Genossenschaft.
1. Genossenschaft! Genossenschaft!
Du gibst dem Schwachen Mut und Kraft
Und auch dem Kleinsten Stärke;
Wir preisen deinen festen Bund
Und loben dich mit Herz und Mund,
Denn groß sind deine Werke.
2. Genossenschaft: Das ist der Wald,
Der trotz des Sturmes Allgewalt
Mit treuvereinten Kräften,
Er ist des Menschen Heil und Hort
Und stillen Friedens sichrer Port,
Ein Schrein voll Wunderkräften.
3. Genossenschaft: Das Aehrenfeld,
Wo Halm an Halm sich schmiegt und hällt,
Und all einander stützen,
Damit sie für des Menschen Not
Vereint erschaffen Frucht und Brot
Und allem Volke nützen.
4. Genossenschaft: Der Bienenstaat,
Wo’s Reiche nicht und Arme hat
Und doch so reiche Habe,
Die für des Kindes Gaumenlust
Und für des Kranken schwache Brust
Noch spendet süße Labe.
5. Der Bienenstaat, der Wald, das Feld,
Sie rufen laut der ganzen Welt:
Seid einig! Seid Genossen!
Denn nur in der Genossenschaft,
Da ruht das Heil, da liegt die Kraft,
die goldne Zeit umschlossen.
Geschichte / Kommentar:
Ein Lied von Robert Seidel aus dem
Genossenschaftlichen Liederbuch von Heinrich Kaufmann aus Hamburg im
Jahr 1910.
siehe auch:
Quelle:
Genossenschaftliches Liederbuch. Band 1: Deutsche
Volkslieder und Genossenschaftslieder. Zusammengestellt und
herausgegeben von Heinrich Kaufmann (Generalsekretär des
Zentralverbandes deutscher Konsumvereine). Verlagsanstalt des
Zentralverbandes deutscher Konsumvereine von Heinrich Kaufmann &
Co., Hamburg 1910, Nr. 62, S. 65f.
Andere Liederbücher in Verbindung mit
„Genossenschaft“
Johann Most, Neuestes Proletarier-Lieder-Buch von
verschiedenen Arbeiterdichtern, 3. verbesserte Aufl., Druck und Verlag
der Genossenschafts-Buchdruckerei Lindenstraße Nr. 9, Chemnitz
1873, Nr.