ALAL-oben-25.jpg
          MVU     Wir über uns     Die Wissenschaftsentwicklung    Aufruf
Arb-Lied-12b.jpg
 
 
 
Arbeiterliedarchiv
Lancken
im e.V.
Musik von unten
 
Reinh-4-6bx.bmp
 
Home  
Aktuelles / Termine
Liederwerkstatt
Publikationen

Volksliedarchiv Lancken

Arbeiterliedarchiv Lancken
Stichworte 
Zeit / Epoche 
Bauernkrieg,
Freiheitskriege,
Vaterland,
Heimat,
Hymne,
Polenlieder,
Deutsch-Französischer Krieg 1870-71,
Sedanfeier,
Handwerksburschen
Deutscher Bund (1815-66)
1848
Norddeutscher Bund (‘66-71)

DAS
Instrumentalmusik
Vagabund Kunde Monarch
Vom Kaiserreich zum 1. WK
1. Mai / 8 Stundentag
Soldatenlied

Weimarer Republik
Frontkämpferlied
Jugendbewegung
Partei / Gruppe
Sport - Radfahrer - Turner
Agitprop
Frauen / Emanzipation
Liedverbote
Bauern - Landagitation
Feiern, Fest usw.

Nationalsozialismus u. 2. WK
BRD
DDR

Personen
Synonyme
Berufe / Geschäfte
Glaube / Einstellung
Liederbuch





A
J
S
B
K
T
C
L
U
D
M
V
E
N
W
F
O
X
G
P
Y
H
Q
Z
I
R
Aus dem Bauernkriege 1525 (2)

Die Nationalsozialisten
In den Liederbüchern der Nationalsozialisten ist das Lied nicht so häufig übernommen worden, wie man vielleicht meinen könnte und es waren in erster Linie die Liederbücher der Jugend. Vorlage war in der Regel der ideologisch nahestehende Fritz Sotke (z. B. Gust, Jung-Deutschland). 1932 liegen uns zwei Beispiele mit zehn Strophen vor (Groschupf „Unser Lied“ und Schirach „Blut und Ehre“). Eingefügt wurden als Strophe fünf und sechs die folgenden:

5. Ein gleich Gesetz das wolln wir han, heia oho!
Vom Fürsten bis zum Bauersmann, heia oho!
Spieß voran, drauf und dran, …

6. Und hörn uns Reich und Kaiser nicht, heia oho!
Wir halten selber das Gericht, heia oho!
Spieß voran, drauf und dran, …

Hans Groschupf hat es unter der Rubrik „Aus alten Tagen“ eingeordnet.

1938 erscheint es nach längerer Pause in dem Liederbuch der NSDAP (4 Str.: 1, 5, 6, 8)


Anderer Text
Wir haben bislang nur bei den Nationalsozialisten einen anderen Text auf die Melodie des Florian-Geyer-Liedes gefunden. In den Jahren 1932/3 haben zwei Liederbücher gefunden. Zum Einen ist es das „Sturm- und Kampf Liederbuch“ des Propagandaleiters Hochmuth von 1933 mit folgendem, der die antisemitische und kriegerische Propaganda deutlich macht:


Drauf und dran.
(Mel.: Wir sind des Geyers schwarze Haufen.)

1. Wir sind des Hitlers braunes Heer, Heia hoho!
Wir machen Bonzensessel leer. Heja, hoho!
:,: Drauf und dran! Mann für Mann!
Hitlers braunes Heer rückt an. :,:

2. Das deutsche Land dem deutschen Mann, dem Arbeitsmann.
Der Jude lauf nach Kanaan, wenn er noch laufen kann.
:,: Drauf und dran usw. :,:

3. Und wer die Sowjets lieber hat als deutsches Land,
der nehme nach dem Sowjetstaat die Beine in die Hand.
:,: Drauf und dran usw. :;:

4. Uns führt der Adolf Hitler an, trotz Acht und Bann.
Das Hakenkreuz in roter Fahn’, das trägt er uns voran.
:,: Drauf und dran usw. :;:

5. Jetzt gilt uns nicht als Deutschlands Not und Deutschlands Schmach:
zum Kampf für Freiheit und für Brot. Deutschland erwach’!
:,: Drauf und dran usw. :;:

6. Die Ulmer hat man krumm geschlossen! Weh, dreimal weh!
Horst Wessel haben sie erschossen! Weh dreimal weh!
:,: Drauf und dran usw. :;:

7. Gemach! Schon steigt das dritte Reich aus Not und Nacht:
Marxist und Jude, wehe euch! Wenn unser die Macht!
:,: Drauf und dran usw. :;:

Quelle: Hochmuth (Hrsg, Propagandaleiter), Sturm und Kampf-Lieder-Buch,
Berlin-Schöneberg 1933, Nr. 20

Strophe 1, 4 und 5 finden sich auch Bajers Liederbuch von 1932 („Was der Deutsche singt“). Dort befindet sich auch die Angabe, dass das Lied mündlich überliefert sei (was natürlich nicht stimmt) und, dass es auf Schallplatte mit der Bestell-Nr.: 114 erschienen sei.


Stahlhelm

In den uns vorliegenden Liederbüchern des Stahlhelm befindet sich das Florian-Geyer-Lied erst als die Unterwerfung unter die NSDAP quasi vollzogen war. Im Hamburger Lieder buch "Lieder im Wehr- und Arbeitsdienste" von 1933 ist das Lied mit vier Strophen vertreten (Str. 1, 2, 5 und 8). Von den wenigen Abweichungen ist die zweite Strophe am auffälligsten, in der es heißt:

Wir wolln's dem Herrgott nimmer klagen, heioho,
daß wir die Pfaffen woll'n erschlagen, heioho,
Spieß voran …

Quelle: Deutsche Lieder im Wehr- und Arbeitsdienste,
Stahlhelm Hamburg 1933. S. 26.



Nach 1949
Nach 1949 wurde das Lied in West-Deutschland in Schulliederbücher aufgenommen (Der Hamburger Musikant, 4 Str.1, 5, 6 u. 8). In der der DDR fand es Aufnahme im Liedgut der NVA. Sehr oft findet man in Liederbüchern nur Teile des Liedes und diese in abgeschwächter Form. So wird aus Klosterdach einfach nur Dach bzw. Ritterdach gemacht.

Es wurde von Heino ebenso gesungen wie von Mittelalterbands (z. B. Die Streuner, Van Langen und Die Schnitter) Es wurde von der linksradikalen Band Commandantes als auch von der neonazistischen Black-Metal-Band Absurd übernommen.

In der West-Deutschen Folkloreszene wurde das Lied von Florian Geyer im Liederbuch von Zupfgeigenhansel oder dem kleinen Dicken Liederbuch (6 Str.: 1, 4, 3, 2, [neue 5] u. 8) übernommen. Hier wurde eine neue fünfte Strophe eingefügt:

Wir wolln nicht länger sein der (ein) Knecht, heijaho, ho!
Leibeigen, frönig, ohne Recht, heijaho, ho!
Spieß voran :

Innerhalb der West-Deutschen linken (im Sinne der DKP) Polit-Szene sei Beispielhaft Annemarie Stern (Lieder gegen den Tritt


Weiter >
< zurück >