Oskar Kanehl
(1888-1929)
Der Schriftsteller Oskar Kanehl wurde am 5.
Oktober 1888 in Berlin geboren. Er studierte Philosophie und
Germanistik an der Friedrich-Wilhelm-Universität. Nachdem seine
Dissertation abgelehnt worden war, ging er an die Uni Greifswald, wo er
Ende 1912 zu Der junge Goethe im Urteil des
jungen Deutschland promoviert wurde
(erschien 1913 als Buch).
Kanehl zog in das Fischerdorf Wieck um. Dort gab
er ab 1914 seine kurzlebige Zeitschrift Wiecker
Bote heraus, in der einige bedeutende
Texte des frühen Expressionismus erschienen. Es kamen unter
anderem Texte von Albert Ehrenstein, Max Herrmann-Neisse und Else
Lasker-Schüler.
Während des Ersten Weltkriegs schrieb Kanehl
Anti-Kriegsgedichte in der Zeitschrift „Aktion“ von Franz
Pfemfert. Sie erschienen später gesammelt als Buch im
Aktions-Verlag. 1914 wurde er zum Wehrdienst eingezogen.
Nach dem Krieg war Kanehl kurzzeitig Mitglied der
KPD, danach in mehreren kleineren linkskommunistischer Gruppen, der
KAPD und ab 1921 der AAUE.
In Berlin war er unter anderem Regisseur an den
Rotterbühnen und versuchte nicht gerade erfolgreich Lyrik und
journalistische Texte zu veröffentlichen.
Bei seinen Liedern verwundert es schon, wie
militaristisch ein Kriegsgegner doch sein konnte (z. B.
„Wir sind die erste Reihe“), allerdings erklärt das
vielleicht die zeitweilige Nähe zur KPD.
Kanehl beging am 28. Mai 1929 Selbstmord.
Werke
Steh auf Prolet!, 1920
Die Schande. Gedichte eines dienstpflichtigen
Soldaten aus der Mordsaison, 1922
Straße frei, 1928
unter Mithilfe von Wikipedia
Lieder: