Volksliedarchiv Lancken im e.V. Musik von unten

Tief in Wäldele 1. Tief in Wäldele stejht a Bejmele, und die Zwaigelach blihen, un bai mir orim Schnaideril tut main Herzele ziehen. 2. Afn Bejmele wachst a Zwaigele, un die Blättelach zwiten; un main orem schwache Herzele zieht zu main sisser Iten. 3. Afn Zwaigele steht a Vejgele un dos Vejgele pischtschet; un bai mir, orem Schnaiderl, main schwach Herzele trischtschet.	Schneiderliebe 1. Tief im Wäldchen steht ein Bäumchen, und die Zweiglein blühen; und bei mir, dem armen Schneiderl, tut’s im Herzlein ziehen. 2. Auf dem Bäumlein wächst ein Zweiglein, und es blühn die Blättchen. Und mein armes, schwaches Herzlein sehnt sich nach meinem Jettchen. 3. Auf dem Zweiglein sitz ein Vöglein, zwitschern tut’s und singen; aber mir, dem armen Schneiderl, will das Herz zerspringen.	Andere Titel:
		Text: unbekannt (trad.)
		Melodie: unbekannt (trad.)
		Noten:
		Vorlage:
		Kategorie: Jüdisches Lied,
		Zeit:
Geschichte / Kommentar: Das Lied haben wir der Liedersammlung „Ostjüdische Volkslieder“ von Alexander Eliasberg entnommen, der dazu folgende Quelle und Worterklärung abgibt: Cah. Bd. 1, Nr. 1, 13. Podolien. Z.7: zwiten (r zwjesti) = blühen. Z. 8: Ite = Ida (Mädchenname). Z. 10: pistschet (r pistsehatj) = piepfen. Z. 12: tristschet (r trestschatzj) = besten, krachen Außerdem haben wir das Lied gefunden bei Kaufmann, Ostjuden Nr. 22, S. 49: Kaufmann. Quelle: Alexander Eliasberg, Ostjüdische Volkslieder, München 1918, Nr. 26, S. 98 Kaufmann, Fritz Mordechai (Hrsg.). Die schönsten Lieder der Ostjuden. Siebenundvierzig ausgewählte Volkslieder herausgegeben. Bln., Jüdischer Verlag, (1935). Kl.8°, VIII,100 S.(= Dünndruck), Zweite Auflage (EA 1920); nicht im DtExilAr., Nr. 22, S. 49.