Künigin-Luisen-Bund
(Luisenbund)
Der Bund war benannt nach Luise Auguste Wilhelmine Amalie,
Herzogin zu Mecklenburg [-Strelitz]
(10.3.1776-19.7.1810) und spätere Gemahlin von
König Friedrich Wilhelm III. von
Preußen. ihr wurden ungezwungene
Umgangsformen nachgesagt, die sie eher
bürgerlich als aristokratisch erscheinen
ließen. Aufgrund ihrer Geschichte wurde sie
mit den dramatischen Ereignissen im Kampf
Preußens gegen Napoléon Bonaparte
gleichgesetzt. Da sie lediglich 34 Jahre alt wurde
blieb sie jung und schön, auch der
nachfolgenden Generationen ein Mythos. Die nahezu
kultische Verehrung, die sie erfuhr ging weit
über ihren Tod hinaus. Sie wurde zum Symbol
für den Wiederaufstieg Preußens und den
Weg zum Deutschen Kaiserreich.
Der Königin-Luise-Bund, kurz auch Luisenbund genannt, war eine
1923 gegründete Frauenorganisation, die sich
ideologisch dem monarchistisch gesinnten,
paramilitärischen „Stahlhelm“
zugehörig fühlte. Dieser hatte aber ab
1928 eine eigene Frauenabteilung. Parteipolitisch
stand sie der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP)
nahe.
Vorsitzende und
Bundesführerin des Luisenbundes war die
Freifrau von Hadeln.
Nach der Machtergreifung der
Nationalsozialisten 1933 wurde der Bund 1934
zusammen mit anderen monarchistischen
Verbänden im Zuge der Gleichschaltung
aufgelöst.
Über die Rituale des
Bundes ist uns zur Zeit nicht viel bekannt (Info
erbeten).
In unserem Archiv befindet
sich das „Liederbuch für den
Königin-Luise-Bund“, hrsg. von der
Bundesleitung, 3. Aufl. Halle 1927 (1. Aufl. 1926)
Druck von Karras, Kröber & Nietschmann,
Druckerei und Verlag in Halle (Saale)
Zum Geleit heißt es dort:
„Seit dem bestehen
unseres Königin-Luise-Bundes machte sich das
Bedürfnis nach einem Liederbuche geltend.
Bisher haben wir uns gern des
Stahlhelm-Liederbuches bedient. Je länger,
desto deutlicher aber sahen wir, daß unsere
Kameradinnen ganze Gruppen dieses Buches nicht
benutzen konnten. andererseits vermissten wir
manches für Frauen geeignete Lied, das wir
gerne angestimmt hätten.
So sind wir denn zu einem
eigenen Liederbuche gekommen. das die Bundesleitung
hiermit herzlich grüßend den
Kameradinnen in Ost und West, in Süd und Nord
unseres geliebten Vaterlandes zu fleißigem
Gebrauch übergibt.
Wir hoffen, daß diese
Lieder sowohl die Herzen entflammen zu neuer Treue
gegen deutsches Land und Volks, als auch die Seelen
erquicken und auf den hinweisen mögen, der
allein die deutsche Not wenden kann. Neben allem
allgemein bekannten Sangesgut sind auch aus den
verschiedensten Gauen unseres Vaterlandes Volks-
und Heimatlieder in dieser Sammlung aufgenommen als
Proben der Stammesverschiedenheit und Eigenart,
zugleich aber auch als Sinnbild der großen
Notgemeinschaft, zu der sie sich alle
zusammengeschlossen haben.
So möge das Liederbuch zu
einem Band werden, das alle unsere Gaue umschlingt
und dem Königin-Luise-Bund sein Ziel aufs neue
weist:
Mit Gott für Volk und
Vaterland!
Heil!
Halle (S.), im Februar 1926
Else Reichenbach
1927 Else Sennewald, geb.
Reichenbach.“
Das Liederbuch ist in folgende
Abteilungen aufgeteilt:
Lieder des Glaubens (1-8)
Lieder vom deutschen Vaterland
(9-42)
Volkslieder (43-81)
Weihnachtslieder (82-91)
Anhang:
Lieder des Glaubens (92-93)
Lieder vom deutschen Vaterland
(94-100)
Volkslieder (101-132)
Weihnachtslieder (133-134)
Inhalt
Einleitung,
Sonstige Agitationsgruppen
Radfahrer
Rundgang rechte Gruppen: Jungdo >