3. Ja, deutsche Sitte, deutsche Art
Soll’n niemals untergeh’n;
Wo ihre Macht sich offenbart,
Kann niemand wiedersteh’n.
Wohin uns auch das Schicksal bringt
Aus diesem Erdenrund,
S. 77
:,: So weit die deutsche Zunge klingt,
Soll gelten unser Bund. :,:
Es soll Begeist’rung uns usw.
4. In Ost und West, in Süd und Nord
Vom schönen Baterland,
Verbindet uns der edle Sport,
Ist unser Sinn verwandt.
Ob Preuße, Bayer, Sachse, Schwab’
Wir denken alle gleich:
:,: Wir steh’n vereint bis über’s
Grab
Zu unserm deutschen Reich. :,:
Es soll Begeist’rung uns usw.
* Das letzte All Heil wird von allen
stürmisch ausgerufen.
Quelle. Touren-Liederbuch
für Radfahrer. Landesverband Württemberg, o. J. [ca. 1897],
S. 75ff.
Viel Durst. (S. 77f.)
Mel.: Gigerlkönigin.
Wenn ich einmal der Herrgott wär,
Mein erstes wäre das:
Ich nähme meine Allmacht her
Und schüf’ ein großes Falß,
Ein Faß, so groß als wie die Welt,
Ein Meer göss’ ich hinein,
:,: Von einem bis zum andern Belt
Voll Rüdesheimer Wein. :,:
2. Wenn ich einmal der Herrgott wär,
Mein zweites wäre das:
Ich nähme meine Allmacht her
Und schüf’ ein großes Glas.
Ein Glas so hoch bis an den Mond
Und wie die Erde rund,
:,: Auf daß es sich des Trinkens lohnt
Leert ich’s bis auf den Grund. :,:
3. Und hätt’ ich dann gar manches Jahr
Das Glas rein ausgeleert,
So würde wohl der Wein zu rar,
Ich hätte mehr begehrt.
Dann würf’ ich auf die Knie mich
Und fing’ laut an zu schrei’n:
:,: Laß mich, o Gott, ich bitt dich,
Noch einemal Herrgott sein. :,:
Quelle. Touren-Liederbuch
für Radfahrer. Landesverband Württemberg, o. J. [ca. 1897],
S. 77f.
Anhang.
Am Brunnen vor dem tore W. Müller 1 79
Es liegt eine Krone im grünen Rhein Das Herz
am Rhein Eigene Singweise H. Dippel 2 80
Freut euch des Lebens M Usteri 3 81
Im schwarzen Walfisch zu Askalon 4 83
Im kühlen Keller sitz ich hier Eigene
Singweise K. Müchler 5 85
Mädele ruck, ruck, ruc, 6 86
So manches Jährchen fahr ich schon
Schier dreißig Jahre bist du alt M. v. Eckhart 7 87
Wenn ich den Wandrer frage Der Wanderer Eigene
Singweise Franz von Hermannsthal 8 89
Wo die Rad-Rad-Rad-Radfahrer fest gesessen All
Heil Mädele ruck, ruck, ruck, 9 90
Wohlauf noch getrunken Justinus Kerner 10
92
So manches Jährchen.
Mel.: Schier dreißig Jahre bist du alt.
So manches Jährchen fahr’ ich schon
Mein treues Stahlroß jetzt,
Bergauf langsam, bergab geschwind
Mit starkem und mit schwachem Wind
Und manchmal wird gehetzt.
2. Bei Tagesanbruch schnell parat
In morgenfrischer Pracht,
S. 88
Da wölbt sich hoch des Fahrers Brust,
Ha, Freundchen, ist das eine Lust,
Der ganze Himmel lacht.
3. Doch manchmal geht es etwas krumm,
Bei schlechtem, weichem Weg,
Das Beste ist, man steigt nun ab
Und führt sein Rösslein ohne Trab,
Bis kommt ein bess’rer Steg.
4. Wenn einer dieses nicht befolgt
Und denkt, „ich fahr’ erst
recht,“
Dann fragt nur manchen, der hier sitzt,
Wie der bei der Erinnerung schwitzt,
Es wird ihm heut noch schlecht.
5. Dies Beispiel schreckt gewiß nicht ab,
Nach Stunden kommt die Rast,
Den frischen Trunk im Freundeskreis
Ein jeder wohl zu schätzen weiß,
Weil’s sicher allen paßt.
6. Der edle Sport, der uns erfreut,
Er wachse und gedeih’
Nach vielen Jahren groß und stark,
Wie deutsche Wehr und Landesmark,
Ein jedes Herz erfreu’!
M. v. Eckhart, Nürnberger Veloziped-Klub.
Quelle.
Touren-Liederbuch für Radfahrer. Landesverband Württemberg,
o. J. [ca. 1897], S. 87f.
Wenn ich den Wandrer frage (Der Wanderer), eigene Singweise, S. 89
All Heil.
Mel.: Mädele ruck, ruck, ruck.
:,: Wo die Rad-Rad-Rad-Radfahrer fest gesessen,
Wird Humor und Witz niemals vergessen, :,:
Da geht’s lustig her,
Jeder freut sich sehr
Und ein heitres Lied
Singt er auch wohl mit,
:,: Wo die Rad-Rad-Rad-Radfahrer fest gesessen,
Wird Humor und Witz niemals vergessen, :,:
2. :,: Keine Po-Po-Politik wird da verhandelt,
Leicht beschwingt den Weg ein jeder wandelt, :,:
Mancher stöhnt und schwitzt,
Der im Sattel sitzt,
Und es geht im Trab,
So bergauf, bergab,
:,: Keine Po-Po-Politik usw.
3. :,: Biele ah-ah-ahnen kaum dies
Hauptvergnügen,
Wenn so stolz und frei dahin wir fliegen, :,:
Fällt beim Lernen auch
Mancher auf den Bauch,
Oder hundsgemein
Auf das Nasenbein.
:,: Viele ah-ah-ahnen usw.
S. 91
4. :,: Nach dem Schis-Schis-Schisma wird bei und
geradelt
Jeder Unfug wird sehr streng getadelt. :,:
Wer den Stand verletzt,
Wird zurechtgesetzt,
Mancher Radlerssohn
Ward verdonnert schon.
:,: Nach dem Schis-Schis-Schisma usw.
5. :,: Auch das Pub-Pub-Publikum ist uns gewogen,
Scharenweis zur Rennbahn ist’s gezogen.
:,: Heißt es !August Lehr
Kommt zum Wettkampf her,“
Faßt die Menge kaum
Der Tribünen Raum.
:,: Keine Auch das Pub-Pub-Publikum usw.
6. :,: Die Epis-pis-tel ist nun endlich alle,
Was erfreulich ist in jedem Falle, :,:
Nur wer noch kann lallen,
Laß den Ruf erschallen:
„All Heil! Fort und fort
Blühe unser Sport!“
Berliner Radfahrer-Klub „Velozitas“.
Quelle. Touren-Liederbuch
für Radfahrer. Landesverband Württemberg, o. J. [ca. 1897],
S. 90f.
Quelle.
Touren-Liederbuch für Radfahrer. Sammlung der beliebtesten deutschen Radfahrerlieder
hrsg. vom Radfahrer-Landesverband
Württemberg, o. J. [ca. 1897], S.