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Liederbuch für Arbeiter-Radfahrer,
Verlag: A.-R.-B. „Solidarität!",
Geschäftsstelle: C. Fischer, Chemnitz, Uferstraße 16

Die Lieder (5)
5. Hei! das heißt ein frohes Wandern!
Weg und Steg und Straß’ sind mein!
Leicht von einem Ort zum andern
Geht’s landaus und gehtÄs landein,
Einsam bald, bald im Vereine
Gleichgesinnter Freundesschar,
Oder mit der Liebsten meine …
Glück im Herzen immerdar.

6. All der Schönheit unsrer Erden,
Dran sich Herz erquickt und Sinn,
Dürfen wir teilhaftig werden,
Ist uns köstlicher Gewinn!
Drum die sich in Herrlichkeiten
Ueberall uns offenbart,
Gruß er schönen Welt, der weiten,
Heil der frohen Wanderfahrt!



Trinklied. (S. 23 – 24)
Erste Melodie: Im schwarzen Walfisch.
Zweite Melodie: Dann gehts nach Friedenau.

1. Ein Radlersmann, ob spät, ob früh,
Erfährt des Trinkens Wert,
:,: Und der ist: daß mit Sinnigkeit
Man seinen Schoppen leert. :,:
Nacht altem guten Brauch
Erheischt das Trinken auch
Daß jeder Ehrentag auch recht gefeiert werden mag.
Und da ein heller Sinn
Steckt in dem Radler drin,
Frommt ihm bei Faß und Glas die Urfidelitas-tas-tas!

2. Ein Mensch, der nimmermehr dran denkt,
Weshalb den Durst er stillt,
:,: Ist wie ein Schlauch, dem es egal,
Warum man ihn gefüllt. :,:
Jedoch nach altem Brauch etc.

3. Der Achtungs- und Begrüßungstrunk
Durchdringe kaum den Schaum;
:,: Nicht jedem öffne Herz und sinn,
Du kennst den Nachbar kaum. :,:
Jedoch nach altem Brauch etc.

4. Ein Trunk, aus Dankbarkeit geweiht,
Sei gründlich, möglichst lang,
:,: Er spül’ gleichsam die Seele rein,
Aufsteig’ er dann im Sang. :,:
Jedoch nach altem Brauch etc.

5. Der Freundschafts- und der Brudertrunkt,
Der gehe bis zum Grund,
:,: Damit ein neues volles Glas
Gehör’ dem neuen Bund! :,:
Jedoch nach altem Brauch etc.

6. Zum Abschied und beim Scheiden trink’
Bedächtig, wahr und froh ;
:,: Wir hoffen auf ein Widerseh’n,
Wenn hier nicht, anderswo. :,:
Jedoch nach altem Brauch etc.

7. So, Radgenossen, beachtet stets,
Warum und wie ihr trinkt,
:,: Und daß, habt liebe Gäste ihr,
Ein’ Trunk ihr ihnen bringt. :,:
Jedoch nach altem Brauch etc.



Dem Sport. (S. 24)
Mel.: Stimmt an mit hellem, hohen Klang.

1. Was heut’ mein Herz so froh bewegt,
Im Liede soll’s erklingen,
Wie Wogenprall und Sturmesweh’n
Solls in die Weite dringen

2. Dir gilt mein Lied, du Radlersport,
Seitdem du bist geboren,
Hab’ ich zur Liebsten dich gewählt
Und Treue dir geschworen.

3. Wer sich dir weiht, hat alle Zeit
Das beste Los gefunden,
Auf Tourenfahrt im Freundeskreis
Machst du das Herz gesunden.

4. Drum klingt mein Lied zu deinem Preis,
Klingt hellste Jubeltöne!
Sollst blüthen, edler Radfahrsport,
In ew’ger Jugendschöne!



Erste Liebe. (S. 24 – 25)
Mel.: Keinen Tropfen im Becher mehr.

1. Keinen Abend im Klub jetzt mehr
Und das Herz voll Liebe schwer,
Sieht man einen Radler -
Angetan hat’s ihm ‘ne Maid,
Voller Lust und Seligkeit,
Erste Liebe, die schönste.

2. Da verkauft der Radlersmann
Zweirad, Anzug, Strümpfe dann
Seiner Liebe wegen. -
Lebt wohl, Kam’raden mein,
Muß ja doch geschieden sein!
Sprach’s und tat dann scheiden.
3. Doch der Präses lacht und spricht:
In dem Klub da gibt es nicht Einen,
der da scheidet! -
Laßt ihn zieh’n, er kommt zurück,
Wird bald seh’n beim Liebesglück,
Was dabei leidet.

4. Kaum ein Mond vergangen war,
Sah man in der Radlerschar
Lustig auf dem Rade. -
Unsern Freund, der einst geliebt,
Denkt jetzt aber sehr betrübt,
An die Liebe, die erste.

5. Drum bleibt all dem Rade treu,
Denkt nicht an die Liebelei,
Habt ein Bräutchen eigen. -
Ist es auch aus Stahl gebaut,
Dem Ihr Euch habt anvertraut,
Radelt mit ihm weiter.



Prolog zum Arbeiter-Radfahrer-Fest. 
(S. 25 – 27)

Der Arbeit, Brüder, als ein festes Band,
Ein Bruderband, das alle uns verbindet,
Begeisterung im Herzen uns entzündet,
Der danken wir auch unseren Verband -
Als müd’, gehetzt, nach schweren Tageslasten
sich sehnte unser Herz nach and’rem Leben,
Nach Ruh’, Erholung von dem irren Hasten:
Da ward das Rad als Tröster uns gegeben!
Es trug uns fort aus dumpfen Zimmers Schwüle
In grünen Waldes wundermilde Kühle,
Es trug uns fort von der Maschine Sausen
Und führte uns durch frischen Windes Brausen
Zu dir, Natur, der ewig wahren, schönen .....
Wiet hinter uns liegt alles Hassen, Höhnen,
Die böse Welt kann hier uns nicht erreichen,
Hier muß der schlecht’ dem guten Geiste weichen.
Hier sind wir gleich! Natur kennt keine Klassen,
In ihr ist alles brüderlich umfassen,
Ein jeder ist willkommen, der sie suchet,
Auch der, der von den Menschen ward verfluchet.
Nagur söhnt aus, sie nimmt uns voll Erbarmen
In Liebe auf, die Reichen wie Armen:
Versöhnt uns mit uns’rem harten Lose
Und fern geschäft’ger Getose,
Gießt Frieden sie in unsre Herzen
Und lindert milde unsre Schmerzen.
Natur! In dir wir endlich wiederfinden
Uns selbst, die wir nach allen Winden
Gehetzt, gezerrt, verfolgt und verstoßen .....
Nun winken deine Freuden, deine Rosen.
Zu lang von dir getrennt hielt uns ein maßlos’ Knechten,
Nun willst auch uns du deine Kränze flechten,
auch wir, wir können endlich nun erschauen
Die ganze Pracht der Wiesen, Täler, Auen: .....
Sonst suchten wir Erholung in den dumpfen
Schankhäusern; immer mehr verschrumpfen,
Verkümmern mußte unsres Geistes Welt, -
Zum Reisen fehlte allen uns das Geld,
Wie auch die Zeit, die uns ja nicht gegeben,
Daß wir ein volles, ganzes Leben leben.
Denn Arbeit, Arbeit heißt ja die devise,
Die stets sich wie ein ungetümer Riese
Entgegenstellte allem unsrem Sehnen
Nach der Natur, der ewig wahren, schönen! .....
Da kam das Rad! ... Und, heissa! wie da sausen
Wir durch die Welt, durch frischen Windes Brausen
Durch Berge, Täler, voller Sonnenschein,
Natur, in dir wir wieder zogen ein!
Du machtest unsre Herzen schneller schlagen,
Du gabst nach schweren, arbeitsreichen Tagen
Erquickung und Erholung uns in Fülle
Durch deine wundersame milde Stille.
Wir lebte auf, und wonnig wir empfanden,
Daß wir in dir befreit von allen Banden! - - -
Das hat das Rad getan! - - Könnt’ Ihr’s ermessen,
Was es Euch dadurch hat gebracht?
Es half den grauen Alltag Euch vergessen,
Und schloß Euch auf der Schönheit Pracht.
Drum lass’ ich auch mit jauchzend hellem Singen
Dem Radlersporte laut mein Lied erklingen!
Vor allem will den Bund ich preisen,
Der Euch, Genossen, eng vereint,
Und der mit Lehren, gut’ und weisen,
Stets Euer Vestes nur gemeint!
Wie schön, zu wissen, daß wir alle
Im Leben treu zusammengeh’n,
Gleich einem festen, sichern Walle
Dem Rückschritt gegenübersteh’n.
Getragen von dem gleichen Denken,
Derselben Kampfesfreudigkeit,
Wir uns aufs Radeln nicht beschränken:
Der Aufklärung ist manchen stund’ geweiht.
Und wie die Arbeit treu verbündet,
Genossen, Euch an jedem Ort,
So ward auch unser Bund gegründet,
Zu pflegen unsern Radfahrsport,
Zur Wahrung unserer Interessen,
Zum Trotze jeder Reaktion .....
Laßt drum den Bund uns nicht vergessen,
Und zollt ihm den verdienten Lohn:
Erhebet Euch von Euren Sitzen,
Laßt tönen hell der Gläser Klang!
Frisch auf! - Wie Eure Augen blitzen!
Frisch auf! - Stimmt an den Bundessang!

Toni Klimmet.

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