Ergo bibamus! (I.
33.)
Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun,
drum, Brüderchen, ergo bibamus!
Die Gläser sie klingen, Gespräche sie
ruhn;
beherziget: ergo bibamus!
Das heißt noch ein altes, ein tüchtiges
Wort,
es passet zum ersten uns passet so fort
und schaltet, ein Echo, vom festlichen Ordt,
:,: ein herrliches: ergo bibamus! :,:
2. Mich ruft mein Geschick von denr Freunden
hinweg:
ihr Redlichen ergo bibamus!
Ich scheide von hinnen mit leichtem Gepäck,
drum doppeltes: ergo bibamus!
Und was auch der Filz von dem Leibe sich schmorgt,
so bleibt für den Heitern doch immer gesorgt.
weil immer dem Frohen der Fröhliche borgt:
:,: drum, Brüderchen: ergo bibamus! :,:
3. Was sollen wir sagen zum heutigen Tag`
ich dächte nur: ergo bibamus!
Er ist nun einmal von besonderem Schlag,
drum immer aufs neue: bibamus!
Er führet die Freude durchs lffene Tor,
es glänzen die Wolken, es teilt sich der
Flor,
da scheint uns ein Bildchen, ein göttliches,
vor,
wir klingen uns singen: bibamus!
Geschichte / Kommentar:
Auf den Txt von Goethe aus dem Jahr 1810 setzte M.
Eberwein. 1813 die passende Melodie. Das Lied fand sich relativ
häufit in den Liederbüchern des 19. Jahrhunderts.
Auf das Lied geschrieben:
Quelle: Carl Alexander Schmitt, Postliederbuch.
…, Frankfurt a.M. 1886, Nr. 92, S. 104.
Quelle:
Friedrich Silcher u. Friedrich Erk, Allgemeines
Deutsches Commersbuch, Lahr 1919, Nr. 187, S. 170.