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Arbeiterliedarchiv
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im e.V.
Musik von unten
Unsterbliche Opfer

1. Unsterbliche Opfer ihr sanket dahin ...

Aus rechtlichen Gründen können wir die Übersetzung des Russischen Trauermarsches von Hermann Scherrchen nicht wörtlich dokumentieren. Wir geben daher eine kurze Beschreibung.

Es geht um Trauer für jene, die kämpften und jene, die in Zukunft noch kommen. Erst wenn die Freiheit erreicht sei, werden wir über ihr Leben künden..

Sie sind als Opfer im Streit gefallen, aus Liebe zum Volk für „Freiheit und Glück“. Sie haben im Kerker gelitten bis der „Blutrichter“ sie ins Grab stieß.

Auch wenn der Tyrann noch „Im prunkvollen Saal schmaust“, macht schon jemand ein Zeichen an die Wand des Palastes. Dann wird das Volk wach und „reckt sich zur Freiheit“ Abschließend wird noch heroisch der Brüder besungen, die für uns „freudig in den Tod ihr ging“.  
Andere Titel:  Russischer Trauermarsch“ oder „Trauermarsch russischer Revolutionäre“ oder „Trauermarsch der russischen Revolution“
Text: nach Charles Wolfe (1826)
und: I. I. Koslov (1888)
Melodie: A. I. Warlamov
deutsch: Hermann Scherrchen (1891-1966)

Noten:
Vorlage:
Kategorie: Weimarer Republik,
Zeit: Weimarer Republik,
Geschichte / Kommentar: 

Über den Ursprung des „Russischen Trauermarsches“ liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. 1961 meinte Inge Lammel, die sich auf Sowjetische Wissenschaftler bezog,  noch, es basiere auf einem Gedicht von W. G. Archangelski aus dem Jahre 1878. und die Melodie greife „auf eine Klavierkomposition von N. N. Ikonnikow“ zurück. 1996 dagegen schreiben Lammel/Andert, es gehe auf eine Dichtung von Charles Wolfe aus dem Jahre 1826 zurück und sei „von I. I. Koslov 1888 mit einem neuen Text einer Melodie von A. I. Warlamov unterlegt worden“ (ebenso in Lammel, Arbeiterlied, 1980 Nr. 17, S. 113f. und S. 218f.).

Das Lied soll an den Gräbern der Revolutionsopfer von 1905 und 1917 erklungen und eines der populärsten Lieder der russischen Arbeiter gewesen sein. Nach 1918 wurde es durch Hermann Scherrchen in Deutschland bekannt und befindet sich in fast allen kommunistischen Liederbüchern. Ab 1924 hat es auf Sozialdemokratischer Seite auch August Albrecht in sein Jugend-Liederbuch und 1926 das Reichsbanner in seinem Bundesliederbuch übernommen.

In unserer ersten Quelle, dem Liederbuch „Kampfgesang. Proletarische Freiheitslieder“ der KAPD von 1921 gibt es noch eine Unterscheidung der Strophen. Nur die erste Strophe trägt den Titel „Russischer Trauermarsch“ und wird nach „eigener Weise“ gesungen, während die Strophen 2 und 3 „Trauermarsch russischer Revolutionäre“ betitelt wurde und ebenfalls nach „eigener Weise“ gesungen wurden. Die jeweils „eigene Weise“ muss nicht identisch gewesen sein, worauf auch die Singbarkeit hindeutet. Wir hätten also entweder zwei verschiedene Lieder oder zwei unterschiedliche Übersetzungen. Sollte das jemand wissen, bitten wir um Nachricht!

siehe auch: Als Opfer seid ihr gefallen




Quellen: 

Die politischen Lieder von KPD, KJVD und RFB
Kampflieder. FSJ, Verlag Junge Garde (21.-40. Tsd.) Nr. 10, S. 18f.
Titel: Trauermarsch. (Gesungen am Grabe der russischen Revolutionsopfer.) Nur eine Strophe
Kampfgesang. Proletarische Freiheitslieder, Berlin (KAPD), 1921. Nr. 36
Beide Versionen in zwei Liedern (siehe unten)
Kampflieder, KPD und KJ, VIVA, 1923, Nr.
Kampflieder, VIVA, 1923, Nr. 12
Mit Gesang wird gekämpft’!, 1924, 21. bis 30. Tausend, Verlag „Junge Garde“ Berlin O 17, Nr. 26, S. 20 – 3 Strophen,
ohne Noten, Titel: Trauermarsch der Russischen Revolution
Rot Front. Neues Kampf-Liederbuch, Berlin 1925, Nr. 27
3 Strophen, Titel: Trauermarsch der Russischen Revolution
Zum roten Sturm voran. Kampfliederbuch, Berlin 1926, Nr. 27.
3 Strophen, Titel: Trauermarsch der Russischen Revolution
Rot Front. Das neue Liederbuch mit Noten, 1927 (Verlag Junge Garde, Berlin) Nr. 12
Front Kämpfer Liederbuch, 21.-40. Tausend, Berlin 1928/29, Nr. 33
Mit Lenin. 50 Kampflieder, 21.-40. Tausend (ca. 1928/29), Nr. 32
Mit Gesang wird gekämpft’!, 1928, Nr. 57. , S. 26
3 Strophen, ohne Noten, Titel: Trauermarsch der Russischen Revolution
Arbeiter-Lieder (ca. 1929), Eine Sammlung proletarischer Kampflieder, Wander-, Volks- und heiterer Lieder. – Wien: Grünberg, 94 S. [Lammel, Biblio. Nr. 4040, S. 67 [wie Nr. 359 ] Nr. 40.
Arbeiter-Lieder (ca. 1930), KJVD, Verlag Junge Garde: Hermann Remmele, Berlin, Nr. 40, S. 20
3 Strophen, Titel: Trauermarsch der Russischen Revolution
Arbeiterlieder. Unter roten Fahnen. Kampflieder, ca. 1930 (Lammel Nr. 428), S. 27.

Arbeiterlied der SPD zwischen 1918 und 1933 (alphabetisch)
August Albrecht, Jugend-Liederbuch, Verband der Arbeiterjugend-Verein Deutschlands, Berlin, 1924, 25, 29, 30
August Albrecht, Arbeiter- und Freiheits-Liederbuch (Arbeiterjugend-Verlag), Berlin 1928
Lieder-Buch des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. Herausgegeben im Auftrage des Bun-desvorstandes Für das Reichsbanner Verlegt durch j. H. W. Dietz Nachfolger, Berlin, ca. 1926

 
 
 
 
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