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Uhlich, Leberecht
(1799 - 1872) 

Johann Jacob Markus Leberecht Uhlich ist am 27. Februar 1799 als Sohn des Schneiderehepaares Johann Christlieb Leberecht Uhlich und Maria Elisabeth Heitmann in Köthen (Anhalt) geboren. Er ging dort zur Schule und kam bereits dort in Kontakt mit dem von der Aufklärung (Immanuel Kant) formulierten Rationalismus. Ab Mai 1817 studierte er Theologie an der Universität Halle, die er wegen ihrer Ausrichtung auf den theologischen Rationalismus gewählt hatte.

1820 bis 1824 war er in Köthen als Lehrer tätig, dann bekam er im nahen Diebzig (Anhalt) seine erste Anstellung als Pfarrer. Obwohl der Herzog Ferdinand von Anhalt-Köthen zum Katholizismus übertrat, bekannte Uhlich sich zum Protestantismus und wechselte in die preußische Landeskirche, wo er  1827 Pfarrer in Pömmelte wurde. Er veranstaltete abendliche gutbesuchte Bibelstunden. Die Teilnehmer konnten frei alle religiösen und kirchenpolitischen Fragen ansprechen.

Seine jedoch tatsächlich rationalistische Glaubensauffassung brachte ihn in einen Gegensatz zum verbreiteten Pietismus. Uhlich gründete am 29. Juni 1841 in Gnadau den Verein der Protestantischen Freunde, der als die Lichtfreunde bezeichnet wurde. Der Gedanke der innerkirchlichen Opposition gewann an Einfluss und wurde zu einer Massenbewegung. In der Vorzeit der deutschen Märzrevolution von 1848 wurde der Verein zunehmend politischer.

Unter Gustav Adolf Wislicenus aus Halle (Saale) bildete sich innerhalb des Vereins ein demokratisch-aktionistischer Flügel. Uhlich hatte zwar Bedenken, solidarisierte er sich endlich aber damit. Er wurde gegen die Kirchenleitung ab dem 1. Oktober 1845 auf die unbesetzte zweite Predigerposition an der Magdeburger Sankt-Katharinen-Kirche berufen.

Seine „Abendversammlungen“, die er ab Oktober 1846 veranstaltete wurden bereits am 20. Dezember 1846 von staatlicher Seite verboten, später jedoch mit der Auflage, keine kirchenpolitischen Diskussionen zu führen, wieder zugelassen. Nach einigem Hin und Her erfolgte am 13. September 1847 die Amtsenthebung Uhlichs wegen „grober Verletzung gegen die Kirchenordnung“. Uhlichs kirchliche und demokratischen Vorstellungen wurden jedoch von sehr vielen Menschen unterstütz, so dass sich Ende 1847 die Freie Gemeinde Magdeburg gründete, deren Prediger wurde. Anfang 1848 gehörten dieser Gemeinde bereits 8000 Menschen an. Es war somit die größte freie Gemeinde in Deutschland entstanden.

Vater Uhlich wurde zum regionalen, auf Mäßigung bedachten Symbol der Revolution. Am 18. März 1848 wurde Uhlich doch zum Ehrenbürger Magdeburgs ernannt. Auch die Stadt Haldensleben ernannte ihn zum Ehrenbürger. Für den Kreis Neuhaldensleben gehörte Uhlich der preußischen Nationalversammlung an. Uhlich setzte sich hier für eine demokratische konstitutionelle Monarchie ein und wurde dem linken Zentrum zugerechnet. Obwohl Uhlich somit starke politische und soziale Veränderungen anstrebte, lehnte er radikale und gewaltsame Aktionen ab.

Nach dem Scheitern der Revolution sammelte Uhlich Geld für in die Schweiz geflohene Gesinnungsgenossen. Die Gemeinde und auch Uhlich waren starken Repressionen ausgesetzt. Uhlich wurde ständig wegen Nichtigkeiten angeklagt. In einem ersten Prozess wegen Majestätsbeleidigung wurde er freigesprochen. Es folgten jedoch noch 15 weitere Prozesse, die zum Teil mit Geld- oder Haftstrafen endeten.

Uhlich unterstützte mit seinem privaten, gerade geerbten Vermögen die Freie Gemeinde, um ein Gemeindehaus zu errichten. Die Gemeinde wurde jedoch 1856 nach langwierigen Gerichtsprozessen als Politischer Umsturzverein verboten. Zwar wurde die Gemeinde bereits 1859 neugegründet, konnte jedoch nicht mehr an ihre Bedeutung aus den Vormärztagen anschließen. 1861 zählte sie 1090 Mitglieder.

Uhlich starb am 23. März 1872 in Magdeburg.  
Seine Tochter war die spätere Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Clara Wilhelmine

[Mit Hilfe von Wikipedia geschrieben, dort steht natürlich mehr]


Lieder:
Ob wir rothe, gelbe Kragen (eine Variante des Lieder wird Uhlich zugeschrieben)