Greulich, Herman
(9.4.1842 – 8.11.1925)
Herman Greulich wurde
am 9. April 1842 in Breslau geboren. Von 1857–1862 absolvierte er
eine Lehre als Buchbinder. Wie die meisten Gesellen ging er auf
Wanderschaft. 1865 kam er in die Schweiz, wo er Johanna Kauffmann
kennen lernte und 1867 heiratete. 1866-69 arbeitete er als Gehilfe in
einem Fotografieatelier, dann war er Redakteur der Tagwacht (1869–1880)
und Kaffeeröster beim Konsumverein Zürich (1880–1884).
Ab 1884 arbeitete er beim Statistischen Amt des Kantons Zürichs,
dessen Vorsteher er von 1885 bis 1887 war. 1887 trat Greulich seine
Stelle als erster vollamtlicher Arbeitersekretär der Schweiz an
(Wikipedia). Von 1875 bis zu seinem Tod 1925 lebte er in
Zürich-Hirslanden an der Klusstrasse 28. Sein Grab befindet sich
auf dem Friedhof Rehalp (Wikipedai).
Greulich entfaltete eine rege politische
Tätigkeit (siehe dazu Widipedia) Nach ihm wurden eine Straße
in Zürich-Aussersihl (Herman-Greulich-Strasse), ein Stadtteil und
ein Platz in Wien benannt. er starb am 8. November 1925 in Zürich.
Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Zürcher Friedhof
Rehalp.
Greulich war Sänger im bürgerlichen
gemischten Chor der Stadt Zürich und schrieb Liedtext für die
Arbeitersänger.
Liedtexte von Herman Greulich (Anfangszeile,
Titel, Melodie)
Wie ein Geist mit Feuerflammen (Arbeiter-Festlied
/ Freude, schöner Götterfunken),
Werke
Der Staat vom sozialdemokratischen Standpunkte
aus. Eine Auseinandersetzung mit den „Anarchisten“. Volksbuchhandlung, Zürich 1877
Karl Fourier. Ein Vielverkannter. Versuch einer
Darlegung seines Ideenganges im Lichte des modernen Sozialismus. Buchhandlung des Schweizerischen Grütlivereins,
Zürich 1881 (2. Durchges. Aufl. 1919)
Die materialistische Geschichtsauffassung.
Leichtfaßlich dargestellt.
Vorwärts, Berlin 1897 2. Aufl. 1907 vDigitalisat
Die Förderung des Gewerkschaftswesens.
Referat vor dem Schweizerischen Arbeitertag am 5. April 1899 in Luzern. Buchdruckerei des „Volkstrecht“,
Zürich 1899
Wo wollen wir hin? Ein ernstes Mahnwort an alle
Gewerkschafter der Schweiz.
Unionsdruckerei, Bern 1903
Krieg und Internationale. Genossenschaftsdruckerei, Zürich 1915
Der Weg zum Sozialismus. Eine sachliche
Auseinandersetzung mit den Neukommunisten über körperliche
und sittliche Gewalt. W. Trösch, Olten
1921
Das grüne Hüsli. Erinnerungen. Hrsg. von Gertrud Medici-Greulich.
Genossenschaftsdruckerei, Zürich 1942
Literatur
Herman Greulich. Gedenkschrift anlässlich des
Hinschiedes des Vorkämpfers der schweizerischen Arbeiterschaft- Hrsg. von der Sozialdemokratischen Partei des Kantons
Zürich. Genossenschaftsdruckerei, Zürich 1925
Karl Renner: Greulich,
Hermann. In: Internationales
Handwörterbuch des Gewerkschaftswesens.
Hrsg. von Ludwig Heyde 1 (1931), S. 731–732
Franz Schmidt: Hermann
Greulich. Ein kleines Lebensbild. Schweizer
Gewerkschaftsbund, Berlin 1934
Ernst Nobs: Hermann
Greulich 1842-1925. Europa-Verlag,
Zürich 1942
Eduard Weckerle: Herman
Greulich. Ein Sohn des Volkes.
Büchergilde Gutenberg, Zürich 1947.
Werner Kuhn: Die
Bedeutung Charles Fouriers für die Gedankenwelt Herman Greulichs.
Ein Beitrag zur Schweizergeschichte des 19. Jahrhunderts. Juris-Verlag, Zürich 1949 (Zürich, Phil.
Diss. v. 1949)
Hans Rudolf Schmid: Greulich, Hermann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB).
Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966,
Markus Bürgi: Greulich,
Herman. In: Historisches
Lexikon der Schweiz.