Juchhei, Achtstundentag!
1. Herbei ihr lieben Werkgenossen,
Gesinnungsschwestern all’ herbei! tralera!
Die Werkstatt bleibe heut’ geschlossen,
wir feiern unsern ersten Mai! trale!
Kommt, schließt euch unserm Reigen an, denn
heut’ wird einmal nicht gethan,
denn heut’ wird nicht gethan,
wird nicht gethan!
2. Die Erd’ braucht vierundzwanzig Stunden
sich einmal um sich selbst zu drehn; tralera!
Drum hat sie noch nicht Zeit gefunden,
auch nur ein Weilchen still zu steh’n!
tralera!
Wir aber sind von Fleisch und Blut,
den’s manchmal Noth zu rasten thut,
den’s Noth zu rasten thut, zu rasten thut!
3. Nicht Rast allein ist uns von Nöthen:
der Freude Becher sei geschlürft: tralera!
Es ginge ja die Menschheit flöten,
wenn sie sich nicht vergnügen dürft!
tralera!
Drum, Brüder, seid nur nicht so dumm:
das viele Schanzen bringt uns um,
das Schanzen bringt uns um,
es bringt uns um!
4. Und wär’ es noch für
Uns’res gleichen, daß wir im Schweiß uns endlos
mühn, tralera!
Doch sind es immer nur die Reichen,
die daraus ihren Vortheil zieh’n. tralera!
Drum wie man’s auch betrachten mag,
ach Stunden sind genug im Tag,
sind ganz genug im Tag, genug im Tag!
5. Wir wollen die Natur genießen,
in Sonnenlicht und Bergesluft, tralera!
Uns tummeln, wo die Gräser sprießen
und athmen süßer Blumen Duft! tralera!
Ja, was man uns auch sagen mag,
wir brauchen den Achtstundentag, juchhei,
Achtstundentag, Achtstundentag!
6. So lasset uns beharrlich streiten
für eine recht Mußestund’,
tralera!
Die Arbeit hat ganz schöne Seiten,
doch allzu viel ist ungesund! tralera!
Nein, es ist länger keine frag’,
wir wollen den Achtstundentag, juchhei,
Achtstundentag, Achtstundentag!
7. Bald muß uns ja der Tag er scheinen,
der schönen Zukunft Angebind; tralera!
Wo Spiel und Arbeit sich vereinen,
und alle Stunden unser sind! tralera!
Wer bis dahin nicht warten mag,
der stimm’ für den Achtstundentag,
juchhei,
Achtstundtag, Achtstundentag!