Adolf Ludwig Follen
eigentlich August Adolf Ludwig Follenius, wurde am
21. Januar 1794 in Gießen geboren. Seine Brüder waren Karl
Theodor Christian Friedrich Follen und Paul Follen. Nach dem Besuch des
Gymnasiums in Gießen studierte Follen von 1811 bis 1816
Philologie, Evangelische Theologie und Jura. 1814 beteiligte er sich an
den Befreiungskriegen. Unter dem Eindruck der Restauration Da er 1814
Mitgründer der Teutschen Lesegesellschaft und des Gießener Germanenbundes (1815) war, wurde er von der Universität
Gießen relegiert. Er wechselte deshalb 1816 an die
Universität Heidelberg.
1810 war er Mitglied des Corps Franconia II. und
1815 der Burschenschaft Teutonia in Heidelberg.
1817 war er Redakteur in Elberfeld, 1818 gab er
das politisch gehaltene Liederbuch der Deutschen Burschenschaft Freye Stimmen frischer Jugend heraus. 1819 wurde er wegen „deutscher
Umtriebe“ verhaftet und erst 1821 krankheitshalber entlassen.
Follen emigrierte aufgrund einer Verurteilung wegen Hochverrats in die
Schweiz. Von 1822 bis 1827 war Follen Professor in Aarau. 1824 zog er
sich als Privatmann nach Zürich zurück. Dort übernahm er
die Geßnersche Druckerei. In den 1840er Jahren wurde sein
Zürcher Wohnsitz „Am Sonnenbühl“ zur Anlaufstelle
für politisch Verfolgte (Georg Herwegh, Hoffmann von Fallersleben
oder Ferdinand Freiligrath). Follen war beteiligt am
„Zürcher Atheismusstreit“, in dem er u. a. gegen die
Linkshegelianer Ruge und Heinzen für den Glauben an Gott und
Unsterblichkeit eintrat. Der Streit entzweite die Zürcher
Emigrantenkolonie und führte zum Niedergang des Literarischen
Comptoirs, als Follen seine Beteiligung zurückzog. 1848 erwarb
Follen das Schloss Liebenfels (Thurgau), das nach der Niederlage der
Revolution in Deutschland Flüchtlingen Asyl bot. Er starb am 26.
Dezember 1855 verarmt in Bern im Hause seiner Töchter. Als Dichter
der Spätromantik schrieb er Romanzen und Balladen. (Mit Hilfe von
Wikipedia erstellt)
Lieder:
Mag alles Wunder von dem Lande singen
Was blasen die Trompeten? Husaren heraus!
Karl Follen
Karl (Theodor Christian Friedrich) Follen (auch: Follenius, nach seiner Auswanderung in die USA: Charles Follen)
wurde am 4. September 1796 in Romrod bei Alsfeld, Hessen geboren und am
13. Januar 1840 . auf dem Long-Island-Sund, USA) gestorben.
Siehe mehr bei Wikipedia, wir beschränken uns
hier auf die für uns wesentlichen Daten:
Sein Vater Christoph Follenius, (1759–1833)
war der Gießener Hofgerichtsadvokat. Seine Mutter Rosine
Follenius (1766–1800) verließ Gießen, da die Stadt
von französischen Revolutionstruppen besetzt war, so dass Karl in
Romrod zur Welt kam. Karl Follen war der Bruder von Adolf Ludwig Follen
und Paul Follen. Christlich erzogen besuchte er das Gymnasium in
Gießen, erlernte mehrere Sprachen und war durchFriedrich Gottlieb
Welcker (1784–1868) für den Schillerschen Heroismus und den
Nationalismus Jahns, Körners und Arndts begeistert. 1813 begann
Jura zu studieren, schloss sich 1814 mit vielen Studenten einem
Freikorpszug nach Frankreich an, um gegen Napoleon I. zu
kämpfen, nahm aber nicht an Kampfhandlungen teil.
Am 17. November 1814 begründete er mit
anderen die Teutsche Lesegesellschaft zur Errichtung
vaterländischer Zwecke. Diese Studentenverbindung galt neben der
Jenaer „Urburschenschaft“ als Wegbereiter der deutschen
Burschenschaftsbewegung. Nach deren Zerfall im Januar 1815 bildeten
sich die gemäßigte Verbindung Teutonia und die von Follen
geleitete radikaler ausgerichtete Germania. Ihr geheimes Bundeszeichen
war das Akronym M H B G („Im Herzen Muth, Trotz unterm Huth, am Schwerte Bluth, macht alles Gut“) führten. Später entstand daraus der
Deutsche Bildungs- und Freundschaftsverein. 1816 beteiligte Follen sich an der Gründung der
„Christlich-Teutschen Burschenschaft“, deren Satzung
(„Ehrenspiegel“) er entwarf. Recht auf Zugehörigkeit
und politische Entscheidung sprach er darin jenen Studenten zu, die in
der „Geschichte des Blutes, Glaubens, der Erziehung“
verbunden seien; damit waren Juden von der Teilnahme ausgeschlossen.
1817 forderte er eine rechtliche Gleichstellung
innerhalb der Burschenschaften, was ihm viel Ärger einbrachte. Er
wurde denunziert, Anhänger von ihm wurden aus den
Landsmannschaften ausgeschlossen. Außerdem wurde er des
Landesverats bezichtigt. Follen überzeugte durch sein
großartiges Redetalent, seine dichterische und musikalische
Begabung.
„Wir müssen die Volksfreiheit erlangen
durch jedes Mittel, welches nur immer sich uns bietet. Aufruhr,
Tyrannenmord und alles, was man im gewöhnlichen Leben als
Verbrechen bezeichnet und mit Recht straft, muss man einfach nur zu den
Mitteln zählen, … zu den Waffen, welche gegen die
Tyrannen allein uns übrig bleiben.“
(Erinnerung Friedrich Münchs in Hans Heinrich
Gerth: Bürgerliche Intelligenz um 1800 (= Kritische Studien zur
Geschichtswissenschaft. Band 19). Vandenhoeck und Ruprecht, 1976,
eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
In seinem republikanischen Großen Lied, das als
Flugblatt verbreitet wurde, rief er unverhüllt zum Tyrannenmord
und zur Erhebung auf: „Nieder mit Thronen, Kronen, Frohnen,
Drohnen und Baronen“.
(Alexander Demandt (Hrsg.): Das Attentat in der Geschichte.
Böhlau, Köln/Weimar/Wien 1996, S. 220 (eingeschränkte
Vorschau in der Google-Buchsuche).
Er setzte sich 1818 für die hessischen Bauern
ein, verließ aber Gießen, da er keine Berufung als
Professor bekam und ging 1819 in das liberale Sachsen-Weimar und lehrte
an der Universität Jena. Im gleichen Jahr war er promoviert
worden.In Jena gründete und leitete er den inneren geheimen Kreis
der „Unbedingten“, dem auch der Theologiestudent Karl
Ludwig Sand angehörte. Nach dessen Attentat auf den Schriftsteller
August von Kotzebue richteten sich die Verdächtigungen auch gegen
Follen als geistigen Urheber der Tat. Follen wurde die Lehrberechtigung
entzogen, so dass er im Herbst 1819 nach Straßburg floh.
Im Februar 1820 ging er nach Paris, doch dort
begann nach der Ermordung von Charles Ferdinand de Bourbon, dem Herzog
von Berry, am 13. Februar 1820 eine Welle von Ausweisungen und auch
Follen musste Frankreich verlassen. Es ging er in die Schweiz. Ihm
folgte ihm sein Bruder Adolf Ludwig nach zweijähriger Haft in
Berlin. 1821 folgte Follen einem Ruf an die Universität Basel und
wurde schon bald Anlaufpunkt deutscher Exilanten.
Auf preußischen Druck floh Karl Follen 1824
nach Amerika. Schnell begeisterte er sich dort für die Demokratie.
Er nannte sich nun Charles Follen.
1825 war er an der Harvard University tätig
und reformierte die Studienordnung nach deutschem Vorbild, verfasste
1826 ein „Deutsches Lesebuch“, eine Deutsche Grammatik,
führte 1826 das Turnen nach Turnvater Jahn als universitäres
Lehrfach ein. 1828 heiratete er die Schriftstellerin Eliza Lee Cabot
(1787–1860), im März 1830 erwarb er die
US-Staatsbürgerschaft, und der Sohn Charles wurde geboren. 1832
stellte er als erster einen Weihnachtsbaum in seinem Haus in Cambridge
auf und führte so diesen Brauch in Neuengland ein. Follen
beteiligte ab 1831 sich an der Abolitionismusbewegung zur Abschaffung
der Sklaverei, was ihm wiederum viel Ärger und 1832 die nicht
Verlängerung seines Vertrages an der Universität einbrachte.
Darüber hinaus wurde er als ausländischer Brandstifter
denunziert. 1836 wurde Follen als unitarischer Pfarrer in Lexington
(Massachusetts) ordiniert. 1839 entwarf er das Projekt einer neuen
Kirche in Lexington. Am 13. Januar 1840 wurde er das Opfer einer
Schiffskatastrophe. Obwohl ihm anfänglich in Boston ein
Begräbnis verweigert worden war, konnte es öffentlichen Druck
hin am 17. April 1840 erfolgen.
Lieder:
Paul Follen
Paul Follen wurde am
5. Mai 1799 in Gießen geboren (Eltern, siehe Karl Follen). Bruder
von Adolf Ludwig Follen und Karl Follen. Paul war mit Maria Münch,
der Schwester seines Freundes Friedrich Münch verheiratet. Studium
in Gießen, 1817 Mitglied der christlich-teutschen
Burschenschaft/Ehrenspiegelburschenschaft und 1819 der Gießener Allgemeinen Burschenschaft Germania. 1833 gründete der Hofgerichtsadvokat Follen mit seinem
Schwager Pfarrer Friedrich Münch die Gießener
Auswanderungsgesellschaft.
Das Ziel war die Besiedelung und Gründung
eines amerikanischen Bundesstatts als Vorbild für eine
zukünftige deutsche Republik. Mit nur 500 Ausreisewillige 1834 war
das allerdings nicht zu machen. Münch und Follen wurden Farmer in
Missouri. Paul Follen starb am 3. Oktober 1844.
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