Jungproletenmarsch
1. Wir sind freie Jungproleten, ziehen durch die
weite Welt!
Aus rechtlichen Gründen geben wir nur die
erste Zeile dieses Liedes wieder, da der Autor oder ein Verlag noch
Rechte darauf hat, wir aber den Rechteinhaber noch nicht ausfindig
machen konnten. Bei der Darstellung des Liedes geht es um einen Betrag
zum Verständnis der politischen Bedingungen in der Zeit der
Weimarer Republik Dazu gehören Personen und Organisationen in
ihrem kulturellen und politischen Zusammenhang in jener Phase. Wir
möchten, dass das Leben bzw. die Lebensumstände dieser Zeit
möglichst authentisch nachvollziehbar werden, soweit das heute
möglich ist. Trotzdem bzw. gerade deswegen möchten wir das
ganze Lied veröffentlichen, müssen aber erst die Erlaubnis
einholen. Dazu ist es nötig, dass wir mehr Informationen über
die Personen bekommen und einen eventuellen Rechteinhaber kennen
lernen, sollte das notwendig sein. Natürlich kann die Quelle in
unserem Archiv eingesehen werden.
Siehe auch die Zusammenfassung zur Liedkultur der
sozialdemokratischen Arbeiterjugend in der Weimarer Republik von Werner
Hinze.
Kurze Schilderung des Inhalts:
Der Autor hat „keine Zeit zum Beten“,
dafür aber enormen „Freiheitsdurst“.
Er möchte andere gewinnen, sich gemeinsam
für „Recht und Freiheit“ einzusetzen. Die zweite
Strophe offenbart, dass die Sprache aus der Agitation des Roten
Frontkämpferbundes und der KPD auch sozialdemokratisch gesinnte
Menschen beeinflusst hat. So ist vom Joch des Alltags die Rede und dass
ihnen lediglich nur der Sonntag erlaubt, ein freier Menschen zu sein.
Die dritte Strophe handelt etwas überraschen
vom frohen Wandern und dem scherzen und singen beim Spielen, um dann
auf die „hehrsten Ziele“ einzugehen. Das sei „unser
Streben“ für „Menschlichkeit“. und man
müsse „Frieden schaffen wir auf Erden“.
Auch die vierte Strophe geht etwas sonderbar
durcheinander. So geht es erst durch „der Auen bunte
Fülle“, um dann abschließend darauf hinzuweisen, das
der Wille „Kampfbereit“ sei. Wieso dann noch für mich
etwas zu überraschen „Unser Krieg“ und „unser
Sieg“ „die ganze Welt beglücken“ wird.
Geschichte / Kommentar:
Das Lied von Hans Reinowski passt sich den
unklaren, teilweise abgehobenen Lieder der Sozialdemokraten in jener
Phase an. Eine Melodie ist leider nicht vorhanden.
Hans Johann Reinowski (* 28. Januar 1900 in Bernburg; 3. Januar
1977 in Darmstadt) war ein deutscher SPD-Politiker, Schriftsteller und
Zeitungsredakteur.
Quellen:
Die Liederbücher von Albrecht, dem
Reichbanner und den Falken
August Albrecht, Arbeiter- und
Freiheits-Liederbuch (Arbeiterjugend-Verlag), Berlin 1928, Nr. 70;
August Albrecht, Jugend-Liederbuch, Hrsg. Verband
der Arbeiterjugend-Verein Deutschlands, Berlin, 1929, Nr. 84, S. 51;