Friedrich (Fritz) Wienke
(1863-1930)
Friedrich Wienke wurde am 20. September 1863 in
Brokelsüjk (Lippe) als Kind einfacher Bauern geboren. Er war das
zweite Kind und hatte noch sechs Geschwister. Nach dem Besuch der
Volksschule zog er mit vierzehnjährig als Wanderarbeiter durch
Deutschland. Das kleine Lippe hatte die größte Zahl von
Wanderarbeiter in ganz Deutschland zu verzeichnen. In den Wintermonaten
verdingte er sich als Flick-Schneider und im Sommer arbeitet er am
Streichtisch auf der Ziegelei. Aber diese eintönige Arbeit
ließ offensichtlich seine Gedanken fliegen, so dass er erste
Verse schrieb. Pastor Alexander Zeiss erkannte daraufhin sein Talent
und unterstützte ihn bei der Veröffentlichung seiner
„Ziegellieder“. Das Buch erschien zunächst auf
hochdeutsch, obwohl Wienke auf Plattdeutsch geschrieben hatte. Ein paar
Jahre später kamen seine Verse aber auch auf „Lippsk
Platt“ heraus. Kurze Zeit später erschien nur auf Lippsk
Platt das Buch „Bleomen twisken Steunen“.
1912 war er außerdem an der Herausgabe des
Buches „Lippische Volkslieder“ mit Karl Wehrhan beteiligt.
Wolfgang Steinitz meint zu dem
„Zieglerdichter“ Fritz Wienke in Brakelsick, dass „dessen neues
Zieglerlied freilich nicht von dem frischen oppositionellen Geist der
alten lippischen Zieglerlieder enthält“. (siehe: Wolfgang
Steinitz, Dt. Volkslieder demokratischen Charakters aus sechs
Jahrhunderten, Berlin [Ost] Bd. 1, S. 303f.)
Wienke war zweimal verheiratet, da seine erste
Frau sehr früh verstorben war, mit der er zwei Kinder hatte. Mit
seiner zweiten Frau hatte er vier weitere Kinder.
Friedrich Wienke starb am 17. Februar 1930 in
Schieder.
Karl Wehrhan, Fr. Wienke, Lippische Volkslieder,
Detmold, 1912.
Lieder: