Der Feldsoldat
1. Hoch am Gewehr den Blumenstrauß,
so zogen felgrau wir hinaus.
:,: Der Weißdorn trug schon rote
Beer’n;
wann werden wir wohl wiederkehr’n?
2. Durch manche Stadt marschierten wie,
in manchem Dorf quartierten wir;
:,: an manchem Friedhof ging’s vorbei,
der Kreuze stürzten viel entzwei. :,:
3. Der graue Rock ist worden fahl,
das Feld liegt wüst und welt und kahl;
:,: an einem langen Massengrab
stelzt eine Krähe auf und ab. :,:
4. Wo einst der Weißdorn hold geblüht,
da wird nun rotes Blut versprüht.
:,: Aus einem schwarzen Trümmerherd
stiert ein verlass’nes Wiegenpferd. :,:
5. Bald kommt die liebe Weihnachtszeit,
von Frieden träumt die Christenheit,
:,: den Menschen all’n zum
Wohlgefall’n,
wir hören die Kanonen knall’n. :,:
6. Wohl schickt die Heimat Liebesgaben,
wir freu’n uns drauf im Schützengraben.
:,: Es friert die Haut, es knurrt der Darm,
um’s Herze aber ist uns warm. :,:
7. O Weißdorn mit den roten Beer’n,
was wird der Frühling uns bescheer’n?
:,: Das alles ruht in Gottes Hand.
Wir bluten gern für’s Vaterland. :,: