, nein,
du kannst mich
nicht verstehn,
du weißt
nicht, was ich mein’.“
2. Jomi, Jomi,
sing mir ein Liedchen,
was das
Mägdelein will.
„Das
Mägdelein will ein Kleidchen
haben,
muß man es
der Schneiderin sagen.“
„Nein,
Mütterchen, nein,
du kannst mich
nicht verstehn,
du weißt
nicht, was ich mein’.“
3. Jomi, Jomi,
sing mir ein Liedchen,
was das
Mägdelein will.
„Das
Mägdelein will ein Hütchen
haben,
muß man es
der Putzerin sagen.“
„Nein,
Mütterchen, nein,
du kannst mich
nicht verstehn,
du weißt
nicht, was ich mein’.“
4. Jomi, Jomi,
sing mir ein Liedchen,
was das
Mägdelein will.
„Das
Mägdelein will ein Paar Ohrringe
haben,
muß man es
dem Goldschmied sagen.“
„Nein,
Mütterchen, nein,
du kannst mich
nicht verstehn,
du weißt
nicht, was ich mein’.“
5. Jomi, Jomi,
sing mir ein Liedchen,
was das
Mägdelein will.
„Das
Mägdelein will einen
Bräutigam haben,
muß man es
dem Schadchen sagen.“
„Nein,
Mütterchen, nein,
du kannst mich
nicht verstehn,
du weißt
nicht, was ich mein’.“
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Melodie: unbekannt (trad.)
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Geschichte /
Kommentar:
Das Lied haben wir
der Liedersammlung
„Ostjüdische
Volkslieder“ von Alexander
Eliasberg übernommen, der dazu
folgende Quellenangabe gibt:
Quellenangabe:
Cah. Bd. II. Nr.
I, 2. Warschau.
Vgl. dazu
„Spinn, spinn, meine liebe
Tochter“ in „Des Knaben
Wunderhorn“.
Außerdem
noch folgende Worterklärung:
Str. 1, Z. 1: Jomi Abkürzung für
Binjomin (Benjamin).
Z. 4: darfen (d. dürfen) =
müssen.
Z. 5: Mameschie Koseform für
Mame = Mutter.
Str. 5, Z. 3: Chossendel Diminutiv von
Chossen (h) = Bräutigam.
Außerdem
findet sich das Lied im Liederbuch von
Lin Jaldati und Eberhard Rebling mit
vier Strophen (außer Nr. 4) und
einer etwas moderneren
Übersetzung. Dann finden wir es
noch bei Hai & Topsy Frankl
(Jiddische Lieder) S. 49ff. mit vier
Strophen (außer Nr. 2)
Quelle:
Alexander
Eliasberg, Ostjüdische
Volkslieder, München 1918, Nr. 33,
S. 112 (Noten S. 215)
Lin Jaldati /
Eberhard Rebling, Es brennt,
Brüder, es brennt, Berlin (DDR)
1985 (1. Aufl.) S. 34f.
Hay & Topsy
Frankl, Wenn der Rabbi singt. Jiddische
Lieder, Gütersloh 1996
(Gütersloher Verlagshaus) 159 S.
Disco:
Peter Roland,
Lieder der Ostjuden II in Concert,
Teldec Telefunken Resco 064 162 Edition
Peter Roland, 1970
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