Spielt-že mir
dem naien Scher

Spielt-že mir dem naien Scher  
Spielt-že mir dem naien Scher
wos is aroisgekummen.
’ch hob mich varliebt in a Mejdele,
a schejne, un kenn zu ihr nit kummen.    

’ch wollt zu ihr gekummen,
sitzt sie sejher wait;
’ch wollt ihr a Kusch gegeben,
schäm ich mich var Lait.  
 
Nit asej var Lait,
wie var Gott allejn,
ich wollt mit ihr varbracht die Zait,
as kejner soll nit sejhn.



Spielt mir auf
den neuen Tanz

Spielt mir auf den neuen Tanz,
der g’rad herausgekommen;
Ich hab’ mich verliebt in ein schönes Mädchen
und kann zu ihr nicht kommen.  
 
Ich wär’ zu ihr gekommen,
doch wohnt sie sehr weit;
hätt’ ihr einen Kuß gegeben,
schäme mich vor den Leut’.  
 
Nicht so vor den Leuten,
wie vor Gott zu steh’n.
Hätte mit ihr die Zeit verbracht,
doch niemand sollt’ es sehn.  

Andere Titel:
Text: unbekannt (trad.)
Melodie: unbekannt (trad.)
Noten: [Eliasberg],
Vorlage:
Kategorie: Jüdisches Lied,
Zeit: 1918,
Geschichte / Kommentar: 

Das Lied haben wir der Liedersammlung „Ostjüdische Volkslieder“ von Alexander Eliasberg entnommen, der dazu folgende Quellenangabe und Worterklärung (S. 225) gibt:

Quelle: Cah Bd. I, Nr. 1, 10. Podolien.

Worterklärung:
Z. 1: že (p) = doch.
Scher - volkstümlicher Tanz.
Z. 10: alleijn heißt im Jüdischen: selbst, selber.

Aus: Alexander Eliasberg, Ostjüdische Volkslieder, München 1918, Nr. 22, S. 84 (Noten S. 213)




Ludwig Strauß, Ostjüdische Liebeslieder, Berlin  1920, Nr. VII, S. 17.

Spielt mir denn den neuen Tanz,
Der ins Land ist kommen!
Ich hab mich verliebt in ein Mägdlein, ein schönes,
Und kann zu ihr nicht kommen.

Zu ihr möchte ich gehen –
Ists, als wär ich lahm.
Ein Kuß möchte ich ihr geben –
Vor Leuten machts mir Schaum.

Nicht vor Leuten so
Wie vor Gott dem Herrn.
Ich möchte mit ihr die Zeit vertun
Von allen Spähern fern.


Fritz Mordechai Kaufmann dokumentiert in seinen „schönsten Lieder der Ostjuden“ das Lied mit drei Strophen und dieser Melodie.




Quelle:
Alexander Eliasberg, Ostjüdische Volkslieder, München 1918, Nr. 22, S. 84 (Noten S. 213)
Ludwig Strauß, Ostjüdische Liebeslieder. Übertragungen jidischer Volksdichtung, Berlin  1920 (Welt-Verlag) Nr. VII, S. 17ff.
Kaufmann, Fritz Mordechai (Hrsg.). Die schönsten Lieder der Ostjuden. Siebenundvierzig aus-gewählte Volkslieder herausgegeben. Bln., Jüdischer Verlag, (1935). Kl.8°, VIII,100 S.(= Dünndruck), Zweite Auflage (EA 1920); nicht im DtExilAr., Nr. 27, S. 54.


 
 
 
 
 
 
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