1. Lebe wohl, es naht die Stunde,
da ich zum Kampf muß fort von dir!
Still die Thräne, heil die Wunde,
nimm den letzten Kuß von mir.
Mädchen, sei glücklich,
wir sehn uns bald wieder,
stille die Thräne
und weine nicht mehr!
2. Warum drückst du mich so ängstlich
An die bang bewegte Brust?
Für dich, mein Liebchen, kämpfe ich
Stets mit meine Kraft und Lust
Wenn Schwerter klingen,
Dann bete zum Himmel
Und mach dem Krieger
das Herze nicht schwer.
3. Lebe wohl, es naht die Stunde
Da ich zum Kampf muß fort von dir?
Still die Thräne, heil die Wunde,
Nimm den letzten Kuß von mir,
Mädchen, bald wirst du
Den Sieger bekränzen,
Schmücken mit Lorbeer
sein treues Haupt!
Version EB3 1413
1. Lebe wohl, es ruft die Stunde
Mich zum Kampfe fort von hier,
Stille die Tränen, lösch die Wunde
Und den letzten Kuß gib mir.
Sollten denn Tränen im Auge dir glänzen,
Hat sie die Freude dem Auge geraubt,
Siehe, bald wirst du den Sieger bekränzen,
Schmücken mit Lorbeer sein teures Haupt.
2. Warum drückst du mich so heftig
An die sturmbewegte Brust,
[Für dich, mein Liebchen, kämpf’
ich
Stets mit meiner Kraft und Lust.]
Da, wo die Schwerter an Schwerter[n] erklingen,
Sollst du ein schützender Engel mir sein,
Wo um den Tod und Verderben sie ringen,
Geh’ ich mit Gott und meinem Liebchen
hinein.
3. Horch, die Stunde hat geschlagen,
Komm’ noch einmal an mein Herz,
Zittre nicht, hör’ auf zu klagen,
Wiedersehn heilt unsern Schmerz,
Bete zum Himmel, schon warten die Krieger,
Mache dem Krieger das Herz nicht so schwer,
Mädchen, leb’ glücklich, wir sehn
uns bald wieder,
Stille die Tränen und weine nicht mehr.
Geschichte / Kommentar:
Erk-Böhme geben als Herkunft das Elsass
(Kreis Weißenburg) an. So sei der Text seit 1884 bekannt.
Das Lied soll auch den Ursprung des Refrains des
Liedes „Schatz, ach Schatz, reise nicht wo weit“ bilden.
Quelle:
Ludwig Erk u. Franz Magnus Böhme, Deutscher
Liederhort, Bd. 3, Leipzig 1925. Nr. 1413, S. 276.
John Meier, Das deutsche Soldatenlied im Felde,
Straßburg 1916, S. 52-55.
siehe auch:
Wolfgang Steinitz, Dt. Volkslieder demokratischen
Charakters aus sechs Jahrhunderten, Berlin (Ost) Bd. 2. 1962; Nr. 272,
S. 401ff.)