Zu Schutz und Trutz
1. Ob der Feinde Schwarm sich brüstet,
nur heren, wenn´s ihn gelüstet.
Aug’ in Auge, Brust an Brust;
dem wird Mut und Kraft nicht fehlen,
und Begeistrung den beseelen,
der des Rechten sich bewußt.
2. Locker in der blanken Scheide
harrt des Schwertes scharfe Schneide,
stets zu Schutz und Trutz bereit;
gleich dem Hieb in offner Fehde
scharf und kernig sei die Rede,
ernst und männlich allezeit.
3. Mag der Schild im Streit zersplittern,
treu in Not und Ungewittern
stehn wir fest zu Schirm und Wehr;
gläubig hoffen, nicht verzagen,
rüstig schaffen, fröhlich wagen,
treu dem Wort: viel Feind, viel Ehr!
Geschichte / Kommentar:
Über den Autor geben Silcher und Erk leider
nichts preis, lediglich das der „Text: aus den
Burschenschaftlichen Blättern“ stammt und er abgedruckt
wurde „Mit Genehmigung des Verlagseigentümers Konstantin
Sander, Firma F. E. D. Leuckart in Leipzig“. Vermutlich steht das
Lied im Zusammenhang mit dem deutsch-französichen Krieg von
1870/71.
Quellen:
Friedrich Silcher u. Friedrich Erk, Allgemeines
Deutsches Commersbuch, Lahr 1919, Nr. 102, S. 90f.