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Liederbuch der
Freiwilligen Gail’schen Feuerwehr

in Gießen

Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr!
Sei stets die Losung der Feuerwehr!

Gießen 1888.
Brühl’sche Druckerei (Fr. Chr. Pietsch).


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Inhalt
1. Brüderlich zur frohen Stunde (1/5)
2. Die Hörner ertönen, sie rufen etc. (6)
3. Das Corps der Gail’schen Feuerwehr (7)
4. Im frohen Kreise treugesinnte Brüder (8)
5. Frisch auf! Frisch auf, ihr Brüder! (10)
6. Kameraden, getrunken den schäumenden etc (11)
7. Wer will unter die Kameraden (12)
8. Umschlungen hält uns ein heiliges Band (14)
9. Wer ist es, der dort in des Feuers Gluth (15)
10. Ergreife den Becher, Du muntere Schaar (16)
11. Was schallet vom Thurme so schaurig, so bang (17)
12. Liebe Freunde, laßt uns singen (18)
13. Bei vollen Fässern sammeln wir uns wieder (19)
14. Halloh! Wack’re Brüder, es brennt etc. (20)
15. Wenn Feuerlärm tönet, dann eil’n wir herbei (21)
16. Wenn oben auf dem Kirchenthurm (22)
17. Ei, wie ist das Leben schön! (23)
18. Die Gieß’ner wollten Feuerlöschen geh’n (24)
19. Und willst du wissen lieber Christ (25)
20. Der Vereine viele saßen (28)
21. Gegrüßt, gegrüßt seid all’ mit Herz und Hand (29)
22. Stoßt an, Feuerwehr lebe (30)
23. Wohlauf, noch getrunken den funkelnden Wein (31)
24. Der Mai ist gekommen, die Bäume etc. (31)
25. Wohlauf denn , ihr Männer, die Becher etc. (32)
26. Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein etc. (33)
27. Keinen Tropfen im Becher mehr (34)
28. Weg mit den Grillen und Sorgen (35)
29. An des Lahnstromes grünem Strande (36)
30. Sah ein Knab’ ein Röslein steh’n (37)
31. Strömt herbei ihr Völkerschaaren (38)
32. Hört ihr nicht den Ruf erklingen?
Feuer-Salamander (40)


Wir haben vorerst nur jene Lieder vollständig dokumentiert, die etwas über die Arbeit des Feuerwehrmannes aussagt und uns somit in die Arbeit in jenen Tagen Informationen übermitteln kann. Interessant ist die immer wieder angesprochene Verbindung zu den Turner (Nr. 1, 7,
Autoren sind nie genannt.


Nr. 1.
Mel.: Gott erhalte Franz den Kaiser etc.

1. Brüderlich zur frohen Stunde
Bei des Festes Wiederkehr,
Sammelt sich zum Bruderbunde
Heut’ die Gail’sche Feuerwehr.
Und die alte deutsche Treue
Für das liebe Vaterland
Schlinget wiederum auf’s Neue
Hier um uns ihr festes Band.

2. Lieb’ im Herzen, Licht im Kopfe,
Manneskraft im deutschen Arm,
Bitteren Haß jedwedem Zopfe
alle Brüder – reich und arm!
Frisches, freudiges Genießen
Wo das Leben Blumen beut, -
Festen Muth im Kampf und Leiden
Und im Tode Freudigkeit.

3. Ob im schlichten Leinenkittel,
Ob an Armuth wir gewöhnt,
Ob uns Reichthum ward und Titel
Allen eine Losung tönt.
Vorwärts, Vorwärts ruft die Mahnung
Feuerwehr und Turnerei,
Stolz erfüllte sich die Ahnung,
Deutschland einig, groß und frei!

S. 6
3. Hebt die Herzen und die Hände
Hoch zum heil’gen Schwure auf,
Wie sich auch das Schicksal wende,
Wie auch sei der Zeiten Lauf,
Jeden Fuß breit deutscher Erde
Schirmen wir mit starke Hand,
Treuen Schutz dem heim’schen Herde
Gut und Blut dem Vaterland!


Nr. 2.
Mel.: Hinaus in die Ferne etc.

1. Die Hörner ertönen – sie rufen uns heraus,
der Feuerwehr Söhne – sie treten vor das Haus:
:,: Der flamme Gluth – sie zeigt sich hell und klar,
Zum ernsten Kampfe rufend, die Feuerschaar. :,:

2. Commando ertönet – bei grellem Feuerschein,
Und muthig bewegen – sich vorwärts uns’re Reih’n:
:,: Wir scheuen nicht – das Leben, nicht den Tod,
Nach einem Ziele streben – wir alle in der Noth. :,:

3. Signale ertönen – laut gellend an das Ohr,
Zum angriff rücken – die Steiger Rotten vor;
:,: Kühn rüsten sie – mit Beil und Leiter auf,
sie bekämpfen oben muthig – der wilden Lohe Lauf. :,:

4. Laut rasseln Maschinen – sie fahren rasch heran,
Zu ihrer Bedienung – erscheinet Mann für Mann,
:,: Sie greifen ein – mit frischem frohen Muth,
Bekämpfen mit dem Strahle – der Flammen Gluth. :,:

5. Signale ertönen – zum Rückzug blasen sie,
Die Mannschaft sich sammelt, und steht in Reih und Glied;
:,: Appell ertönt – der Flammen Gluth ist aus,
Wir rücken friedlich wieder – ins Spritzenhaus. :,:


Nr. 3.
Mel.: Gott grüß dich, Bruder Straubinger.

1. Das Corps der Gail’schen Feuerwehr
Hat festen Muth bewiesen,
Es hat errungen Ruhm und Ehr’
Und wird auch d’rob gepriesen.
Wir sind dafür recht wohl bekannt,
Auswärts, wie hier in Gießen,
Daß ohne uns erlischt kein Brand,
Wenn wir nur tüchtig gießen. –




Nr. 4.
Mel.: Wo Muth und Kraft etc.

1. Im frohen Kreise treugesinnter Brüder,
Die all’ beseelt ein gleicher, edler Drang,
Da lassen wir uns gern und freudig nieder,
Und heller tönt der Becherklang und Sang.
Schau ich umher im Kreise,
Pocht mir das Herz, das heiße;
Begeist’rung schwellt es möchtig, hoch und hehr,
Denkt es an dich, du wack’re Feuerwehr!




Nr. 5.
Mel.: Hinaus in die Ferne etc.

1. Frisch auf! Frisch auf, ihr Brüder!
Es ruft die feuerwacht!
Da sind wir alle munter,
Sei’s Tag, sei’s späte Nacht.
Droht wo Gefahr
vor grauser Feuersmuth,
Wir sind zur Stell’, bewaffnet
Mit Männermuth.

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