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Unser Vaterland

Kennt ihr das Land so wunderschön
In seiner Eichen grünem Kranz?  
Das Land, wo auf den sanften Höh’n
Die Traube reift im Sonnenglanz?
:,: Das schöne Land ist uns bekannt,
Es ist das deutsche Vaterland. :,:

2. Kennt ihr das Land vom Truge frei,
Wo noch das Wort des Mannes gilt?
Das gute Land, wo Lieb’ und Treu’
Den Schmerz des Erdenlebens stillt?
:,: Das gute Land ist uns bekannt,
Es ist das deutsche Vaterland. :,:

3. Kennt ihr das Land, wo Sittlichkeit
Im Kreise froher Menschen wohnt?
Das heil’ge Land, wo unentweiht
Der glaube an Vergeltung thront?
:,: Das heil’ge Land ist uns bekannt,
Es ist ja unser Vaterland. :,:

4. Heil dir, du Land, so hehr und groß
Vor allen auf dem Erdenrund!
Wir schön gedeiht in deinem Schooß
Der edlen Freiheit schöner Bund.
:,: Drum wollen wir die Liebe weih’n
Und deines Ruhmes würdig sein. :,:

Andere Titel:  Dem Vaterland,
Text: Veit Weber der Jüngere d. i. Paul Wigand
Melodie: Nägeli,

Noten:
Vorlage:
Kategorie: Vaterlandslied,
Zeit: 18. Okt. 1814,
Geschichte / Kommentar:

Auf das Vaterlandslied von Veit Weber der Jüngere d. i. Paul Wigand wurde die Melodie von Nägeli gesetzt.

Zur Geschichte des Liedes zitieren wir Franz Magnus Böhme:

Gedicht von Veit Weber dem Jüngeren d. i. Paul Wigand (nach E. Welter, Lexikon Pfeudon. Leipzig 1856 S. 157), nicht aber Leonhard Wächter (Pseudonym. Veit Weber), Herausgeber der Sagen der Vorzeit (Berlin 1787), wie bisher alle Liederbücher, auch Hoffmann und Erk angaben. In den Kriegsliedern der Deutschen. Kassel 1813 von Veit Weber d. J. steht das Lied noch nicht. Zuerst gesungen wurde es 1814 am 18. Okt. in Offenbach, wie folgendes Buch meldet:

„Des Teutschen Volkes feuriger Dank- und Ehrentempel, oder Beschreibung, wie das aus zwanzigjähriger franz. Sklaverei durch Fürsten-Eintracht und Volkskraft gerettete teutsche Volk die Tage der entscheidenden Völker- und Rettungsschlacht bei Leipzig am 18. und 19. Okto. 1814 zum erstenmal gefeiert hat. Offenbach 1815.“ –

Zu dieser Sammlung vom Justizrath Dr. K. Hoffmann zu Rödelheim bei Frankfurt a. M. schrieb dessen Freun, E. M. Arndt (Berlin 7. Nov. 1814) eine Vorrede. – Auf S. 539 dieses Buches ist abiges Lied wohl zuerst gedruck. (Vergl. auch R. Hein. Nachtrag zu Hoffmann’s volksthümlichen Liedern Nr. 587 und Weinkauff, Almania 1885  II 74-

Die Melodie vom Schweizer Nägeli entstand erst 1816 (nach Erks Angabe), somit sang man das Lied 1814 in Offenbach nach anderer Weise. Mit Nägelis Melodie steht das patriotische Lied im Liederbuch für Hochschule 1814 S. 7, wurde seitdem von Männergesangvereinen und Schulen viel gesungen, wie die zahlreichen Drucke beweisen.



Quelle:
Deutsche Lieder, Herausgegeben vom Bildungs-Verein für Arbeiter in Hamburg, Hamburg 1855 Im Verlag des Bildungs-Vereins, Druck von A. F. M. Kümpel, große Reichenstraße Nr. 9, S. 13
Franz Magnus Böhme, Volksthümliche Lieder der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert., Leipzig 1895, Nr. 4, S. 4f.
Feuerwehr-Liederbuch. Universal-Bibliothek 2995, Verlag von Philipp Reclam jun. Leipzig o. J. (um 1900) Nr. 75, S. 71.

 
 
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