Trinklied.
Kommt, Brüder, trinket froh mit mir,
seht, wie die Becher schäumen!
Bei vollen Gläsern wollen wir
ein Stündchen schön verträumen
Das Auge flammt, die Wange glüht,
in kühnern Tönen rauscht das Lied,
schon wirkt der Götterwein!
Schenkt ein! Schenkt ein!
Schon wirkt der Götterwein!
Schenkt ein!
2. Doch was auch tief im Herzen wacht,
das will ich jetzt begrüßen.
Dem Liebchen sei dies Glas gebracht,
der Einzigen, der Süßen.
Das höchste Glück für
Menschenbrust,
das ist der Liebe Götterlust,
sie trägt euch himmelan!
Stoßt an! Stoßt an!
Sie trägt euch himmelan! Stoßt an!
3. Ein Herz, in Kampf und Streit bewährt
bei strengem Schicksalswalten,
ein freies Herz ist Goldes wert,
das müsst ihr fest erhalten.
Vergänglich ist des Lebens Glück,
drum pflückt in jedem Augenblick
euch einen frischen Strauß!
Trinkt aus! Trinkt aus!
Euch einen frischen Strauß! Trinkt aus!
4. Jetzt sind die Gläser alle leer;
füllt sie noch einmal wieder!
Es wogt im Herzen hoch und hehr, –
ja, wir sind alle Brüder,
von einer Flamme angefacht!, –
dem deutschen Volke sei’s gebracht,
auf daß es glücklich sei und frei, und
frei!
Auf das es glücklich sei und frei!
Geschichte / Kommentar:
Den Text schrieb Theodor Körner um 1810. Die
Melodie schuf A. v. Binzer, vor 1818.
Quelle:
Liederbuch für die ehemaligen Mitglieder des
Feuerwerks-Personals, Berlin 1901. Nr. 49, S. 74f.
Friedrich Silcher u. Friedrich Erk, Allgemeines
Deutsches Commersbuch, Lahr 1919, Nr. 198, S. 178f.