„Waldabenteuer“
Als ich an einem Sommertag hei duderallala
im grünen Wald im Schatten lag,
hei duderallala.
sah ich von fern ein Mädchen stehn,
die war ganz unbeschreiblich schön,
2. Und als das Mädchen mich erblickt,
Nahm sie die Flucht in Wald zurück;
Ich aber eilte auf sie zu
Und sprach: ‚Mein Kind, was fliehest
du?’
3. Sie sprach: „Mein Herr, ich kenn euch
nicht,
Ich scheu ein Mannsbild von Gesicht;
Denn meine Mutter sagte mir
Ein Mannsbild sei ein wildes Thier.“
4. ‚Mein Kind, glaub das der Mutter nicht!
Lieb nur ein schönes Angesicht;
Denn weil sie ist ein altes Weib,
Drum hasset sie uns junge Leut.’
5. Ich setzte mich an ihre Seit,
Da war sie voller Zärtlichkeit;
Ich drückte sie an meinen Mund
Da war geschlossen unser Bund.
Version 2
Hoffmann, Schlesische Vld. Nr. 131; S. 155 (7
Str.)
Str. 1-4 wie links
5. Mein Herr, wenn das die Wahrheit ist,
So glaub’ ich meiner Mutter nicht,
So setz’ er sich, mein schöner Herr,
Zu mir ins grüne Gras hierher!
6. Ich setzte mich an ihre Seit’,
Da war sie voller Zärtlichkeit,
Ich neigte mich an ihre Brust,
Da war sie voller Liebeslust.
7. Da kann man sehn, wie Mädchen sein,
Sie geben sich geduldig drein;
Und stellt man sich ein wenig dumm,
So bitten sie ein’n selber drum.
Geschichte / Kommentar:
Die Version 1 stammt aus Thüringen um 1840.
Übernommen haben wir sie von Erk-Böhme (Bd. 2 Nr. 517, S.
337ff.) Bis auf geringfügige Abweichungen findet sich das Lied so
in einer ganzen Reihe von Liederbüchern jener Tage. Wenn die
Gesangspraxis in mehreren Gruppen der Gesellschaft denkbar ist, so ist
doch die Nähe zum Soldatenlied sehr deutlich.
Der Text wurde auch mit seinen verschiedenen
Melodien „jederzeit ein gern gesungenes ‘Marschlied der
Soldaten’ im Manöver und beim Ausrücken zum
Exerciren.“
Darüber hinaus wurde es nach folgenden
Melodien gesungen:
„Mit frohem Muth
und heiterm Sinn“ gesungen“
(Marschliede der Preußen 1813)
Mit folgendem Refrain laut Johann Lewalter
(Deutsche Volkslieder aus Niederhessen) vom hessischen Infanterie
Regiment in Kassel gesungen:
Als ich an einem Sommertag hinter Metz, bei Paris
in Chalons;
Im grünen Wald im Schatten lag, hinter Metz,
bei Paris in Chalons;
Wo die deutschen Büchsen knallen und dir
rothen Hosen fallen,
Hinter Metz, bei Paris in Chalons etc.
Ludwig Erk u. Franz Magnus Böhme, Deutscher
Liederhort, Bd. 2, Leipzig 1925. Nr. 517, S. 337ff.
Version 2
haben wir Hoffmann von Fallersleben (schlesische
Volkslieder) entnommen)
Hoffmann bemerkt dazu:
„Aus verschiedenen Gegenden. Ganz damit
übereinstimmen Erk 2, 62. 63.; bei Erk Nr. 2, 56. 57 und in
Walter’s Amml. 32. 33. (auch sonst abweichend) fehlt die letzte
Strophe, und bei Kretzschmer 2, 201-203. fehlen die beiden letzten, wol
Anstands halber, und der Text das. 2, 158. 159. nimmt nach den ersten 5
Versen folg. Wendung:
Ich aber eilte hinterdrein
Und holt’ das flinke Mädchen ein.
Ichgab ihr einen Kuß gewandt,
Sie deckt’ die Aeuglein mit der Hand:
Ach Jäger, lieber Jäger mein,
Laß ab von mir! was soll das sein?
Gar lustig ist die Jagd im Wald
Wenn solches Wild sich drein aufhalt:
Ein Mädchen liefst du also hin,
Jetzt bist du ein Jägerin!
Version 3: Als ich an einem Sommertag
Als ich an einem Sommertag hinter Metz, bei Paris
in Chalons
im grünen Wald im Schatten lag, hinter Metz,
bei Paris in Chalons
:,: wo die deutschen Büchsen knallen u. die
roten Hosen fallen
hinter Metz, bei Paris in Chalons :,:
Ja, die einundzwanzig, zweiundzwanzig, Jakob
Meier, Donnerwetter,
kurz getreten, Tritt gefaßt, eins, zwei,
drei,
:,: und so geht der bairische Marsch Marsch Marsch
:,:
2. Sah ich von fern ein Mädchen stehn hinter
u.s.w.
Die war so unbegreiflich schön Hinter u.s.w.
Wo die deutschen Büchsen …
3. Und als das Mädchen mich erblickt hinter
…
Nahm sie die Flucht in den Wald zurück hinter
…
Wo die deutschen Büchsen …
4. Ich aber eilte auf sie zu hinter …
Und sprach: Mein Kind, was fliehest du? hinter
…
5. Sie sprach: Ach Herr, ich kenn Euch nicht
hinter …
Und fürcht ein Mannsbildangesichte hinter
…
Wo die deutschen Büchsen u.s.w.