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Otto Wohlgemuth
(1884-1865)

Otto Wohlgemuth (* 30. März 1884 in Hattingen; † 15. August 1965 ebenda) war der Sohn eines Bergmannes. Er wuchs in ärmlichsten Verhältnissen in Hattingen/Ruhr auf. 1898 zog die Familie ins benachbarte Linden (/heute Bochum-Linden) um, wo er die Volksschule abschloss. Seine Lehre als Former brach er 1900, um im besser bezahlten Bergbau zu arbeiten. 1903 zog er nach Bochum, wo er die Fabrikarbeiterin Anna Nöllecke heiratete. Seine ersten literarischen Versuche waren von Heinrich Kämpchen begleitet. Seine ersten Gedichte in der Wochenendbeilage des Bochumer Stadtanzeigers sind leider verschollen.

Das Jahr 1908 brachte wichtige Veränderungen, zum Einen hielt er eine erste Vorlesung vor der Literarischen Gesellschaft Bochum und zum Anderen bekam er von 1908 bis 1910 eine Arbeitsstelle als Bürogehilfe beim Allgemeinen Knappschafts Verein zu Bochum, der späteren Ruhr- bzw. Bundesknappschaft, heute Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. 1909 konnte er seinen zweiten Gedichtband vorlegen, der ihn über Bochum hinaus bekannt machte. Seine Vorbilder waren u. a. Eichendorff, Emanuel Geibel und Theodor Fontane.

Wohlgemuth verfasste zur Einweihung des neuen Verwaltungsgebäudes des Allgemeinen Knappschafts – Vereins Bochum, am 18. Juni 1910, einen Festhymnus zur Feier des Tages. 1917 gründete er mit Karl Peters den Hellwegbund, eine freie Künstlervereinigung von Schriftstellern, Musikern und bildenden Künstlern. Nach dem Ersten Weltkrieg schloss er sich dem Bund Werkleute auf Haus Nyland um Josef Winckler und Arbeiterdichtern wie Heinrich Lersch und Christoph Wieprecht an. Seit dieser Zeit war das bergmännische Leben sein Schwerpunktthema.

1920 lernte Wohlgemuth seine zweite Ehefrau, die Lehrerin Ottilie Kerper kennen.

Anfang der 20er Jahre gab er sich besonders dem künstlerisch-bildnerischen Schaffen unter der Mentorschaft des Malers und Graphikers Hermann Kätelhön hin. der später viele literarische Werke Wohlgemuths illustrierte.

1923 gründete er den Ruhrlandkreis, der bis 1926 bestand. 1926 wurde Wohlgemuth Leiter der Städtischen Volksbücherei in Gelsenkirchen-Buer. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten wegen seiner Mitgliedschaft in der SPD entlassen und weil er es gewagt hatte die große Jüdische Enzyklopädie anzuschaffen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

„Aus wirtschaftlicher Not näherte sich Wohlgemuth in den folgenden Jahren dem herrschenden System an. Er trat 1936 der Nationalsozialistische Volkswohlfahrt und dem Reichskriegsbund, 1937 der Reichskultur- und der Reichsschrifttumskammer bei. Im selben Jahr trat er auch der NSDAP bei, wobei er aber nie über den Status eines Anwärters hinausgekommen ist.“ (Wikipedia) Nach 1945 wurde er bei der Entnazifizierung als nicht besonders belastet eingestuft.

Ein schwerer Schlag war der Tod seiner Frau am 7. November 1960. 1962 heiratet er die verwitwete Maria Wittenbecher. 1965 starb Wohlgemuth in Hattingen.

(Mit Hilfe von Wikipedia am 19. Juni 2019 erstellt)

Werke
1916: Du bist das Land ...
1919: Aus alten Gassen
1922: Aus der Tiefe
1923: Schlagende Wetter
1923: Ruhrland
1924: Ruhrland-Almanach
1927: Glück auf!
1929: Drei Sonette
1936: Volk, ich breche deine Kohle!
1937: Aus der Tiefe
1939: Hacke und Meterstock
1949: Des Ruhrlandes Rauch
1950: Eine seltsame Nacht
1950: Im Stollen
1954: Aus seinen Gedichten
1954: Liebe, schöne Heimat
1956: Lieder eines Ruhrkohlenbergmanns


Lieder: