Roth.
(1876.)
1. Roth ist die Liebe, roth ist die Lust,
Roth ist das Leben in wogender Brust.
2. Roth glüht der Himmel in Abendpracht,
Roth er am Morgen die Menschen anlacht.
3. Roth ist die Blüthe und roth ist das Blut,
Roth ist die lodernde Freiheitsgluth.
4. Roth weht das Banner der Gleichheit empor.
Roth ist die Farbe, die ich mir erkor.
5. Der Liebe, der Freiheit, der
Brüderlichkeit
Sei ewig das flammende Roth geweiht.
Geschichte / Kommentar:
Das Lied schrieb Wilhelm Hasenclever 1876. Zuerst
veröffentlicht wurde es im Hamburg-Altonaer Volksblatt Nr. 15, vom
3. Februar 1876. Es wurde auch 1893 in den Sammelband „Deutsche
Arbeiter-Dichtung“ Bd. 1 aufgekommen.
Eine Melodie ist uns nicht bekannt, ist aber
denkbar.
Quellen:
Hamburg-Altonaer Volksblatt Nr. 15, 3. Februar
1876.
Hasenclever. Frohme. Lepp. Deutsche
Arbeiter-Dichtung Bd. 1. Eine Auswahl Lieder und Gedichte deutscher
Proletarier, Verlag: J. H. W. Dietz, Stuttgart 1893, S. 25.
Ludger Heid u. a.: Wilhelm Hasenclever: Reden
und Schriften. Bonn, 1989 S. 241.